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Bundesländer

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund leben in den Bundesländern? Wie viele Schutzsuchende? Wie ergeht es Menschen ohne deutschen Pass im Schulsystem und auf dem Arbeitsmarkt? Und wie steht es um die Vielfalt in Landesbehörden? Wir geben einen Überblick für alle Bundesländer.

Baden-Württemberg

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

In Baden-Württemberg lebten Ende 2020 rund 3,8 Millionen Menschen mit "Migrationshintergrund" – das entspricht rund einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Etwa 46 Prozent von ihnen waren ausländische Staatsbürger*innen. Von ihnen kam wiederum ungefähr jede*r zehnte als Schutzsuchende*rLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" nach Deutschland.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, S. 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" (einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten). Die zweiten und die dritten stammen aus der "Bevölkerungsfortschreibung", die auf Daten des aktuellsten Zensus basieren, sowie aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich ermöglicht jedoch, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen. 

Ende 2020 lebten rund 1,8 Millionen Ausländer*innen in Baden-Württemberg. Seit 2013 ist ihre Zahl um rund 41 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 16,1 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seite 19. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities in Baden-Württemberg sind die türkische, die italienische und die rumänische. Baden-Württemberg hat die größte italienische und die größte kroatische Community Deutschlands.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96

 

Wie viele Flüchtlinge leben in Baden-Württemberg?

2020 wurden in Baden-Württemberg 11.567 Erstanträge gestellt. Das Bundesland hat etwas weniger Asylbewerber*innen aufgenommen als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen – 11,3 Prozent anstatt 13 Prozent aller Antragsteller*innen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

In Baden-Württemberg lebten Ende 2020 rund 210.200 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind Schutzsuchende alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. – das sind Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder deren Antrag abgelehnt wurde.QuelleStatistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30 

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

 

Die meisten Asylbewerber*innen lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in dezentralen Unterbringungen – das heißt in Wohnungen oder kleinen Wohngemeinschaften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Über ein Viertel (26,6 Prozent) der Schüler*innen in Baden-Württemberg hatte im Schuljahr 2019/2020 einen "MigrationshintergrundDie Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" in den Schulstatistiken unterschiedlich. Die Daten aus den einzelnen Bundesländern sind deswegen nicht miteinander vergleichbar. In Baden-Württemberg haben Schüler*innen einen "Migrationshintergrund", die keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, im Ausland geboren wurden oder in deren Familie überwiegend nicht deutsch gesprochen wird. Im Mikrozensus wird der "Migrationshintergrund" anders erfasst. Dort geht die Hochrechnung für 2019 von rund 37 Prozent Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" bundesweit aus.". Etwa 13 Prozent haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Damit liegt der Anteil ausländischerDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Schüler*innen in Baden-Württemberg etwas über dem Bundesdurchschnitt von 11,7 Prozent.QuelleZahlen für allgemeinbildende Schulen; Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2; Statistisches Bundesamt Baden-Württemberg auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Betrachtet man die 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Baden-Württemberg, hatten 2019 rund 28 Prozent das Abitur, ebenfalls 28 Prozent einen Hauptschulabschluss und rund 9 Prozent keinen Abschluss. Unter der Bevölkerung ohne "Migrationshintergrund" haben rund 30 Prozent das Abitur und ein Prozent keinen Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer; die Gesamtzahl enthält Personen, die keine Angabe zu ihrem Abschluss gemacht haben

Wie in anderen Bundesländern brechen ausländische Schüler*innen häufiger die Schule ab und machen seltener das Abitur als ihre Altersgenoss*innen. Rund 15 Prozent verließen die Schule in Baden-Württemberg 2020 ohne Hauptschulabschluss, 44,3 Prozent mit einem mittleren Abschluss. Knapp 10 Prozent machten das Abitur – deutsche Schüler*innen in Baden-Württemberg schaffen das knapp dreimal so häufig.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Das Land Baden-Württemberg bietet keinen Unterricht in Herkunftssprachen an. Das zeigt eine Recherche des MEDIENDIENSTES. Laut Kultusministerium sei es dem Land wichtig, frühzeitig Deutschkenntnisse zu fördern. Kinder und Jugendliche können nur Sprachunterricht besuchen, der von den jeweiligen Konsulaten angeboten wird. Das machten im Schuljahr 2019/2020 rund 34.000 Schüler*innen in 14 Sprachen. Über die Hälfte nahm an Türkischunterricht teil.QuelleMediendienst Integration (2020): „Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?“, S. 5

Islamischen Religionsunterricht gibt es in Baden-Württemberg seit 2006 als Modellprojekt. Er wird von der "Stiftung Sunnitischer Schulrat" organisiert, in der IslamverbändeDas sind der Landesverband der Islamischen Kulturzentren Baden-Württemberg (LVIKZ) und die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD). Ditib und die Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (IGBW) lehnen eine Mitarbeit bisher ab (Stand Mai 2020). eingebunden sind. Knapp 6.000 Schüler*innen besuchten diesen Unterricht im Schuljahr 2019/2020.QuelleMediendienst Integration (2020): „Islamischer Religionsunterricht in Deutschland“, S. 12

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

In Baden-Württemberg ist im Jahr 2020 56,5 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als „beschäftigt“ im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Land über dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer*innen in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen und lag 2020 bei rund 809.000. Mehr als die Hälfte von ihnen kam aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich seit 2015 ungefähr vervierfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Der Anteil der neu Eingestellten mit Migrationshintergrund ist in den vergangenen Jahren tendenziell gestiegen und beträgt im Jahr 2020 rund 27 Prozent. Er ist etwas geringer als der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Gesamtbevölkerung (33,8 Prozent). Anfang 2021 arbeiten außerdem 125 Beamt*innen sowie 74 Auszubildende mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit  bei der Polizei Baden-Württemberg (mittlerer -, gehobener - und höherer Polizeidienst).QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 4

Öffentlicher Dienst

Baden-Württemberg wies bundesweit mit 20,8 Prozent im Jahr 2019 den höchsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst auf. Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Bevölkerung lag 2019 bei rund ein Drittel.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder (2021), Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Bayern

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Bayern hatte 2020 einen "Migrationshintergrund" – das waren etwa 3,4 Millionen Menschen. Knapp die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter ungefähr 213.000 Schutzsuchende.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der in Bayern lebenden Ausländer*innen ist zwischen 2013 und 2020 um rund 49 Prozent gestiegen und lag 2020 bei 13,7 Prozent der Bevölkerung.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf der "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities in Bayern waren 2020 die türkische, die rumänische und die kroatische. Bayern ist das Bundesland, in dem die meisten rumänischen und ungarischen Staatsbürger*innen in Deutschland leben.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2019, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Bayern?

2020 wurden in Bayern rund 12.300 Asyl-Erstanträge gestellt. Das heißt: Der Freistaat hat etwas weniger Asylbewerber*innen aufgenommen als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen (rund 12 Prozent anstatt 16 Prozent der Antragsteller*innen).QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Zum Stichtag 31.12.2020 lebten insgesamt rund 213.000 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". in Bayern, also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Etwa zwei Drittel der Asylbewerber*innen in Bayern lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

In Bayern hatte im Schuljahr 2019/2020 rund ein Viertel (24 Prozent) der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen sogenannten MigrationshintergrundDie Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" unterschiedlich. Die Daten der einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar. In Bayern haben Schüler*innen einen "Migrationshintergrund", die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder im Ausland geboren wurden oder in deren Familie überwiegend nicht deutsch gesprochen wird.. Rund jede*r zehnte Schüler*in hatte einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen Pass (11,6 Prozent), damit liegt Bayern im Bundesdurchschnitt.QuelleBayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus auf Anfrage des MEDIENDIENSTES: 300.000 von 1,25 Mio. Schüler*innen;
Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 4.1

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

18- bis 65-Jährige mit "Migrationshintergrund" in Bayern hatten 2019 häufiger das Abitur als Menschen dieser Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" (33,2 Prozent im Vergleich zu 26,7 Prozent). In beiden Gruppen hatte rund ein Drittel einen Hauptschulabschluss. Menschen mit "Migrationshintergrund" verfügen jedoch häufiger über keinen Schulabschluss (7,4 im Vergleich zu 0,9 Prozent).QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer; die Gesamtzahl enthält Personen, die keine Angaben zum Schulabschluss gemacht haben

Über 40 Prozent der ausländischen Absolvent*innen 2020 in Bayern verließen die Schule mit einem Hauptschulabschluss, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Ungefähr jede*r Zehnte erreichte das Abitur. 15,6 Prozent der ausländischen Schüler*innen beendeten die Schule ohne Hauptschulabschluss, unter deutschen Jugendlichen sind es nur vier Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bilungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Für Schüler*innen in Bayern gibt es keine staatlichen Angebote, um die Sprachen ihrer Familien zu lernen. Zehn Konsulate bieten Sprachunterricht an.QuelleMEDIENDIENST INTEGRATION (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 6

Seit 2009 gibt es in Bayern "islamkundlichen Unterricht", der allein in staatlicher Verantwortung liegt. Diesen besuchten 2019/2020 rund 17.000 Schüler*innen. Im Schuljahr 2017/2018 waren es rund 14.000 Kinder und Jugendliche.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 13

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 ist in Bayern etwa 60 Prozent der ausländischen Staatsbürger*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Bundesland über dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2020 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2019 mehr als verdreifacht. Bayern gehört mit Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zu den Bundesländern mit den meisten ausländischen Beschäftigten.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Der Freistaat erhebt keine Daten zum Migrationshintergrund von Polizeibeamt*innen. Rund 100 Beamt*inen der Bayerischen Polizei und des Landesamts für Verfassungsschutz haben eine ausländische Staatsangehörigkeit.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 5

Öffentlicher Dienst

2019 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Bayern 15,3 Prozent. Damit lag das Land leicht über dem Bundesdurchschnitt (14,5 Prozent). Dennoch bleiben Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Bayern unterrepräsentiert. Fast ein Viertel der Bevölkerung hatte 2019 eine Einwanderungsgeschichte.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder (2021), Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Berlin

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Mehr als ein Drittel der Menschen, die 2020 in Berlin wohnten, hatten einen Migrationshintergrund (1,3 Millionen Menschen). Etwa 56 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen – darunter etwa 106.000 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten".QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Seite 36, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit Migrationshintergrund, Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und "Schutzsuchenden" stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen, die in der Hauptstadt leben, ist zwischen 2013 und 2020 um etwa 56 Prozent gestiegen. Ende 2020 lebten rund 717.600 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Berlin. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei 19,6 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities in Berlin sind die türkische, die polnische und die syrische. In Berlin lebt die größte vietnamesische Community Deutschlands (rund 22.400 Personen) sowie die größte Gruppe von Menschen mit "ungeklärter Staatsbürgerschaft" (etwa 22.500 Menschen).QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff.

 

Wie viele Flüchtlinge leben in Berlin?

2020 wurden in Berlin 6.432 Asyl-Erstanträge gestellt. Die Hauptstadt hat somit etwas mehr Asylbewerber*innen aufgenommen wie vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten in Berlin Ende 2020 rund 105.800 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind Schutzsuchende alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden.QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30 

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Etwa die Hälfte der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Berlin lebten Ende 2020 in dezentralen Unterbringungen – das heißt in Wohnungen oder kleinen Wohngemeinschaften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Berlin erhebt, wie viele Schüler*innen zu Hause nicht überwiegend Deutsch sprechen – das gilt als Annäherung für den "MigrationshintergrundDie Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" unterschiedlich. Die Daten der einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar. "Migrationshintergrund" haben in Berlin Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache. In vielen anderen Bundesländern wird zusätzlich die Staatsangehörigkeit und das Geburtsland erfasst.". Im Schuljahr 2020/2021 waren das 39,3 Prozent aller Kinder und Jugendlichen an allgemeinbildenden Schulen. Rund 17 Prozent aller Schüler*innen hatten einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Pass. Das ist nach Bremen der zweithöchste Anteil bundesweit.QuelleSenatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (2020): Blickpunkt Schule. Tabellen - Allgemeinbildende Schulen; S. 20; ; Statistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse erreichen bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Über die Hälfte (53 Prozent) der 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Berlin hatte 2019 Abitur. Unter der Bevölkerung dieser Altersklasse ohne "Migrationshintergrund" waren es mit rund 49 Prozent etwas weniger.Quellefür manche Abschlüsse liegen zu wenige Daten vor; unter der Gesamtzahl sind Personen, die keine Angaben zum Schulabschluss gemacht haben; Statistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

In Berlin erreichen besonders viele ausländische Schüler*innen das Abitur: 2020 waren es knapp 37 Prozent aller ausländischen Schulabgänger*innen (der Bundesdurchschnitt liegt bei 14 Prozent). Auch unter deutschen Jugendlichen schafften in Berlin weitaus mehr Jugendliche das Abitur als in vielen anderen Bundesländern46 Prozent im Vergleich zu 32 Prozent im Bundesdurchschnitt. Jedoch beenden mehrere ausländische Schüler*innen die Schule ohne Hauptschulabschluss, 2020/2021 waren es rund 7,2 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe, S. 579;

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Berlin baut derzeit sein eigenes Angebot an herkunftssprachlichem Unterricht aus. Das liegt unter anderem an der Kritik am Unterricht, den türkische Konsulate organisieren. Den gibt es zwar noch, jedoch nehmen daran immer weniger Schüler*innen teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 6

In Berlin ist Ethik ab der 7. Klasse Pflichtfach. Der bekenntnisorientierte Religionsunterricht ist ein freiwilliges Fach, das von den jeweiligen Religionsgemeinschaften angeboten wird. Der Verband "Islamische Föderation Berlin" organisiert islamischen Religionsunterricht. Diesen besuchten 2019/2020 rund 5.600 Schüler*innen. An evangelischem und katholischem Unterricht nahmen zusammen rund 100.000 Schüler*innen teil, rund 1.000 besuchten jüdischen Religionsunterricht.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 8

Als einziges Bundesland hat Berlin eine*n Antidiskriminierunsgbeauftragte*n für Schulen – die Stelle ist jedoch derzeit nicht besetzt. Zudem gibt es in Berlin ein Pilotprojekt, an das sich Schüler*innen wenden können, die von Diskriminierung betroffen sind.

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

43,3 Prozent der Ausländer*innen in Berlin gingen 2020 einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige"  nach. Berlin lag damit unter dem Bundesdurchschnitt von 50,5 Prozent.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Berlin hat sich seit 2014 beinahe verdoppelt. Im Jahr 2020 kam etwas weniger als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich zwischen 2015 und 2020 mehr als versechsfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

 

 

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Berlin war 2020 das Bundesland mit dem höchsten Anteil Neueingestellter mit einer Einwanderungsgeschichte. Ihr Anteil an allen Polizeianwärter*innen entspricht etwa dem Anteil der Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Gesamtbevölkerung Berlins (33,1 Prozent). Besonders viele Beamt*innen mit Migrationshintergrund sind im „mittleren Dienst“ tätig: Im Zeitraum 2018-2020 hatten dort rund 38 Prozent aller neu Eingestellten eine Einwanderungsgeschichte.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 5

Öffentlicher Dienst

Der Anteil der Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Berlin lag 2019 mit 16 Prozent etwas über dem Durchschnitt der anderen Bundesländer (14,5 Prozent), war allerdings deutlich geringer als der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Gesamtbevölkerung (rund 30 Prozent).QuelleIntegrationsmonitoring der Länder(2021), Bericht 2017-2020, S.112, Tabelle i1_2019

Brandenburg

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Ende 2020 hatten 9,3 Prozent der Menschen in Brandenburg einen "Migrationshintergrund". Die Hälfte von ihnen waren ausländische Staatsbürger*innen. Ungefähr jede dritte Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist als Schutzsuchende*rLaut Statistischen Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" eingereist. Bundesweit war das bei etwa jeder Sechsten der Fall.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Seite 36 und Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: 2013 lebten etwa 56.000 Personen ohne deutschen Pass in Brandenburg. 2020 waren es rund 130.700. Der Anteil ausländischer Staatsbürger*innen lag bei 5,2 Prozent. 2012 waren es 2,3 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von Ausländer*innen in Brandenburg sind Polen, Syrien und die Russische Föderation.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020 Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Brandenburg?

2020 wurden in Brandenburg 3.113 Asylanträge gestellt. Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 41.400 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" in Brandenburg – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30 und Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Zwei Drittel der Asylbewerber*innen in Brandenburg lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in Gemeinschaftsunterkünften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

In Brandenburg hatten im Schuljahr 2019/2020 rund sieben Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen "MigrationshintergrundIn Brandenburg wird der "Migrationshintergrund" über Staatsangehörigkeit, Verkehrssprache und Geburtsland erhoben. Die Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" unterschiedlich. Die Zahlen sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.". Davon hatten die meisten einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Pass. Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil ausländischer Schüler*innen weit unter dem Bundesdurchschnitt und lag 2020 bei 6,1 Prozent.QuelleAmt für Statistik Berlin-Brandenburg auf Anfrage des MEDIENDIENSTES; Statistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Unter den 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Brandenburg hatten 2019 rund 39 Prozent das Abitur. In der Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" waren es rund 26 Prozent, von ihnen verfügten allerdings rund 35 Prozent über einen Abschluss der polytechnischen Oberschule. Für die anderen Abschlüsse liegen zu wenige Daten vor.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

Rund 16 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen in Brandenburg erreichten 2020 das Abitur, unter deutschen Jugendlichen in Brandenburg schafften das rund 40,8 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Tabelle 6.2; Gesamtzahl enthält auch Personen, die keine Angaben zum Abschluss gemacht haben

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Das Land Brandenburg bietet herkunftssprachlichen Unterricht in neun Sprachen an. 2019/2020 besuchten rund 1.300 Schüler*innen einen solchen Unterricht, die meisten davon arabischen, polnischen oder russischen Sprachunterricht.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 8

Islamischen Religionsunterricht gab es in Brandenburg im Schuljahr 2019/2020 nicht. Das Fach Ethik ist verpflichtend, Schüler*innen können für evangelischen und katholischen Unterricht davon befreit werden.Quelle Mediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland"

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 sind 43,7 Prozent der ausländischen Staatsbürger*innen in Brandenburg einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Die Beschäftigungsquote liegt unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

 

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten hat sich von 2015 bis 2020 ungefähr verdoppelt. Im selben Zeitraum ist die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus Asylherkunftsländern achtfach gewachsen. Auch die Zahl der ausländischen Beschäftigten aus der EU ist in von 2015 bis 2020 deutlich gestiegen. Das liegt vor allem am Zuzug von Arbeitskräften aus Polen. Sie machen knapp die Hälfte aller ausländischen Beschäftigten in Brandenburg aus.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Brandenburg erhebt keine Daten zum Migrationshintergrund von Polizeibeamt*innen. Derzeit haben 20 Beamt*innen der Landespolizei Brandenburg eine ausländische Staatsbürgerschaft. Von ihnen kommen neun aus Polen. 27 Beamt*innen haben eine doppelte Staatsangehörigkeit.QuelleMediendienst Integration, Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 6 

Öffentlicher Dienst

2019 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Brandenburg 4,2 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine HochrechnungHochrechnung: ca. 7.000 Personen. Werte zwischen 5 000 und 10 000 sind mit einem Standardfehler von über 10% in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. mit eingeschränkter Aussagekraft.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131 Tabelle i1_2019

 

Bremen

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Bremen ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in Deutschland. Insgesamt lebten Ende 2020 rund 257.000 Menschen aus Einwandererfamilien in Bremen, das waren 38 Prozent der Stadtbevölkerung. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen. Von ihnen kam etwas weniger als jede*r vierte als Schutzsuchende*rLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" nach Deutschland.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Ende 2020 lebten knapp 129.000 Ausländer*innen in Bremen. Seit 2013 ist ihre Zahl um rund 57 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung lag 2020 bei 19 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Besonders viele ausländische Staatsbürger*innen in Bremen kommen aus der Türkei, Syrien und Polen.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

 

Wie viele Flüchtlinge leben in Bremen?

2020 wurden in Bremen rund 1.000 Asyl-Erstanträge gestellt. Bremen hat mehr Asylbewerber*innen aufgenommen als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

In Bremen lebten Ende 2020 etwa 30.300 SchutzsuchendeLaut Statistischen Bundesamt sind Schutzsuchende alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Damit ist Bremen das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Geflüchteten an der Gesamtbevölkerung: rund fünf Flüchtlinge pro Hundert Einwohner*innen.QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30 

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

In Bremen lebte die überwiegende Mehrheit der Asylbewerber*innen und Geflüchtete 2020 in dezentralen Unterbringungen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Über die Hälfte der Schüler*innen an öffentlichen Schulen in BremenStadt Bremen: 54%; Land Bremen: 53,1% hatte im Schuljahr 2019/2020 einen "MigrationshintergrundDie Bremer Schulstatistik weist Schüler*innen einen "Migrationshintergrund" zu, wenn die Muttersprache und/oder die erste oder zweite Staatsangehörigkeit nicht deutsch ist. Die Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" unterschiedlich. Die Zahlen sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.". Der Wert ähnelt dem vieler anderer westdeutscher Großstädte – auch wenn die Daten aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden nicht vergleichbar sind. Bremen hat den höchsten Anteil ausländischerDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Schüler*innen bundesweit. Rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Bremer allgemein- und berufsbildenden Schulen haben einen ausländischen Pass, deutschlandweit sind es rund elf Prozent.QuelleAntwort der Bremer Senatorin für Kinder und Bildung auf Anfrage des MEDIENDIENSTES (2020); Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 4.1

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Da zu wenige Daten für Bremen vorliegen, kann keine Aussage über die Schulabschlüsse bestimmter Altersgruppen getroffen werden.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung; Gesamtzahl enthält auch Personen, die keine Angaben zum Abschluss machen

Rund jede*r vierte ausländische Schulabgänger*in verließ 2020 die Schule in Bremen ohne Hauptschulabschluss. Rund zwölf Prozent erlangten das Abitur – unter Gleichaltrigen mit deutscher Staatsangehörigkeit waren es rund 40 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Die Stadt Bremen bietet für Schülerinnen und Schüler Unterricht in sieben Herkunftssprachen an, darunter Farsi, Türkisch und Polnisch. Von Konsulaten wird Unterricht in vier Sprachen angeboten. Es liegen keine Zahlen dazu vor, wie viele Schülerinnen und Schüler die Angebote nutzen.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 9

In Bremen gibt es interkonfessionellen Religionsunterricht, an dem Schüler*innen aller Glaubensrichtungen teilnehmen.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 15

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 gingen in Bremen 42,3 Prozent der ausländischen Bevölkerung einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nach. Damit lag das Bundesland unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2020 kamen 42 Prozent davon aus der EU. Der Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2020 ungefähr verfünffacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Der Anteil In der Regel beziehen sich diese Daten nicht auf das gesamte Personal, sondern lediglich auf Bewerber*innen und/oder neu eingestellte Mitarbeiter*innen. Alle Statistiken beruhen auf freiwilligen Angaben der Bewerber*innen beziehungsweise neu Eingestellten.von Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei lag zwischen 2013 und 2018 fast konstant bei etwa 20 Prozent. Etwa 15 Prozent der neu eingestellten Polizeikommissar*innen hatten 2018 einen "Migrationshintergrund". Die Polizei Bremen erhebt seit 2019 keine Daten zum Migrationshintergrund ihrer Beamt*innen mehr. QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 6 und Mediendienst Integration (2019), Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?, Seite 7 

Öffentlicher Dienst

Im Jahr 2019 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Bremen 19,9 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine HochrechnungHochrechnung: ca. 7.000 Personen. Werte zwischen 5 000 und 10 000 sind mit einem Standardfehler von über 10% in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. mit eingeschränkter Aussagekraft.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Hamburg

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Mehr als ein Drittel der Hamburger*innen hatte 2020 einen Migrationshintergrund – das waren etwa 630.000 Menschen. Rund die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter ungefähr 51.800 Schutzsuchende.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2019 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Seite 36 und Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2019, Seite 30

Daten zu Menschen mit Migrationshintergrund, Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

In Hamburg lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 317.500 Ausländer*innen – das sind rund 36 Prozent mehr Menschen als 2013. Der Ausländer*innenanteil lag 2020 bei 17,1 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities in Hamburg sind die türkische, die polnische und die afghanische. Rund acht Prozent aller Afghan*innen in Deutschland leben in der Hansestadt.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020 Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Hamburg?

2020 wurden in Hamburg rund 2.637 Asylanträge gestellt.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 rund 51.800 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". in Hamburg, also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Bis 2018 lebten Asylbewerber*innen in Hamburg vor allem in "dezentralen Unterbringungen", das heißt in Wohnungen oder kleineren WGs. Das hat sich 2019 geändert: Zur Zeit der jüngsten Erhebung wohnten rund 80 Prozent von ihnen in Gemeinschaftsunterkünften. 2020 ist diese Tendenz leicht zurückgegangen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Über die Hälfte der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Hamburg hatte im Schuljahr 2020/2021 einen sogenannten MigrationshintergrundEinen "Migrationshintergrund" in der hamburgischen Schulstatistik haben Schüler*innen die selbst oder deren Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzen oder die selbst oder ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurden. Die Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" unterschiedlich. Die Zahlen sind deswegen nicht miteinander vergleichbar. (51,4 Prozent). Rund 14 Prozent hatten einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistikk kommen Pass, damit liegt Hamburg über dem Bundesdurchschnitt.QuelleBehörde für Schule und Berufsbildung (2021): "Allgemeinbildende Schulen Wie viel Prozent der Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund?", Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Unter den 18- bis 65-Jährigen ohne "Migrationshintergrund" in Hamburg verfügten 2019 rund 49 Prozent über eine allgemeine Hochschulreife, in der Altersgruppe mit "Migrationshintergrund" waren es knapp 37 Prozent. In letzterer hatten rund 15 Prozent keinen Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

2020 erreichten 22,4 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen das Abitur. Hamburg liegt damit zusammen mit Berlin weit über dem Bundesdurchschnitt.QuelleEs liegen u.a. nicht ausreichen Daten dafür vor, wie viele Personen keinen Abschluss haben; die Gesamtzahl enthält auch Personen, die keine Angabe zum Abschluss gemacht haben; Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

In zwölf Sprachen gab es im Schuljahr 2019/2020 in Hamburg staatlichen Unterricht, in dem Schüler*innen die Sprachen ihrer Familien lernen können. Unter anderem in Türkisch, Spanisch, Farsi und Arabisch. Konsulate boten in fünf Sprachen Kurse an.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 9

In Hamburg gibt es einen "Religionsunterricht für alle". Daran nehmen Schüler*innen aller Glaubensrichtungen teil, darunter geschätzte 25.000 muslimische und 5.000 alevitische Schüler*innen im Schuljahr 2017/2018. Bislang wird dieser Unterricht von der evangelischen Nordkirche verantwortet. Zukünftig soll er interreligiös – mit Beteiligung verschiedener Religionsgemeinschaften – ausgerichtet werden (Stand Mai 2020).QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 14, Mediendienst Integration (2018): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 13

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

In Hamburg sind im Jahr 2020 etwa 50 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Das Bundesland lag damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2020 kamen 56 Prozent von ihnen aus Nicht-EU-Ländern. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Hamburg erhebt keine Daten zu Bewerber*innen mit Migrationshintergrund. Bei neu Eingestellten beläuft sich der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2020 auf knapp 16 Prozent. Das ist weit unter dem Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Gesamtbevölkerung (33,9 Prozent).QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 7

Öffentlicher Dienst

Hamburg gehörte 2019 mit 19,7 Prozent zu den drei Bundesländern mit dem höchsten Anteil an Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst. In der Bevölkerung war der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im selben Jahr mehr als doppelt so hoch.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Hessen

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Mehr als ein Drittel der Einwohner*innen in Hessen hatte 2020 einen "Migrationshintergrund". Das waren etwa 2,2 Millionen Menschen. Ungefähr die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen, darunter etwa 15 Prozent SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten"..QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Seite 36 und Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen in Hessen ist zwischen 2013 und 2020 um rund 43 Prozent gestiegen. Ende 2020 lebten etwa eine Million Menschen ohne deutschen Pass in Hessen. Der Ausländer*innenanteil lag bei 16,9 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind die Türkei, Polen und Italien. In Hessen lebt außerdem die zweitgrößte marokkanische Community in Deutschland nach der in Nordrhein-Westfalen (rund 19.300 Personen).QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96

Wie viele Flüchtlinge leben in Hessen?

2020 wurden in Hessen 8.199 Asylanträge gestellt – ungefähr soviele wie vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 158.500 SchutzsuchendeLaut Statistischen Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". in Hessen – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/19333, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Zwei Drittel der Asylbewerber*innen in Hessen lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in größeren Gemeinschaftsunterkünften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

In Hessen hatten im Schuljahr 2019/2020 über ein Drittel der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen "MigrationshintergrundDie Bundesländer erfassen den "Migrationshintergrund" unterschiedlich. Die Daten der einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar. In Hessen haben Schüler*innen einen "Migrationshintergrund", die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, im Ausland geboren wurden oder in deren Familie überwiegend nicht deutsch gesprochen wird. An beruflichen Schulen wird die Familiensprache nicht mitgezählt. Im Mikrozensus wird der "Migrationshintergrund" anders erfasst." (37,2 Prozent). In Städten wie Frankfurt ist der Anteil deutlich höher: dort sind es 60,6 Prozent (2021). AusländischeDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Schüler*innen machten rund 14 Prozent der gesamten hessischen Schülerschaft aus, das waren 2,3 Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt.QuelleStatistisches Landesamt (2020) auf Anfrage des MEDIENDIENSTES; Statistisches Jahrbuch Frankfurt am Main 2021, S. 78; Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Unter den 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Hessen hatten 2019 rund 32 Prozent das Abitur und 21 Prozent einen Hauptschulabschluss ­– ähnlich wie bei der deutschen Bevölkerung in der Altersspanne.Quellezur Frage, wie viele Personen keinen Abschluss haben, liegen zu wenige Daten vor; in der Gesamtzahl sind Personen enthalten, die keine Angabe zu ihrem Abschluss gemacht haben; Statistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

In Hessen verließ rund jede*r zehnte Jugendliche mit ausländischem Pass die Schule 2020 ohne Abschluss – das sind vergleichsweise wenige. Das Abitur erreichten rund 12 Prozent der ausländischen Jugendliche – deutlich weniger als bei deutschen Gleichaltrigen (rund 35 Prozent).QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

In Hessen gibt es in acht Sprachen herkunftssprachlichen Unterricht. Daran nahmen im Schuljahr 2019/2020 über 8.000 Schüler*innen teil. Konsulate organisierten Sprachunterricht in zehn Sprachen. Den besuchten rund 5.000 Schüler*innen, die meisten davon Türkischunterricht.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 11

Hessen führte islamischen Religionsunterricht zum Schuljahr 2013/2014 ein. Bis Jahrgangsstufe 6 wird er in Zusammenarbeit mit islamischen Verbänden durchgeführt. Knapp 3.000 Schüler*innen besuchten diesen Unterricht im Schuljahr 2019/2020. Ab der siebten Klasse wird staatlich verantworteter Islamunterricht als Modellprojekt erprobt. 157 Jugendliche nahmen 2019/2020 daran teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 7

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

In Hessen ist 2020 etwa 52 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag die hessische Beschäftigungsquote leicht über dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Hessen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2020 kam die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern war Ende 2020 etwa drei mal so hoch wie Ende 2015.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Bei der jüngsten Erhebung 2019 hat der Anteil der neu Eingestellten aus Einwandererfamilien in Hessen den höchsten Wert seit Beginn der Erfassung erreicht: 22 Prozent. Der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Bevölkerung liegt bei 34,4 Prozent. Zahlen zu den Bewerber*innen liegen nicht vor.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 8

Öffentlicher Dienst

Unter den Flächenländern hatte Hessen mit 18,5 Prozent im Jahr 2019 den zweithöchsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst nach Baden-Württemberg. In der Bevölkerung war der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" 2019 mehr als doppelt so hoch.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Mecklenburg-Vorpommern

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Mecklenburg-Vorpommern hat, wie auch andere ostdeutsche Bundesländer, einen vergleichsweise niedrigen Anteil an Menschen mit "Migrationshintergrund": 8,8 Prozent des Bevölkerung waren es 2020. Der Bundesdurchschnitt lag bei 26 Prozent. Ungefähr die Hälfte der rund 139.000 Personen mit Einwanderungsgeschichte waren Ausländer*innen. Knapp jede dritte Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist als SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". eingereist. Bundesweit war das bei etwa jeder Sechsten der Fall.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Seite 36 und Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: 2013 lebten rund 34.600 Personen ohne deutschen Pass in Mecklenburg-Vorpommern. 2020 waren es ungefähr 77.000. Der Ausländer*innenanteil liegt aktuell bei 4,8 Prozent, das ist der niedrigste bundesweit. 2013 waren es 2,2 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von Ausländer*innen waren 2020 Polen, Syrien und Rumänien.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96

Wie viele Flüchtlinge leben in Mecklenburg-Vorpommern?

2020 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 1.716 Asylanträge gestellt.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 23.500 SchutzsuchendeLaut Statistischen Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". in Mecklenburg-Vorpommern – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen.. Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland mit der niedrigsten Quote von Schutzsuchenden: 14,6 pro Tausend Einwohner*innen.QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

69 Prozent der Asylbewerber*innen in Mecklenburg-Vorpommern lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

In Mecklenburg-Vorpommern hatten 2019/2020 rund sieben Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen "MigrationshintergrundIn Mecklenburg-Vorpommern haben Schüler*innen einen "Migrationshintergrund", wenn sie nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben, nicht in Deutschland geboren wurden oder in ihrer Familie nicht überwiegend deutsch sprechen. Die Bundesländer erheben den "Migrationshintergrund" für Schüler*innen unterschiedlich, die Zahlen für die einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.". Rund sechs Prozent hatten einen ausländischen Pass. Wie in den anderen ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil ausländischerDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Kinder und Jugendlicher an Schulen damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 11 Prozent.QuelleAnfrage des MEDIENDIENSTES beim Statistischen Landesamt; Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen mit "Migrationshintergrund" kann keine Aussage getroffen werden. Es liegen für Mecklenburg-Vorpommern zu wenige Daten vor.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

2020 verließen 12,3 Prozent der ausländischen Schüler*innen die Schule ohne Abschluss. Etwa 31 Prozent von den ausländischen Schulabgänger*innen erlangten das Abitur, rund 43 Prozent einen mittleren Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

In Mecklenburg-Vorpommern können Schüler*innen herkunftssprachlichen Unterricht in Polnisch, Arabisch und Russisch besuchen.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 12

Islamischen Religionsunterricht gibt es in Mecklenburg-Vorpommern nicht.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland"

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 ist in Mecklenburg-Vorpommern 41 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2015 gingen 2020 mehr als doppelt so viele Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Über die Hälfte von ihnen kam aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2020 mehr als versechsfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

In Mecklenburg-Vorpommern wirbt die Polizei unter anderem um polnische und polnischstämmige Kolleg*innen. Zum Anteil von Polizist*innen mit "Migrationshintergrund" liegen keine Zahlen vor.QuelleMediendienst Integration, Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei? Februar 2019, Seite 9 

Öffentlicher Dienst

Die Datengrundlage des Mikrozensus ermöglicht es nicht, eindeutige Angaben über Menschen mit "Migrationshintergund" im öffentlichen Dienst in Mecklenburg-Vorpommern zu machen. Nach Schätzungen des Statistischen Landesamts sollte der Anteil bei ungefähr fünf Prozent liegen – deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (14,5 Prozent).QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2019, S.131, Tabelle i1_2019, Hochgerechnete Ergebnisse unter 5 000 werden wegen der Größe des Standardfehlers nicht veröffentlicht. 

Niedersachsen

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

In Niedersachsen lebten Ende 2020 rund 1,8 Millionen Menschen mit "Migrationshintergrund" – das entsprach etwa einem Fünftel der Gesamtbevölkerung. Rund 43 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen – darunter etwa 202.300 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten".QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Ende 2020 lebten rund 792.900 Ausländer*innen in Niedersachsen. Seit 2013 ist ihre Zahl um rund 66 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 9,9 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities in Niedersachsen waren 2020 die polnische, die türkische und die syrische. In Niedersachsen lebte in diesem Jahr auch die zweitgrößte irakische Community in Deutschland nach Nordrhein-Westfalen (etwa 43.000 Personen).QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

 

Wie viele Flüchtlinge leben in Niedersachsen?

2020 wurden in Niedersachsen 10.994 Anträge Asyl-Erstanträge gestellt – etwas mehr als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten Ende 2020 rund 202.300 SchutzsuchendeLaut Statistischen Bundesamt sind Schutzsuchende alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. in Niedersachsen – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden.QuelleStatistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020 

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Etwa 71 Prozent der Asylbewerber*innen und Geflüchteten lebte zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung 2020 in Niedersachsen in dezentralen Unterbringungen – das heißt in Wohnungen oder kleinen Wohngemeinschaften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Rund jede*r zehnte Schüler*in in Niedersachsen hatte im Schuljahr 2020/2021 einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Pass (11 Prozent). Das sind etwas weniger als im Bundesdurchschnitt. Daten zu Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" werden nicht erhoben.QuelleThomas Kemper (2017): "Die schulstatistische Erfassung des Migrationshintergrundes in Deutschland", S. 6; Statistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Vergleicht man die Schulabschlüsse der 18- bis 65-Jährigen in Niedersachsen mit und ohne "Migrationshintergrund" zeigt sich: In beiden Gruppen hatten ähnlich viele das Abiturje rund ein Viertel oder einen Hauptschulabschlussje rund 22 Prozent. Knapp elf Prozent der Altersgruppe mit "Migrationshintergrund" hatten keinen Abschluss, bei der Bevölkerung ohne "Migrationshintergrund" waren es rund zwei Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer; die Gesamtzahl enthält Personen, die keine Angaben zum Abschluss gemacht haben

In Niedersachsen erreichen besonders wenige Schüler*innen mit ausländischem Pass das Abitur: nur 2,7 Prozent hatten 2020 am Ende ihrer Schullaufbahn die allgemeine Hochschulreife. 48,5 Prozent erreichten einen mittleren Abschluss. Rund 20 Prozent von ihnen verließen die Schule ohne Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

In Niedersachsen gab es im Schuljahr 2019/2020 herkunftssprachlichen Unterricht in dreizehn Sprachen, den rund 7.000 Schüler*innen besuchten. Die meisten von ihnen wurden in Türkisch unterrichtet. Auch Konsulate bieten in Niedersachsen Sprachunterricht an, es liegen aber keine Zahlen zu den Teilnehmenden vor.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 13

2013 führte Niedersachen islamischen Religionsunterricht ein. Im Schuljahr 2019/2020 nahmen daran rund 4.000 Schüler*innen teil. 2017 waren es rund 3.100.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 8

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

In Niedersachsen sind im Jahr 2020 rund 49 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Das Bundesland lag damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 50,5 Prozent.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Niedersachsen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2020 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich seit 2015 ungefähr verfünffacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Niedersachsen ist das einzige Bundesland, das den Anteil von Beamt*innen mit Migrationshintergund im Dienst regelmäßig erhebt. Zum 1. Januar 2021 gab es 903 Polizeivollzugsbeamt*innen mit Migrationshintergrund. Das entspricht einem Anteil von etwa 4,8 Prozent der Beamt*innen. Der Anteil der neu eingestellte Polizist*innen mit Migrationshintergrund liegt mit 15 Prozent deutlich darüber, ist aber immer noch niedriger als der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte an der Gesamtbevölkerung (22,3 Prozent).QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 9

Öffentlicher Dienst

Im Jahr 2020 lag der Anteil von Angestellten mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst mit 10,6 Prozent deutlich unter dem Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Gesamtbevölkerung (21,1 Prozent). Niedersachsen lag damit 2019 unter dem Bundesdurchschnitt (14,5 Prozent).Quelle Integrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Nordrhein-Westfalen

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Nordrhein-Westfalen ist mit knapp 18 Millionen Einwohner*innen das Bundesland mit der größten Bevölkerung. NRW hat auch die größte Bevölkerung mit "Migrationshintergrund": 2020 waren es etwa 5,5 Millionen Menschen, also ungefähr 31 Prozent der Gesamtbevölkerung. Etwa 44 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen – darunter ungefähr 498.800 Schutzsuchende.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund und Statistisches Bundesamt, Seite 36 und Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ist allerdings zulässig, um deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen lebenden Ausländer*innen ist zwischen 2013 und 2020 um rund 43 Prozent gestiegen und lag 2020 bei rund 2,4 Millionen Menschen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung lag 2019 bei 13,8 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities in Nordrhein-Westfalen sind die türkische, die polnische und die syrische. In Nordrhein-Westfalen leben einige der größten internationalen Communities. Dazu gehören unter anderem rund 143.400 Italiener*innen, 149.400 Rumän*innen und 100.800 Griech*innen.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Nordrhein-Westfalen?

2020 wurden in Nordrhein-Westfalen 21.875 Asylanträge gestellt – ungefähr so viele wie vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Zum Stichtag 31.12.2020 lebten rund 498.800 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". in Nordrhein-Westfalen, also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Etwas mehr als die Hälfte der Asylbewerber*innen in Nordrhein-Westfalen lebte zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Rund 38 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen hatte im Schuljahr 2019/2020 einen "MigrationshintergrundIn Nordrhein-Westfalen haben Schüler*innen in der Schulstatistik einen "Migrationshintergrund", wenn sie im Ausland geboren wurden und nach Deutschland zugewandert sind und/oder das auf einen Elternteil zutrifft und/oder die Familiensprache nicht Deutsch ist. Die Bundesländer erheben den "Migrationshintergrund" für Schüler*innen unterschiedlich, die Zahlen für die einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.". In Städten wie Duisburg oder Gelsenkirchen liegt der Anteil bei über 50 Prozent. Rund 13 Prozent der Schüler*innen hatte einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Pass – das Bundesland liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2, Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (2020): "Das Schulwesen in Nordrhein-Westfalen aus quantitativer Sicht", S. 172, eigene Berechnung

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Rund 32 Prozent der 18- bis 65-Jährigen ohne "Migrationshintergrund" in Nordrhein-Westfalen haben Abitur, in der Altersgruppe mit "Migrationshintergrund" sind es mit knapp 28 Prozent etwas weniger. Rund 14 Prozent von Ihnen haben keinen Abschluss, 25 Prozent einen Haupt- und 21 Prozent einen Realschulabschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer; die Gesamtzahl enthält Personen, die keine Angaben zu ihrem Abschluss gemacht haben

In Nordrhein-Westfalen hatten 2020 rund 17 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen das Abitur, 40,7 Prozent einen mittleren Abschluss. Rund 13 Prozent verließen die Schule ohne Abschluss, unter deutschen Schüler*innen in NRW sind es fünf Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Nordrhein-Westfalen bietet in 23 Herkunftssprachen Unterricht an, mehr als jedes andere Bundesland. 2019/2020 besuchten über 100.000 Schüler*innen den herkunftssprachlichen Unterricht, knapp die Hälfte in türkischer Sprache. Auch Konsulate organisieren Sprachunterricht. Wie viele Schüler*innen daran teilnehmen, kann das zuständige Kultusministerium nicht sagen.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 14

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2012 einen bekenntnisorientierten Islamunterricht. Rund 20.300 Schüler*innen nahmen 2018/2019 daran teil – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Knapp 600 Schüler*innen besuchten jüdischen Religionsunterricht. Evangelischen und katholischen Unterricht besuchten über 1,5 Millionen Schüler*innen im Bundesland.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 11

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

Im Jahr 2020 sind 45,1 Prozent der Ausländer*innen in Nordrhein-Westfalen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

 

Nordrhein-Westfalen wies 2020 bundesweit mit Baden-Württemberg und Bayern die höchsten Beschäftigungszahlen unter Ausländer*innen aus. Etwa 44 Prozent kamen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verfünffacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2019, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2019

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Sowohl der Anteil der Bewerber*innen als auch der der neu Eingestellten mit Einwanderungsgeschichte ist in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren gestiegen. Beide Werte liegen unter dem Anteil der Einwohner*innen aus Einwandererfamilien im Land (30,8 Prozent).QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 10

Öffentlicher Dienst

2019 hatten in NRW rund 17 Prozent der Angestellten im öffentlichen Dienst einen "Migrationshintergrund". Damit lag das Land über dem Bundesdurchschnitt (14,5 Prozent). Der Anteil der Menschen mit "Migrationshintergrund" war 2019 mehr als doppelt so hoch.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Rheinland-Pfalz

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Etwas mehr als ein Viertel der Einwohner*innen in Rheinland-Pfalz hatte 2020 einen "Migrationshintergrund". Das waren etwa 1,1 Millionen Menschen. Etwa 43 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen, darunter rund 83.600 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten".QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2019 nach Migrationshintergrund, Seite 41 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2019, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen in Rheinland-Pfalz ist zwischen 2013 und 2020 um rund 58 Prozent gestiegen. Ende 2020 lebten ungefähr 483.900 Menschen ohne deutschen Pass in Rheinland-Pfalz. Der Ausländer*innenanteil lag bei 11,8 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten der ausländischen Bevölkerung sind die Türkei, Polen und Syrien.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2019, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Rheinland-Pfalz?

2020 wurden in Rheinland-Pfalz 5.415 Asyl-Erstanträge gestellt.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 83.600 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten". in Rheinland-Pfalz – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen waren anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

63 Prozent der Asylbewerber*innen in Rheinland-Pfalz lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in dezentralen Unterbringungen wie Wohnungen oder Wohngemeinschaften. 25 Prozent inErstaufnahmeeinrichtungen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Über ein Fünftel (21,9 Prozent) der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz hatten im Schuljahr 2019/2020 einen "MigrationshintergrundIn Rheinland-Pfalz haben Schüler*innen in der Schulstatistik einen "Migrationshintergrund", wenn sie einen ausländischen Pass haben, im Ausland geboren wurden und nach Deutschland zugewandert sind und/oder die Familiensprache nicht Deutsch ist. Die Bundesländer erheben den "Migrationshintergrund" für Schüler*innen unterschiedlich, die Zahlen für die einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.". AusländischeDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Kinder und Jugendliche machten rund zehn Prozent der Schüler*innenschaft aus, der Anteil ist etwas niedriger als der Bundesdurchschnitt.QuelleStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz auf Anfrage des MEDIENDIENSTES;Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

 

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

In Rheinland-Pfalz hatten 2019 rund 28 Prozent der 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" Abitur. Je etwa ein Viertel hatte einen mittleren oder einen Hauptschulabschluss. Das entspricht in etwa den Anteilen in der Bevölkerung ohne "Migrationshintergrund".Quellees liegen nicht genug Daten zur Frage vor, wie viele Personen keinen Schulabschluss haben; die Gesamtzahl enthält Personen, die keine Angaben zu ihrem Abschluss gemacht haben; Statistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

Wie auch in anderen Bundesländern machen ausländische Schüler*innen Rheinland-Pfalz seltener das Abitur und brechen häufiger die Schule ab als ihre deutschen Altersgenoss*innen. Rund 70 Prozent der ausländischen Absolvent*innen erreichten 2020 entweder einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bilungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Schüler*innen in Rheinland-Pfalz können herkunftssprachlichen Unterricht in 17 Sprachen besuchen. Das ist neben NRW und Sachsen eines der breitesten Angebote. Im Schuljahr nahmen rund 14.000 Schüler*innen das Angebot wahr, die meisten in Türkisch, Russisch, Arabisch und Italienisch.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 15

In Rheinland-Pfalz findet islamischer Religionsunterricht als Modellversuch statt. Das Land kooperiert dabei mit lokalen Verbänden. Im Schuljahr 2019/2020 nahmen rund 2.100 Schüler*innen teil. Zum Vergleich: Den Ethikunterricht besuchten rund 107.000 Jugendliche und am evangelischen und katholischen Religionsunterricht nahmen rund 290.000 Schüler*innen teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 9

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

In Rheinland-Pfalz sind im Jahr 2020 rund 50 Prozent der ausländischen Bevölkerung einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Das entsprach etwa dem Bundesdurchschnitt.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 2020 kam ungefähr die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2020 mehr als versechsfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

In Rheinland-Pfalz ist der Anteil der neuen Polizist*innen mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren gestiegen und liegt im Jahr 2020 bei rund 17 Prozent – etwa neun Prozentpunkte niedriger als der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Gesamtbevölkerung. .QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 11

Öffentlicher Dienst

2019 hatten in Rheinland-Pfalz 15,9 Prozent der Angestellten im öffentlichen Dienst einen "Migrationshintergrund". Damit lag das Land über dem Bundesdurchschnitt. Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" war 2019 mehr als doppelt so hoch.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Saarland

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Im Saarland lebten Ende 2020 rund 220.000 Menschen mit "Migrationshintergrund" – etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Ungefähr die Hälfte von ihnen waren Ausländer*innen – darunter etwa 29.800 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten".QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglich allerdings zulässig, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Ende 2020 lebten rund 116.200 Ausländer*innen im Saarland. Seit 2013 ist ihre Zahl um etwa 58 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ausländer*innen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 11,8 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die drei größten Communities im Saarland sind die syrische, die italienische und die türkische.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

 

Wie viele Flüchtlinge leben im Saarland?

2020 haben im Saarland 1.738 Menschen einen Asyl-Erstantrag gestellt.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten Ende 2020 rund 29.800 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. im Saarland – das heißt Menschen, die Asyl beantragt haben, Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die überwiegende Mehrheit von ihnen sind anerkannte Flüchtlinge.QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30 

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Im Saarland ist die Zahl der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in dezentralen Unterbringungen (Wohnungen und WGs) in den vergangenen Jahren ständig zurückgegangen. Knapp die Hälfte von ihnen lebten Ende 2020 in dezentralen Unterbringungen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Im Saarland wird nicht erhoben, ob Schüler*innen einen sogenannten Migrationshintergrund haben. AusländischeDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Schüler*innen machten im Schuljahr 2019/2020 rund 15 Prozent der Schüler*innenschaft an allgemeinbildenden Schulen aus, mehr als im Bundesdurchschnitt von elf Prozent.QuelleStatistisches Amt Saarland auf Anfrage des MEDIENDIENSTES;Statistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

 

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen mit "Migrationshintergrund" kann keine Aussage getroffen werden. Für das Saarland liegen zu wenige Daten vor.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

Im Saarland erreichten im Schuljahr 2020 rund 14 Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen das Abitur, unter deutschen Abgänger*innen waren es rund 38 Prozent. Etwa 18 Prozent der ausländischen Schüler*innen, die von der Schule abgingen, erreichten keinen Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Das Saarland führte 2018/2019 herkunftssprachlichen Unterricht in vier Sprachen ein: Türkisch, Russisch, Italienisch und Arabisch. Der Unterricht soll eine Alternative zum Konsulatsunterricht sein, den es vorher in Türkisch und Italienisch gab.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 16

Islamischer Religionsunterricht wurde 2015 als Modellversuch eingeführt und wird seitdem an vier Grundschulen angeboten. Ihn besuchten 2019/2020 rund 200 Schüler*innen. Am alevitischen Religionsuntericht nahmen 50 Schülerinnen und Schüler teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 10

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 sind im Saarland 41,6 Prozent der Ausländer*innen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

 

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten im Saarland ist in den vergangenen Jahren gestiegen, allerdings nicht so stark wie in anderen Bundesländern. 2020 kamen rund 60 Prozent von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2020 mehr als versechsfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Seit 2015 können Bewerber*innen für den Polizeidienst im Saarland angeben, ob sie einen Migrationshintergrund haben. Der Anteil der Personen, die dies angegeben haben, ist seitdem um zwei Prozentpunkte gestiegen.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 12

Öffentlicher Dienst

Im Jahr 2019 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst im Saarland 12 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine HochrechnungHochrechnung: ca. 7.000 Personen. Werte zwischen 5 000 und 10 000 sind mit einem Standardfehler von über 10% in ihrer Aussagekraft eingeschränkt, mit eingeschränkter Aussagekraft.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Sachsen

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern leben in Sachsen wenige Menschen mit "Migrationshintergrund". 2020 waren es 9,4 Prozent des Landesbevölkerung – etwa 375.000 Menschen. Die Mehrheit von ihnen (rund 55 Prozent) sind Ausländer*innen. Von den Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist ungefähr jede dritte Person als Schutzsuchende*rLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" nach Deutschland gekommen. Bundesweit ist das bei etwa jeder sechsten Person der Fall.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen war 2020 mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2013. Ende 2020 waren es rund 215.500 Personen. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung ist von 2,5 auf 5,3 Prozent gestiegen. Ohne Migration wäre die Bevölkerung in Sachsen zwischen 2013 und 2020 um 2,5 Prozent geschrumpft.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und Rumänien.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Sachsen?

2020 wurden in Sachsen 4.912 Asyl-Erstanträge gestellt.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 14

Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 61.500 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" in Sachsen – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

58 Prozent der Asylbewerber*innen in Sachsen lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

In Sachsen hatten 10,5 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2019/2020 einen sogenannten MigrationshintergrundIn Sachsen haben Schüler*innen einen "Migrationshintergrund", wenn sie zwei- oder mehrsprachig aufwachsen, sie selbst, ihre Eltern oder ihre Großeltern zugewandert sind. Die Bundesländer erheben den "Migrationshintergrund" für Schülerinnen und Schüler unterschiedlich, die Zahlen für die einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.. Rund 6,3 Prozent hatten einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Pass. Wie auch in den anderen ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil niedriger als in den westdeutschen Ländern.QuelleStatistisches Landesamt Sachsen auf Anfrage des MEDIENDIENSTES (Feburar 2020), eigene Berechnungen; Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse erreichen bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Rund 43 Prozent der 18- bis 65-Jährigen Bevölkerung in Sachsen mit "Migrationshintergrund" hat Abitur. In der Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" sind es rund 26 Prozent. Zu weiteren Abschlüssen liegen für Sachsen nicht genug Daten vor.QuelleDie Gesamtzahl enthält  Personen, die keine Angabe zum Abschluss gemacht haben; Statistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

Ausländische Schüler*innen machen in Sachsen vergleichsweise oft das Abitur: 2020 erreichten 22,5 Prozent aller ausländischen Jugendlichen, die die Schule verließen. Bundesweit waren es rund 14 Prozent. Etwa 17 Prozent aller ausländischen Abgänger*innen verließ die Schule ohne Abschluss.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

Das ausländische Schüler*innen häufig schlecht in der Schule abschließen bzw. sie ohne Abschluss verlassen, ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bilungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

An sächsischen Schulen gibt es herkunftssprachlichen Unterricht in 17 Sprachen. Damit hat Sachsen mit NRW und Rheinland-Pfalz das größte Angebot in Herkunftssprachen. 2019/2020 besuchten den Unterricht rund 2.000 Schüler*innen. Die meisten nahmen an arabischem, russischem und vietnamesischem Unterricht teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 17

Islamischen Religionsunterricht gibt es in Sachsen nicht.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland"

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

Im Jahr 2020 sind etwa 43 Prozent der Ausländer*innen in Sachsen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

 

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Sachsen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2020 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2020 fast verzehnfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

In Sachsen gab es 2020 keine Angaben zum Anteil der Angestellten und Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund" bei der Polizei.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 12

Öffentlicher Dienst

Im Jahr 2019 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst in Sachsen 5,5 Prozent. Der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" in der Bevölkerung betrug zum selben Zeitpunkt rund acht Prozent.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131 Tabelle i1_2019

Sachsen-Anhalt

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

2020 hatten rund neun Prozent der Einwohner in Sachsen-Anhalt eine Einwanderungsgeschichte (196.000 Personen). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 26,7 Prozent. Etwa 52 Prozent der Personen mit Einwanderungsgeschichte sind Ausländer*innen – von ihnen kamen fast ein Drittel als SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" nach Deutschland. Bundesweit sind es etwa 16 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2018, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: 2013 lebten etwa 51.000 Personen ohne deutschen Pass in Sachsen-Anhalt. 2020 waren es mehr als 114.500. Der Anteil von ausländischen Staatsbürger*innen an der Gesamtbevölkerung liegt aktuell bei 5,2 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und Rumänien.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Sachsen-Anhalt?

2020 wurden in Sachsen-Anhalt 3.552 Asyl-Erstanträge gestellt – das entspricht etwa dem Anteil, der vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen ist.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Ingesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 39.600 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" in Sachsen-Anhalt – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020; Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Die Mehrheit der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Sachsen-Anhalt lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2020 in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

In Sachsen-Anhalt hatten im Schuljahr 2020/2021 rund sechs Prozent der Schüler*innen einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Pass. Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil vergleichsweise gering. Der "Migrationshintergrund" von Kindern und Jugendlichen an Schulen wird in Sachsen-Anhalt nicht erhoben.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen kann keine Aussage getroffen werden, es liegen zu wenige Daten vor.QuelleStatistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer; zu den anderen Abschlüssen liegen zu wenige Daten vor

2020 erreichten rund neun Prozent der ausländischen Schulabgänger*innen das Abitur. Unter Gleichaltrigen mit deutschem Pass sind es 31 Prozent. Rund 25 Prozent ausländischer Schuler*innen verließen die Schule ohne Abschluss, damit war Sachsen-Anhalt mit Thüringen Schlusslicht.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

 

 

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

In Sachsen-Anhalt gibt es keinen herkunftssprachlichen Unterricht. Auch islamischer Religionsunterricht wird nicht angeboten.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 17; Mediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland"

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 sind 43,4 Prozent der Ausländer*innen in Sachsen-Anhalt einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nachgegangen. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

 

Die Anzahl ausländischer Beschäftigter in Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen Jahren zugenommen. 2020 kam mehr als die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern ist ebenfalls gestiegen: 2015 kamen rund vier Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer*innen aus Asylherkunftsländern. Ende 2020 waren es 17,5 Prozent.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Sachsen-Anhalt ist das einzige ostdeutsche Bundesland, das freiwillige Angaben von neu Eingestellten Polizeibeamt*innen zu ihrem Migrationshintergrund erhebt. 2020 haben knapp sieben Prozent von ihnen angegeben, eine Einwanderungsgeschichte zu haben – etwa ein Prozent weniger als der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in der Gesamtbevölkerung.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 13

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Öffentlicher Dienst

Die Datengrundlage des Mikrozensus ermöglicht es nicht, eindeutige Angaben über Menschen mit "Migrationshintergund" im öffentlichen Dienst in Sachsen-Anhalt zu machen.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131,  Tabelle i1_2019, Hochgerechnete Ergebnisse unter 5 000 werden wegen der Größe des Standardfehlers nicht veröffentlicht. 

Schleswig-Holstein

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

18,3 Prozent der Einwohner*innen in Schleswig-Holstein hatten 2020 einen sogenannten Migrationshintergrund. Das sind etwa 522.000 Menschen. 46,5 Prozent von ihnen waren Ausländer*innen, darunter ca. 72.200 SchutzsuchendeLaut Statistischen Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten".QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und aus dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Die Zahl der Ausländer*innen in Schleswig-Holstein ist zwischen 2013 und 2020 um rund 84 Prozent gestiegen. Ende 2020 lebten etwa 250.900 Menschen ohne deutschen Pass in Schleswig-Holstein. Das waren etwa neun Prozent der Landesbevölkerung.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2020, Seiten 19 und 22. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und die Türkei. In Schleswig-Holstein lebt außerdem die größte dänische Community in Deutschland (rund 7.000 Personen).QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Schleswig-Holstein?

2020 wurden in Schleswig-Holstein rund 4.000 Asyl-Erstanträge gestellt – etwas mehr als vom Königsteiner Schlüssel vorgesehen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 etwa 72.200 SchutzsuchendeLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" in Schleswig-Holstein – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt haben und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Knapp 80 Prozent aller Asylbewerber*innen in Schleswig-Holstein lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung 2019 in dezentralen Unterbringungen, wie zum Beispiel Wohnungen oder Wohngemeinschaften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Im Schuljahr 2019/2020 hatten rund 15 Prozent der Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen einen MigrationshintergrundIn Schleswig-Holstein haben Schüler*innen in der Schulstatistik einen "Migrationshintergrund", wenn sie im Ausland geboren wurden oder nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben oder ihre Familiensprache nicht Deutsch ist. Die Bundesländer erheben den "Migrationshintergrund" für Schüler*innen unterschiedlich, die Zahlen für die einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar. Rund neun Prozent aller Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein einen ausländischenDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Pass. Das ist der niedrigste Wert unter den alten Bundesländern.QuelleMinisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auf Anfrage des MEDIENDIENSTES; Statistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse haben bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Rund 31 Prozent der 18- bis 65-Jährigen mit "Migrationshintergrund" in Schleswig-Holstein hatten 2019 Abitur, in der Altersgruppe ohne "Migrationshintergrund" waren es rund 27 Prozent.QuelleZur Fragen, wie viele Personen keinen Abschluss haben, liegen zu wenige Daten vor; die Gesamtzahl enthält Personen, die keine Angaben zu ihrem Abschluss gemacht haben; Statistisches Bundesamt (2020): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung für die Bundesländer

Von den ausländischen Schulabgänger*innen erreichten 2020 rund 12 Prozent das Abitur, deutsche Altersgenoss*innen schafften das mehr als dreimal so häufig. Wie in anderen Bundesländern verlassen ausländische Schüler*innen die Schule recht häufig ohne Hauptschulabschluss: im Schuljahr 2020/2021  waren es rund 22 Prozent der Abgänger*innen mit ausländischem Pass.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bilungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

Schleswig-Holstein führte zum Schuljahr 2019/2020 herkunftssprachlichen Unterricht in Türkisch ein. Zudem bieten Konsulate Unterricht in Türkisch, Portugiesisch, Spanisch und Kroatisch an. Die meisten der rund 1.000 Schüler*innen, die 2018/2019 herkunftssprachlichen Unterricht besuchten, nahmen am Unterricht des türkischen Konsulats teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 18

Seit über zehn Jahren bietet das Land islamischen Religionsunterricht in staatlicher Verantwortung an. Daran nahmen 2018/2019 rund 1.400 Schüler*innen teil.QuelleMediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland", S. 14

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 gingen etwa 42 Prozent der ausländischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nach. Damit lag das Land unter dem Bundesdurchschnitt (50,5 Prozent).QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Juni 2019, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 30.6.2019

 

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Schleswig-Holstein ist in den vergangenen Jahren gewachsen. 2020 kam knapp die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern hat sich von 2015 bis 2020 mehr als versechsfacht.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

Angaben zum Migrationshintergrund von Bewerber*inen bei der Landespolizei werden in Schleswig-Holstein seit 2013 erfasst. Weil aber nur wenige Bewerber Angaben zum Migrationshintergrund gemacht haben, hat das Landesinnenministerium 2017 beschlossen, keine jährliche Statistik zu veröffentlichen.QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 14

Öffentlicher Dienst

2019 hatten in Schleswig-Holstein 10,4 Prozent der Angestellten im öffentlichen Dienst einen "Migrationshintergrund", in der Landesbevölkerung waren es mehr als doppelt so viele. QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

Thüringen

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund gibt es?

Thüringen war 2020 das Bundesland mit dem niedrigsten Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" bundesweit (8,4 Prozent), das waren rund 176.000 Menschen. Wie in anderen ostdeutschen Bundesländern waren die meisten von ihnen Ausländer*innen (rund 55,7 Prozent). Ungefähr jede dritte Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist als Schutzsuchende*rLaut Statistischem Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" eingereist. Bundesweit ist das bei etwa jeder Sechsten der Fall.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung in Privathaushalten 2020 nach Migrationshintergrund, Seite 36 und Statistisches Bundesamt, Schutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Daten zu Menschen mit "Migrationshintergrund", Ausländer*innen und Schutzsuchenden lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Die ersten stammen aus dem "Mikrozensus" – einer Erhebung unter ausgewählten Haushalten. Daten zur ausländischen Bevölkerung und Schutzsuchenden stammen hingegen aus zwei anderen Quellen: der "Bevölkerungsfortschreibung" nach Zensus 2011 und dem "Ausländerzentralregister" – einem Register, in dem alle ausländischen Staatsbürger*innen eingetragen sind. Je nach Erfassung können die Zahlen stark variieren. Ein Vergleich dieser Zahlen ermöglicht allerdings, deren Verhältnis zueinander aufzuzeigen.

Thüringen ist das Bundesland, in dem die Zahl der Ausländer*innen zwischen 2013 und 2020 am stärksten gestiegen ist: 2013 lag sie bei bei 44.400 Menschen, 2020 bei 114.000. Der Ausländer*innenanteil erhöhte sich von 2,1 auf 5,4 Prozent. Trotzdem schrumpfte die Bevölkerung in dieser Zeit um 1,8 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Ausländische Bevölkerung 2018, S. 19ff. Daten basieren auf die "Bevölkerungsfortschreibung".

Die Hauptherkunftsstaaten von ausländischen Staatsbürger*innen sind Syrien, Polen und Rumänien.QuelleStatistisches Bundesamt, Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 96 ff

Wie viele Flüchtlinge leben in Thüringen?

2020 wurden in Thüringen 2.951 Asyl-Erstanträge gestellt.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2020, Seite 18

Insgesamt lebten zum Stichtag, dem 31.12.2020, etwa 34.200 SchutzsuchendeLaut Statistischen Bundesamt sind "Schutzsuchende" alle Ausländerinnen und Ausländer, die sich "unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten" in Thüringen – also Menschen, die einen Asylantrag gestellt und Schutz bekommen haben oder abgelehnt wurden. Die meisten von ihnen sind anerkannte FlüchtlingeDazu zählen Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes, Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiär Schutzberechtigte und Fälle von Abschiebungsverbot nach § 60 Absatz 5 oder Absatz 7 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie andere Schutzformen..QuelleSchutzsuchende Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 30

Viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland kamen und deshalb im "Ausländerzentralregister" als Flüchtlinge eingetragen sind, leben schon lange hier: Von den etwa 1,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Schutz bekommen haben, leben etwa 20 Prozent seit mehr als sechs Jahren in der Bundesrepublik.QuelleBundestagsdrucksache 19/28234, Seiten 3-22, eigene Berechnungen

Etwa die Hälfte der Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Thüringen lebten zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung 2020 in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften. Die andere Hälfte lebte in dezentralen Unterbringungen wie Wohnungen oder Wohngemeinschaften.QuelleStatistisches Bundesamt, Regelleistungen Deutschland insgesamt nach Bundesländern und Art der Unterbringung am 31.12.2020

Schüler*innen mit Migrationshintergrund

7,4 Prozent der Schüler*innen an allgemein- und berufsbildenden Schulen in Thüringen hatte im Schuljahr 2018/2019 einen sogenannten MigrationshintergrundIn Thüringen haben Schüler*innen in der Statistik einen "Migrationshintergrund", wenn sie keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, im Ausland geboren wurden oder in ihrer Familie überwiegend nicht deutsch gesprochen wird. Die Bundesländer erheben den "Migrationshintergrund" für Schülerinnen und Schüler unterschiedlich, die Zahlen für die einzelnen Bundesländer sind deswegen nicht miteinander vergleichbar.. Rund sechs Prozent hatten eine ausländischeDie Daten für ausländische Schüler*innen stammen aus dem Mikrozensus. Die Bundesländer sind miteinander vergleichbar. Ein Vergleich zu den Daten über Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" ist nicht möglich, da diese aus der jeweiligen Schulstatistik kommen. Staatsbürgerschaft. Damit liegt Thüringen weit unter dem bundesweiten Schnitt von rund elf Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 3.2; Thüringer Minsterium für Bildung, Jugend und Sport auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Schulerfolg

Die Frage, welche Abschlüsse Schüler*innen mit "Migrationshintergrund" erreichen, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Denn dazu liegen keine Daten vor. Die gibt es zu folgenden zwei Fragen: 1. Welche Abschlüsse erreichen bestimmte Altersgruppen mit "Migrationshintergrund"? 2. Welche Schulabschlüsse erreichen ausländische Schulabgänger*innen?

Zu den Abschlüssen bestimmter Altersgruppen mit "Migrationshintergrund" kann keine Aussage getroffen werden. Es liegen für Thüringen zu wenige Daten vor.QuelleStatistisches Bundesamt (2019): "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", Fachserie 1, Reihe 2.2., Tabelle 8, eigene Auswertung

In Thüringen verlassen ausländische Schüler*innen die Schule besonders häufig ohne Abschluss: 2020 waren es rund 27,3 Prozent der Schulabgänger*innen ohne deutschen Pass. Damit liegt Thüringen weit über dem Bundesdurchschnitt von 14,7 Prozent. Das Abitur erreichten rund 12 Prozent der ausländischen Absolvent*innen.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Allgemeinbildende Schulen", Fachserie 11, Reihe 1, Tabelle 6.2, eigene Berechnung

Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen: Zum einen sind die Ausgangsbedingungen von Menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die zweite Generation schneidet in der Schule schon deutlich besser ab.Quellevgl. SVR (2020): "Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bilungssystem"

Herkunftssprachlicher Unterricht und islamischer Religionsunterricht

In Thüringen gibt es keinen speziellen Sprachunterricht für Schüler*innen nicht-deutscher Herkunftssprache. Auch islamischer Religionsunterricht wird nicht angeboten.QuelleMediendienst Integration (2019): "Wie verbreitet ist herkunftssprachlicher Unterricht?", S. 22; Mediendienst Integration (2020): "Islamischer Religionsunterricht in Deutschland"

Wie viele Ausländer*innen haben eine Arbeit?

2020 gingen rund 49,7 Prozent der ausländischen Staatsbürger*innen in Thüringen einer sozialversicherungspflichtigen BeschäftigungDie Statistik bezieht sich auf 15- bis 65-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen. Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen Erwerbstätigenquoten und Beschäftigungsquoten. Viele ausländische Staatsbürger*innen sind erwerbstätig, gelten allerdings nicht als "beschäftigt" im Sinne der Beschäftigungsstatistik wenn sie als Selbstständige oder Minijobber*innen arbeiten. Quelle: Agentur für Gleichstellung im ESF, Begriffserläuterung "Beschäftigte und Erwerbstätige" nach. Bundesweit waren es 50,5 Prozent.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsquoten – Deutschland, Länder, Kreise und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen und Zeitreihen) – Dezember 2020, Tabelle 2, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Die Zahl der ausländischen Beschäftigten in Thüringen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. 2020 kam knapp die Hälfte von ihnen aus der EU. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern war im Jahr 2015 noch sehr gering. Seitdem ist sie stetig angestiegen.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten - Deutschland, Länder und Kreise (Quartalszahlen) – Dezember 2020, Tabelle 3, Zahlen zum Stichtag 31.12.2020

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?

Zahlen zur "Interkulturellen Öffnung" im öffentlichen Dienst zeigen, wie gut Menschen mit "Migrationshintergrund" in Behörden repräsentiert sind und diese mitgestalten können. Die Zahlen zur "interkulturellen Öffnung" bei der Polizei beruhen auf der 2019 vom Mediendienst Integration durchgeführten Recherche "Wie entwickelt sich die Vielfalt bei der Polizei?". 

Polizei

In Thüringen gab es 2020 keine Angaben zu Angestellten und Bewerber*innen mit "Migrationshintergrund".QuelleMediendienst Integration (2021), Mehr Vielfalt bei der Polizei, Seite 14 

Öffentlicher Dienst

Im Jahr 2019 betrug der Anteil von Menschen mit "Migrationshintergrund" im öffentlichen Dienst im Thüringen 6,4 Prozent. Es handelt sich hierbei um eine HochrechungHochrechnung: ca. 5.000 Personen. Werte zwischen 5 000 und 10 000 sind mit einem Standardfehler von über 10% in ihrer Aussagekraft eingeschränkt mit eingeschränkter Aussagekraft.QuelleIntegrationsmonitoring der Länder, Bericht 2017-2020, S.131, Tabelle i1_2019

News Zum Thema: Bundesländer

25 Jahre Mauerfall  Ein Land, zwei Einwanderungs-Kulturen

25 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Osten und Westen noch sehr verschieden, wenn es um die Themen Einwanderung und Integration geht: Während man im Westen bei Einwanderern eher an "Gastarbeiter" denkt, ist "Migrant" im Osten meist ein Synonym für Asylbewerber. Der Migrationshistoriker Jochen Oltmer erklärt im Interview, warum die Deutschen in Sachen Einwanderungsland noch Schwierigkeiten haben, wirklich "ein Volk" zu sein.

Kommunalwahlen  Wie viele Bürger können nicht mitentscheiden?

Wenn am Sonntag in zehn Bundesländern die Kommunal- und Bezirksparlamente gewählt werden, ist ein beachtlicher Teil der volljährigen Bürger ausgeschlossen. Anders als in den meisten EU-Ländern dürfen Ausländer aus Drittstaaten in Deutschland nicht mitwählen. Angesichts der aktuellen Debatte über die Einführung eines kommunalen Ausländerwahlrechts hat der Mediendienst recherchiert, wie hoch das ungenutzte Stimmpotenzial am Sonntag ist. So darf in Großstädten jeder achte volljährige Bürger nicht mitwählen.

Syrische Flüchtlinge  Aufnahmeprogramm für Syrer kommt in die Gänge

Vor einem Jahr hat die Bundesregierung beschlossen, ein Aufnahmeprogramm für syrische Flüchtlinge aus dem Krisengebiet aufzustellen. Von dem Kontingent für 10.000 Schutzsuchende sind bislang erst 4.000 eingereist – die meisten davon in den letzten Wochen. Darüber hinaus haben die Bundesländer eigene Aufnahmeprogramme gestartet und wollen sie weiterführen. Der Mediendienst hat den aktuellen Stand für Sie zusammengefasst.

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