• News
  • Experten
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
   
  • Zahlen und Fakten:
  • Flucht & Asyl
    • Ukrainische Flüchtlinge
    • Zahl der Flüchtlinge
    • Asylrecht
    • Versorgung
    • Abschiebungen
    • Duldung
    • Arbeit und Bildung
    • Ehrenamt
    • Minderjährige
    • EU-Asylpolitik
    • Syrische Flüchtlinge
    • Afghanische Flüchtlinge
  • Migration
    • Bevölkerung
    • Wer kommt, wer geht?
    • Europäische Union
    • Irreguläre
    • Staatsbürgerschaft
    • Menschenhandel
    • Corona-Pandemie
    • Klimawandel & Migration
  • Integration
    • Kita
    • Schule
    • Ausbildung
    • Hochschule
    • Arbeitsmarkt
    • Mehrsprachigkeit
    • 'Interkult. Öffnung'
    • Politische Teilhabe
    • Medien
    • Einstellungen
    • Bundesländer
  • Desintegration
    • Antisemitismus
    • Diskriminierung
    • Kriminalität
    • Militanter Islamismus
    • Rechtspopulismus
    • Rechtsextremismus
    • Rassismus
  • Gruppen
    • Islam und Muslime
    • Judentum
    • Sinti & Roma
    • Postsowjetische Migrant*innen
  • English
    • About us
    • Facts & Figures
    • News

Afghanische Geflüchtete

Seit Jahrzehnten sind Millionen Afghan*innen wegen wiederholter bewaffneter Konflikte auf der Flucht. Die meisten von ihnen leben entweder als Binnenflüchtlinge in Afghanistan oder in den Nachbarländern Iran und Pakistan. Deutschland ist auf Platz drei der Aufnahmeländer. Seit die Taliban im August 2021 die Macht im Land ergriffen haben, mussten mehrere Tausend Afghan*innen ihre Wohnorte verlassen. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass aufgrund der eskalierenden humanitären Krise noch mehr Menschen bald aus dem Land flüchten werden. Wer sind afghanische Geflüchtete? Und wie leben sie in Deutschland?

Afghanische Geflüchtete weltweit

Aufgrund zahlreicher Konflikte mussten in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Millionen Afghan*innen ihre Wohnorte verlassen. Weltweit zählteUNHCR, Global Trends Forced Displacement 2021, Seite 3 das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zum Stichtag 31. Dezember 2021 rund 2,7 Millionen afghanische Flüchtlinge und Asylbewerber*innen. Afghan*innen bilden damit die drittgrößte Flüchtlingsgruppe der Welt – nach Syrer*innen und Venezoelaner*innen. Die meisten von ihnen befinden sich in Pakistan (etwa 1,3 Millionen Menschen) und dem Iran (rund 780.000 MenschenAktuelle Zahlen für Iran können nicht geprüft werden. Die jüngste Erhebung fand im Oktober 2020 statt). In Deutschland leben etwa 183.000 afghanische Geflüchtete und Asylbewerber*innenDie UNHCR-Zahlen weichen von den Zahlen des Ausländerzentralregisters (AZR) ab. Laut AZR-Zahlen lebten in Deutschland zum 31.12.2020  rund 216.000 afghanische Schutzsuchende – dazu zählen anerkannte Flüchtlinge sowie Asylbewerber*innen und abgelehnte Asylbewerber*innen.. Damit steht Deutschland an dritter Stelle der Aufnahmeländer.Quelle UNHCR, Global Trends Forced Displacements 2021, Seite 3 und UNHCR Data Finder (abgerufen am 20.6.2022)

Es ist unbekannt, wie viele Afghan*innen seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 geflohen sind. Der UNHCR schätzt, dass im Land rund 3,5 Millionen "Binnenflüchtlinge" (Internally Displaced People) leben – rund 823.000 von ihnen haben ihre Wohnorte seit Januar 2021 verlassen. Zwischen 270.000 und einer halben Million Afghan*innen sollen in den Iran geflüchtet sein. Diese Zahlen basieren auf Schätzungen der iranischen Regierung und des UNHCR. Offiziell dürfen keine afghanische Flüchtlinge in den Iran einreisen. Weitere 118.000 Personen sollen seit Januar 2021 nach Pakistan geflüchtet sein.QuelleUNHCR, Afghanistan situation: Emergency preparedness and response in Iran Iran (Mai 2022), Afghanistan Situation Update – 1. Juni 2022, UNHCR, Afghanistan Situation (abgerufen am 20.6.2022), UNHCR Pakistan (Februar 2022), New Arrivals from Afghanistan Update (7 February 2022) und

Afghanische Geflüchtete in Deutschland

Schon seit mehr als 30 Jahren zählt Afghanistan zu den Ländern, aus denen Geflüchtete nach Deutschland kommen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2016, Seite 19, Das Bundesamt in Zahlen 2010, Seite 19 und Asylgeschäftsberichte 2016-2018, Aktuelle Zahlen zu Asyl 2019-2021

Die Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 hat sich bis Ende 2022 nur bedingt auf die Zahl der Asylanträge in Deutschland ausgewirkt. Es ist nicht möglich festzustellen, wie viele der Personen, die zum ersten Mal einen Asylantrag in Deutschland gestellt haben, Afghanistan nach August 2021 verlassen haben.QuelleBAMF (2022), Aktuelle Zahlen zu Asyl Jan 2021-Nov 2022 

Ortskräfte und besonders schutzbedürftiger Personen

Personen, die in Afghanistan als Ortskräfte für deutsche Behörden/Organisationen gearbeitet haben oder besonders gefährdet sind, haben seit August 2021 besondere "Aufnahmezusagen" nach §22 Aufenthaltsgesetz erhalten. Sie können nach Deutschland einreisen und müssen keinen Asylantrag stellen, sondern erhalten eine Aufenthaltserlaubnis zunächst für maximal drei Jahre. Bisher wurden rund 36.000 Aufnahmezusagen für ehemalige Ortskräfte und besonders gefährdete Personen (beide einschließlich Familienangehörige). Tatsächlich eingereist sind rund 25.000 "Ortskräfte" und besonders schutzbedürftige Flüchtlinge mit ihren Angehörigen (Stand September 2022). Die meisten Afghan*innen, die im Rahmen dieser Programme nach Deutschland einreisen, waren nach Pakistan geflüchtet.QuelleBundestagsdrucksache 20/3430, Seite 3

Wie viele erhalten Schutz?

Zwischen August und November 2021 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Entscheidungen in den Asylverfahren von afghanischen Antragstellende vorübergehend eingestellt. Seit die Entscheidungsverfahren wieder aufgenommen wurden, beläuft sich die sogenannte bereinigte Schutzquote (ohne formelle Entscheidungen) auf rund 98 Prozent.

Zum Stichtag 31.12.2021 hatten insgesamt rund 167.000 afghanische Geflüchtete Schutz in Deutschland erhalten. Die meisten von ihnen haben ein sogenanntes Abschiebungsverbot erhalten, weil im Herkunftsland "konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit" besteht. Sie bekommen eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr (unbegrenzt verlängerbar) und dürfen nur in Ausnahmefällen Ehepartner*innen oder Kinder nach Deutschland nachziehen lassen.QuelleStatistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Schutzsuchende: Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2021, Seite 144

Viele afghanische Asylbewerber*innen mussten vor Gericht ziehen, um ihren Anspruch auf Schutz geltend zu machen. Im ersten Halbjahr 2021 haben Gerichte in drei Viertel der Fälle, in denen es zu einem Urteil kam, zugunsten der Kläger*innen entschieden. Bei den Verfahren ging es darum, ob die Menschen Schutz erhalten oder darum, ob sie ihren Schutzstatus verbessern können.QuelleAsylgeschäftsberichte 12/2016, 12/2017, 12/2018, Aktuelle Zahlen zu Asyl 12/2019, 12/2020, 6/2021, Bundestagsdrucksachen 18/11262, 19/1371, 19/8701, 19/18498, 19/28109, schriftliche Anfrage 7/286

Können afghanische Geflüchtete abgeschoben werden?

Abschiebungen nach Afghanistan sind seit August 2021 ausgesetzt. Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder (zusammen mit den Niederlanden, Dänemark, Griechenland und Österreich), das bis zur Machtübernahme durch die Taliban auf Abschiebungen nach Afghanistan bestanden hat.

Etwa 1.000 Afghan*innen wurden seit 2016 direkt nach Afghanistan abgeschoben. Diese Abschiebungen fanden im Rahmen eines Abkommens zwischen der Europäischen Union und der afghanischen Regierung statt. In der selben Zeit sind etwa 2.100 Afghan*innen im Rahmen des Förderprogramms REAG/GARP "freiwillig" zurück nach Afghanistan gegangen. Etwa 30.300 Afghan*innen in Deutschland gelten als "ausreisepflichtig". Das heißt, sie wurden aufgefordert, das Land zu verlassen.QuelleBundestagsdrucksache 19/32290, Seiten 43 ff und 38 ff, Bundestagsdrucksache 18/9648, Seite 25 und Bundesministerium des Inneren auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Geflüchtete Kinder und Jugendliche aus Afghanistan

Afghanische Geflüchtete in Deutschland sind überwiegend männlich und im Durchschnitt jünger als andere Flüchtlingsgruppen: Etwa ein Drittel von ihnen ist minderjährig. Das könnte sich allerdings im Zuge der aktuellen Fluchtmigration aus Afghanistan ändern, denn viele Frauen und FamilienFrauen machen inzwischen rund die Hälfte der neuen Flüchtlingen im Iran und Pakistan aus. haben das Land seit der Machtübernahme durch die Taliban verlassen.QuelleStatistisches Bundesamt,Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Schutzsuchende: Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seiten 19 und 147

Viele der jungen afghanischen Geflüchteten sind als "minderjährige unbegleitete Flüchtlinge" nach Deutschland gekommen. Ein Drittel aller unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die seit 2015 in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben, kam nach Angaben des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) aus Afghanistan (Stand: 2020).QuelleBUMF (2021), Die Situation junger Geflüchteter in Deutschland, Seite 4

Laut einer Befragung aus dem Jahr 2016 war etwa ein Drittel der afghanischen Geflüchteten in Deutschland nie in der Schule, da sie schon lange auf der Flucht sind. Viele von ihnen können deshalb weder lesen noch schreiben. Einige weisen außerdem Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung auf, die ihre Laufbahn deutlich erschwert hat. Dennoch besuchen viele Afghan*innen deutsche Schulen: rund 40.700 allgemeinbildende Schulen, weitere 25.700 eine berufliche Schule (Schuljahr 2020/2021).QuelleIAB-BAMF-SOEP, Befragung von Geflüchteten 2016, Seite 31 und BAMF (2019), Zwischenbericht I zum Forschungsprojekt  "Evaluation der Integrationskurse (EvIk)" Erste Analysen und Erkenntnisse, Seite 53, Statistisches Bundesamt (2020), Allgemeinbildende Schulen – Fachserie 11 Reihe 1 – Schuljahr 2020/2021, Tabelle 4.2 und Berufliche Schulen – Schuljahr 2020/2021 Tabelle 3.2

Wie viele Afghan*innen haben eine Arbeit?

Viele afghanische Geflüchtete haben inzwischen eine Arbeit. Zwar gilt ein Großteil von ihnen noch als "arbeitssuchend", etwa weil sie einen Sprachkurs besuchen und dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter den afghanischen Flüchtlingen ist aber in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Mit rund 40 Prozent ist die Beschäftigungsquote afghanischer Flüchtlinge drei Prozentpunkte höher als bei den Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern. Afghanische Geflüchtete, die fünf Jahre oder länger in Deutschland leben und eine Arbeit haben, verdienen jedoch im Schnitt etwas weniger als andere Geflüchtete. QuelleBundesagentur für Arbeit, Migrationsmonitor Juni 2021 und Institut der Deutschen Wirtschaft (2020), Die Integration der Geflüchtete macht große Fortschritte, Seite 20 und IAB (2021) Bericht: Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan: Erfahrungen aus der Vergangenheit und erste Einschätzungen der Folgen für Migration und Integration, Seiten 35 und 40

Viele afghanische Geflüchtete in Deutschland haben in den letzten Jahren eine Ausbildung angefangen. Das liegt unter anderem daran, dass sie dadurch eine bessere Bleibeperspektive haben.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten (Dezember 2020), Link (in der Excel-Datei Tabelle 2, bitte "Asylherkunftsländer" und "Auszubildende (sozialversicherungspflichtig" auswählen). Weitere Informationen bietet die Publikation "Arbeitsmarkt kompakt - Fluchtmigration" (März 2020) sowie Bundestags-Drucksache 19/4279, September 2018, Seite 9

Über uns

Der MEDIENDIENST INTEGRATION ist eine Serviceplattform für Journalistinnen und Journalisten.

Auf unserer Webseite bieten wir Zahlen, Fakten und Hintergrundberichte zu Migration, Integration und Asyl in Deutschland. Wir arbeiten eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen und vermitteln Expertinnen und Experten für die Berichterstattung. Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie die aktuellen Termine zu unseren Themen.

Projektträger

Der MEDIENDIENST INTEGRATION ist ein Projekt des „Rat für Migration e.V.“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Migrationsforscherinnen und -forschern. Er arbeitet unabhängig und will den Austausch zwischen Wissenschaft und Medien intensivieren.

letzte Tweets

MDIntegration@twitter

Kontakt

Mediendienst Integration
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

mail  mediendienst-integration.de
Tel.: +49-30-200-764-80 oder -81

Informationen

  • Förderung
  • Impressum
  • Nutzungshinweise
  • Netiquette
  • Datenschutzerklärung
© 2012 - 2023 Mediendienst Integration
  • Zahlen und Fakten:
    • Flucht & Asyl
      • Ukrainische Flüchtlinge
      • Zahl der Flüchtlinge
      • Asylrecht
      • Versorgung
      • Abschiebungen
      • Duldung
      • Arbeit und Bildung
      • Ehrenamt
      • Minderjährige
      • EU-Asylpolitik
      • Syrische Flüchtlinge
      • Afghanische Flüchtlinge
    • Migration
      • Bevölkerung
      • Wer kommt, wer geht?
      • Europäische Union
      • Irreguläre
      • Staatsbürgerschaft
      • Menschenhandel
      • Corona-Pandemie
      • Klimawandel & Migration
    • Integration
      • Kita
      • Schule
      • Ausbildung
      • Hochschule
      • Arbeitsmarkt
      • Mehrsprachigkeit
      • 'Interkult. Öffnung'
      • Politische Teilhabe
      • Medien
      • Einstellungen
      • Bundesländer
    • Desintegration
      • Antisemitismus
      • Diskriminierung
      • Kriminalität
      • Militanter Islamismus
      • Rechtspopulismus
      • Rechtsextremismus
      • Rassismus
    • Gruppen
      • Islam und Muslime
      • Judentum
      • Sinti & Roma
      • Postsowjetische Migrant*innen
    • English
      • About us
      • Facts & Figures
      • News
  • News
  • Experten
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
    • Förderung
    • Impressum
    • Nutzungshinweise
    • Netiquette
    • Datenschutzerklärung