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Afghanische Geflüchtete

Seit Jahrzehnten sind Millionen Afghan*innen wegen wiederholter bewaffneter Konflikte auf der Flucht. Die meisten von ihnen leben entweder als Binnenflüchtlinge in Afghanistan oder in den Nachbarländern Iran und Pakistan. Deutschland ist auf Platz drei der Aufnahmeländer. Seit die Taliban im August 2021 die Macht im Land ergriffen haben, mussten mehrere Tausend Afghan*innen ihre Wohnorte verlassen. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass aufgrund der eskalierenden humanitären Krise noch mehr Menschen bald aus dem Land flüchten werden. Wer sind afghanische Geflüchtete? Und wie leben sie in Deutschland?

Afghanische Geflüchtete weltweit

Aufgrund zahlreicher Konflikte mussten in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Millionen Afghan*innen ihre Wohnorte verlassen. Weltweit zählte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zum Stichtag 30. Juni 2021 rund 2,8 Millionen afghanische Flüchtlinge und Asylbewerber*innen. Afghan*innen bilden damit die zweitgrößte Flüchtlingsgruppe der Welt – nach Syrer*innen. Die meisten von ihnen befinden sich in Pakistan (etwa 1,4 Millionen Menschen) und dem Iran (etwa 780.000 Menschen). In Deutschland leben etwa 183.000 afghanische Geflüchtete und Asylbewerber*innenDie UNHCR-Zahlen weichen von den Zahlen des Ausländerzentralregisters (AZR) ab. Laut AZR-Zahlen lebten in Deutschland zum 31.12.2020  rund 216.000 afghanische Schutzsuchende – dazu zählen anerkannte Flüchtlinge sowie Asylbewerber*innen und abgelehnte Asylbewerber*innen.. Damit steht Deutschland an dritter Stelle der Aufnahmeländer.Quelle UNHCR Data Finder (abgerufen am 14.2.2022)

Es ist unbekannt, wie viele Afghan*innen seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 geflohen sind. Der UNHCR schätzt, dass im Land rund 3,4 Millionen "Binnenflüchtlinge" (Internally Displaced People) leben – rund 700.000 von ihnen haben ihre Wohnorte seit Januar 2021 verlassen. Zwischen 270.000 und einer halben Million Afghan*innen sollen in den Iran geflüchtet sein. Diese Zahlen basieren auf Schätzungen der iranischen Regierung und des UNHCR. Offiziell dürfen keine afghanische Flüchtlinge in den Iran einreisen. Weitere 118.000 Personen sollen seit Januar 2021 nach Pakistan geflüchtet sein.QuelleUNHCR Iran (Februar 2022), Afghanistan Situation Update – 8 February 2022, UNHCR Pakistan (Februar 2022), New Arrivals from Afghanistan Update (7 February 2022) und UNHCR, Afghanistan Situation (abgerufen am 14.2.2022)

Afghanische Geflüchtete in Deutschland

Schon seit mehr als 30 Jahren zählt Afghanistan zu den Ländern, aus denen Geflüchtete nach Deutschland kommen.QuelleBAMF, Das Bundesamt in Zahlen 2016, Seite 19, Das Bundesamt in Zahlen 2010, Seite 19 und Asylgeschäftsberichte 2016-2018, Aktuelle Zahlen zu Asyl 2019-2021

Die Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 hat sich bislang nur bedingt auf die Zahl der Asylanträge in Deutschland ausgewirkt. Zwar ist die Zahl der Erstanträge von afghanischen Geflüchteten gestiegen (von rund 1.100 im Januar 2021 auf knapp 2.600 im Dezember). Es ist allerdings nicht möglich festzustellen, wie viele der Personen, die zum ersten Mal einen Asylantrag in Deutschland gestellt haben, Afghanistan nach August 2021 verlassen haben.QuelleBAMF (2021), Aktuelle Zahlen zu Asyl Jan-Dez 2021 

Ortskräfte und besonders schutzbedürftiger Personen

Personen, die in Afghanistan als Ortskräfte für deutsche Behörden/Organisationen gearbeitet haben oder besonders gefährdet sind, haben seit August 2021 besondere "Aufnahmezusagen" nach §22 Aufenthaltsgesetz erhalten. Sie können nach Deutschland einreisen und müssen keinen Asylantrag stellen, sondern erhalten eine Aufenthaltserlaubnis zunächst für maximal drei Jahre. Seit Mai 2021 sind rund 10.687 ehemalige Ortskräfte (inklusive Familienangehöriger) sowie 2.298 besonders schutzbedürftige Personen nach Deutschland eingereist (Stand 11.02.2022).QuelleAntwort des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Wie viele erhalten Schutz?

Zwischen August und November 2021 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Entscheidungen in den Asylverfahren von afghanischen Antragstellende vorübergehend eingestellt. Seit die Entscheidungsverfahren wieder aufgenommen wurden, beläuft sich die sogenannte bereinigte Schutzquote (ohne formelle Entscheidungen) auf rund 98 Prozent.

Zum Stichtag 31.12.2020 hatten insgesamt rund 150.000 afghanische Geflüchtete Schutz in Deutschland erhalten. Die meisten von ihnen haben ein sogenanntes Abschiebungsverbot erhalten, weil im Herkunftsland "konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit" besteht. Sie bekommen eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr (unbegrenzt verlängerbar) und dürfen nur in Ausnahmefällen Ehepartner*innen oder Kinder nach Deutschland nachziehen lassen.QuelleStatistisches Bundesamt,Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Schutzsuchende: Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seite 144

Viele afghanische Asylbewerber*innen mussten vor Gericht ziehen, um ihren Anspruch auf Schutz geltend zu machen. Im ersten Halbjahr 2021 haben Gerichte in drei Viertel der Fälle, in denen es zu einem Urteil kam, zugunsten der Kläger*innen entschieden. Bei den Verfahren ging es darum, ob die Menschen Schutz erhalten oder darum, ob sie ihren Schutzstatus verbessern können.QuelleAsylgeschäftsberichte 12/2016, 12/2017, 12/2018, Aktuelle Zahlen zu Asyl 12/2019, 12/2020, 6/2021, Bundestagsdrucksachen 18/11262, 19/1371, 19/8701, 19/18498, 19/28109, schriftliche Anfrage 7/286

Können afghanische Geflüchtete abgeschoben werden?

Abschiebungen nach Afghanistan sind seit August 2021 ausgesetzt. Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder (zusammen mit den Niederlanden, Dänemark, Griechenland und Österreich), das bis zur Machtübernahme durch die Taliban auf Abschiebungen nach Afghanistan bestanden hat.

Etwa 1.000 Afghan*innen wurden seit 2016 direkt nach Afghanistan abgeschoben. Diese Abschiebungen fanden im Rahmen eines Abkommens zwischen der Europäischen Union und der afghanischen Regierung statt. In der selben Zeit sind etwa 2.100 Afghan*innen im Rahmen des Förderprogramms REAG/GARP "freiwillig" zurück nach Afghanistan gegangen. Etwa 30.300 Afghan*innen in Deutschland gelten als "ausreisepflichtig". Das heißt, sie wurden aufgefordert, das Land zu verlassen.QuelleBundestagsdrucksache 19/32290, Seiten 43 ff und 38 ff, Bundestagsdrucksache 18/9648, Seite 25 und Bundesministerium des Inneren auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Geflüchtete Kinder und Jugendliche aus Afghanistan

Afghanische Geflüchtete in Deutschland sind überwiegend männlich und im Durchschnitt jünger als andere Flüchtlingsgruppen: Etwa ein Drittel von ihnen ist minderjährig. Das könnte sich allerdings im Zuge der aktuellen Fluchtmigration aus Afghanistan ändern, denn viele Frauen und FamilienFrauen machen inzwischen rund die Hälfte der neuen Flüchtlingen im Iran und Pakistan aus. haben das Land seit der Machtübernahme durch die Taliban verlassen.QuelleStatistisches Bundesamt,Bevölkerung und Erwerbstätigkeit – Schutzsuchende: Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2020, Seiten 19 und 147

Viele der jungen afghanischen Geflüchteten sind als "minderjährige unbegleitete Flüchtlinge" nach Deutschland gekommen. Ein Drittel aller unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die seit 2015 in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben, kam nach Angaben des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) aus Afghanistan (Stand: 2020).QuelleBUMF (2021), Die Situation junger Geflüchteter in Deutschland, Seite 4

Laut einer Befragung aus dem Jahr 2016 war etwa ein Drittel der afghanischen Geflüchteten in Deutschland nie in der Schule, da sie schon lange auf der Flucht sind. Viele von ihnen können deshalb weder lesen noch schreiben. Einige weisen außerdem Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung auf, die ihre Laufbahn deutlich erschwert hat. Dennoch besuchen viele Afghan*innen deutsche Schulen: rund 40.700 allgemeinbildende Schulen, weitere 25.700 eine berufliche Schule (Schuljahr 2020/2021).QuelleIAB-BAMF-SOEP, Befragung von Geflüchteten 2016, Seite 31 und BAMF (2019), Zwischenbericht I zum Forschungsprojekt  "Evaluation der Integrationskurse (EvIk)" Erste Analysen und Erkenntnisse, Seite 53, Statistisches Bundesamt (2020), Allgemeinbildende Schulen – Fachserie 11 Reihe 1 – Schuljahr 2020/2021, Tabelle 4.2 und Berufliche Schulen – Schuljahr 2020/2021 Tabelle 3.2

Wie viele Afghan*innen haben eine Arbeit?

Viele afghanische Geflüchtete haben inzwischen eine Arbeit. Zwar gilt ein Großteil von ihnen noch als "arbeitssuchend", etwa weil sie einen Sprachkurs besuchen und dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter den afghanischen Flüchtlingen ist aber in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Vergleich zu anderen Flüchtlingsgruppen haben Afghan*innen eine besonders hohe Erfolgsquote auf dem Arbeitsmarkt.QuelleBundesagentur für Arbeit, Migrationsmonitor Juni 2021 und Institut der Deutschen Wirtschaft (2020), Die Integration der Geflüchtete macht große Fortschritte, Seite 20

Viele afghanische Geflüchtete in Deutschland haben in den letzten Jahren eine Ausbildung angefangen. Das liegt unter anderem daran, dass sie dadurch eine bessere Bleibeperspektive haben.QuelleBundesagentur für Arbeit: Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten (Dezember 2020), Link (in der Excel-Datei Tabelle 2, bitte "Asylherkunftsländer" und "Auszubildende (sozialversicherungspflichtig" auswählen). Weitere Informationen bietet die Publikation "Arbeitsmarkt kompakt - Fluchtmigration" (März 2020) sowie Bundestags-Drucksache 19/4279, September 2018, Seite 9

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