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Juden in Deutschland

Die jüdische Minderheit in Deutschland ist vielfältig: Sowohl ethnisch als auch kulturell und religiös. Nach der Schoa lebten nur noch wenige Juden in Deutschland. In 1990er Jahren wuchsen die Gemeinden durch den Zuzug von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, von rund 30.000 auf über 100.000 Mitglieder.

Wie viele Juden leben in Deutschland?

Stand: Apr. 2025

Die jüdische Gesamtbevölkerung in Deutschland wurde 2021 auf etwa 225.000 Personen geschätzt. Nach Frankreich und Großbritannien handelt es sich damit um die drittgrößte Community in Europa. Diese Zahl beinhaltet alle Menschen, die in der weitesten DefinitionDas heißt: Menschen, deren Vater oder deren Mutter jüdisch ist, sowie nicht-jüdische Familienangehörige von eingewanderten Jüdinnen und Juden. als Jüdinnen und Juden gelten.QuelleBerman Jewish Data Bank 2021: "World Jewish Population", S. 71.

Laut der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland (ZWST) waren 2023 bundesweit rund 90.500 Mitglieder in 105 jüdischen Gemeinden organisiert. Die größten Gemeinden befinden sich in Berlin, München und Frankfurt. Hinzu kommen 19 Gemeinden, die der "Union progressiver Juden in Deutschland" angehören. Deren Mitgliederzahl liegt zwischen 4.000 und 4.500.QuelleZWST (2024): "Mitgliederstatistik 2023", LINK  "Mitgliederstatistik", S. 5ff. sowie Ankündigung zum Thema; Antwort der Union progressiver Juden auf Anfrage des MEDIENDIENSTES (Januar 2025)

2006 hatten jüdische Gemeinden rund 108.000 Mitglieder, seitdem ist die Mitgliederzahl rückläufig. Zur Entwicklung in den liberal-progressiven Gemeinden liegen keine Daten vor. Der Rückgang der Mitglieder liegt unter anderem daran, dass kaum noch Jüdinnen und Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion einwandern. Ein weiterer Grund ist der demographische Wandel: Knapp die Hälfte der Gemeindemitglieder waren 2023 über 60 Jahre alt.QuelleZWST (2024): "Mitgliederstatistik 2023", S. 5, 8


Der Zentralrat der Juden veröffentlicht 2024 ein neues „Gemeindebarometer“, eine Befragung von über 2.500 Jüdinnen und Juden etwa zur Frage, wie oft sie einen Gottesdienst besuchen. Ein Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten lebt säkular. 39 Prozent sagten, sie seien (eher) religiös.QuelleZentralrat der Juden in Deutschland (2024): „Gemeindebarometer. Ergebnisbericht 2024“, S. 12, LINK

Jüdische Einwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion

Stand: Apr. 2024

Zwischen 1993 und 2022 wanderten rund 220.000 Jüdinnen und Juden einschließlich ihrer Partner*innen und Kinder aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland ein. Die meisten von ihnen waren sogenannte Kontingentflüchtlinge und zogen bis 2004 zu. Danach kamen immer weniger Jüdinnen und Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion nach Deutschland, 2022 waren es 590 Personen.QuelleBAMF (2023): Migrationsbericht 2022, S. 120; Belkin (2017): Jüdische Kontingentflüchtlinge und Russlanddeutsche, bpb

Dass weniger Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion zuwandern, liegt unter anderem an einer Reform des Zuwanderungsgesetzes 2005. Im Gegensatz zu den 1990er Jahren benötigen potenzielle Einwanderinnen und Einwanderer heute Deutschkenntnisse und eine positive "IntegrationsprognoseDauerhaft für den eigenen Lebensunterhalt in der Bundesrepublik Deutschland sorgen können". Zudem müssen Antragstellende nachweisen, dass sie in eine jüdische Gemeinde aufgenommen werden können.QuelleZentralrats der Juden (2020): "Integration: Infos zur Zuwanderung", BAMF (2020): "Jüdische Zuwandernde"

Bis 2004 konnten Jüdinnen und Juden aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion als "Kontingentflüchtlinge" leichter einwandern als andere Migrant*innen. Festgelegte Kontingente gab es jedoch nicht. Russischsprachige Jüdinnen und Juden zogen ab 1990 zunächst in die DDR der Wendezeit und kamen ab 1991 in die Bundesrepublik.QuelleKaren Körber, "Puschkin und Thora", in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, 37, 2009, S.235ff

Um einzuwandern, mussten Jüdinnen und Juden in den deutschen Botschaften in ihren Herkunftsländern um Einreiseerlaubnis ersuchen. Dafür mussten sie ihre jüdische Identität nachweisen. Die deutschen Vertretungen richteten sich nach dem Hinweis "Volkszugehörigkeit" in sowjetischen Geburtsurkunden und Pässen. Es spielte keine Rolle, ob jemand gläubig oder Gemeindemitglied war. Lagen entsprechende Nachweise vor, wurden die Anträge grundsätzlich bewilligt. Die Einwanderinnen und Einwanderer bekamen eine unbefristete Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis.QuelleKaren Körber, "Zäsur, Wandel oder Neubeginn? Russischsprachige Juden in Deutschland zwischen Recht,Repräsentation und Realität", in: Karen Körber, Russisch-jüdische Gegenwart in Deutschland, Göttingen, 2015

Altersarmut jüdischer Kontingentflüchtlinge

Stand: Mar. 2024

Zwischen 65.000 bis 70.000 jüdische Kontingentflüchtlinge sind von AltersarmutUnter Altersarmut wird hier gefasst, dass sie kein ausreichendes Einkommen erzielen und deswegen Grundsicherung erhalten. Die Regelsätze liegen deutlich unter der Grenze zur Armutsgefährdung betroffen, schätzt die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Das entspreche rund 93 Prozent aller jüdischen Zuwanderer*innen im Rentenalter. Zum Vergleich: Rund 2,6 Prozent der deutschen Rentner*innen waren 2021 auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen, unter ausländischen Rentner*innen waren es 17,5 Prozent.QuelleZWST(2022): "Factsheet zum Problem
der Altersarmut unter jüdischen Zuwanderer:innen" LINK; Anfrage des MEDIENDIENSTES bei der ZWST im Oktober 2022; Schätzung basiert u.a. auf Angaben des BAMF zu jüdischen Kontingentflüchtlingen sowie einer Umfrage unter jüdischen Gemeinden; Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (2022): "Mehr als ein Viertel der Rentnerinnen und Rentner haben ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1 000 Euro"; LINK

Härtefallfonds als Ausgleich

Um die Altersarmut unter jüdischen Kontingentflüchtlingen abzumildern, hat die Bundesregierung 2022 einen Härtefallfonds beschlossen und 2023 eine Stiftung dafür eingerichtet. Anspruchsberechtigte Personen sollen aus dem Fonds eine einmalige, nicht steuerpflichtige Zahlung erhalten. Der Fonds gilt nicht nur für jüdische Kontingentflüchtlinge, sondern auch für Spätaussiedler*innen und Härtefälle unter DDR-Rentner*innen.

Berechtigte erhalten 2.500 Euro von den Bundesmitteln, und weitere 2.500 Euro, falls ihr Bundesland der Stiftung beitritt. Nur fünf Bundesländer sind beigetreten: Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Thüringen Bremen und Berlin. Die ZWST forderte eine Auszahlung von 10.000 Euro pro Person. Das würde bei einer Rentendauer von 20 Jahren einem Ausgleich von 41,66 Eurodie Differenz zwischen der Grundsicherung & einem Rentenanspruch analog zur Fremdrente pro Monat entsprechen. Auch der Bund hatte zunächst mehr Geld für den Fonds vorgesehen.Quellevgl.Antrag der CDU/CSU-Fraktion Oktober 2022; Deutscher Bundestag (2022): Drucksache 20/3100; Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2023; LINK

Anspruchsberechtigte konnten bis Ende Januar 2024 einen Antrag stellen. 52.700 jüdische Kontingentflüchtlinge haben das gemacht. Somit hat vermutlich ein Großteil der Betroffenen einen Antrag gestellt – die ZWST ging von rund 65.000 bis 70.000 jüdischen Kontingentflüchtlingen aus, die von Altersarmut betroffen sind. Bisher wurden 10.113 Anträge bewilligt, 1.960 abgelehnt (Stand März 2024).QuelleDeutscher Bundestag (2024): Drucksache 20/10524, LINK, S. 3ff.; ZWST (2022): "Factsheet zum Problem der Altersarmut unter jüdischen Zuwanderer:innen" LINK, eigene Berechnung

Warum sind so viele jüdische Zuwanderer*innen von Altersarmut betroffen?

Das hat mehrere Gründe: Jüdische Kontingentflüchtlinge haben keinen Zugang zum Fremdrentenrecht, welches unter anderem für Spätaussiedler*innen gilt – und es gibt kaum Sozialversicherungsabkommen mit Nachfolgestaaten der Sowjetunion, aus denen sie zugewandert sind. Deswegen können sie ihre Arbeitsjahre dort nicht für die Altersversorgung in Deutschland anrechnen lassen. In Deutschland konnten sie wiederum kaum Rentenansprüche erwerben, da sie oft in prekären Jobs beschäftigt waren – trotz akademischer Abschlüsse. Eine stichprobenartige Befragung der ZWST ergab, dass rund 69 Prozent der jüdischen Zugewanderten, die vor 1954 geboren wurden, über einen akademischen Abschluss verfügten. Von 78 Prozent wurde der Abschluss nicht anerkannt.QuelleVgl. Panagiotidis (2021): "Postsowjetische Migration in Deutschland", S. 6; LINK; ZWST (2022): "Factsheet zum Problem
der Altersarmut unter jüdischen Zuwanderer:innen" LINK; Anfrage des MEDIENDIENSTES bei der ZWST im Oktober 2022; Stellungnahme der Deutschen Rentenversicherung Bund im Deutschen Bundestag 2021: Ausschussdrucksache 19(11)1005, LINK.

 

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