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Hochschule

Viele Menschen kommen zum Studieren nach Deutschland, doppeltWissenschaft Weltoffen: "Ausländische Studierende, Bildungsausländer, Bildungsinländer nach Hochschulart, insgesamt und weiblich, WS96/97-WS17/18", Tabelle 1.2 so viele wie vor 20 Jahren. Aus welchen Ländern kommen sie? Wie viele bleiben nach ihrem Studium in Deutschland? Und wie groß ist der Anteil von Studierenden mit Migrationshintergrund an deutschen Hochschulen? Ein Überblick über die wichtigsten Zahlen und Fakten.

Wie viele Ausländer studieren in Deutschland?

Stand: Mar. 2025

Im Wintersemester 2024/2025 waren in Deutschland vorläufigen Angaben zufolge 492.600 ausländische Studierende eingeschrieben, etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahr (Wintersemester 2023/24: 469.500). Während ihre Zahl seit Jahren steigt, geht die Zahl deutscher Studierender zurück. Im Studienjahr 2024 lag der Ausländeranteil an den Erstimmatrikulierten bei rund 30 Prozent.QuelleDestatis (2025): Pressemitteilung 89 vom 11.3.2025, Link

Im Wintersemester 2023/24 hatten 367.600 ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben ("Bildungsausländer*innen"). Das waren etwa dreizehn Prozent aller Studierenden.QuelleDestatis (2025):"Statistik der Studierenden", LINK sowie Statistik der Studierenden, Wintersemester 2023/2024, Tabelle 21311-22, LINK

Im Wintersemester 2023/24 studierten 89.546 "Bildungsinländer*innen" an deutschen Hochschulen. "Bildungsinländer*innen" bedeutet: Sie haben nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, haben aber hier ihr Abitur oder Fachabitur gemacht.QuelleDestatis (2024), "Statistik der Studierenden", LINK sowie Statistik der Studierenden, Wintersemester 2023/2024, Tabelle 21311-21, LINK

In vielen Statistiken werden "Bildungsausländer*innen"als "internationale Studierende" bezeichnet. Teilweise zählen dazu auch deutsche Studierende, die ihren Abschluss im Ausland erworben haben.

Woher kamen die Studierenden?

Fast die Hälfte aller ausländischen Studieren kam aus Asien (rund 48 Prozent der "Bildungsausländer"). Die meisten von ihnen aus:

  • Indien (49.008)
  • China (38.262)
  • Iran (15.159).

Rund ein Fünftel der ca. 380.000 Studierenden aus dem Ausland waren im Wintersemester 2023/2024 EU-Bürger*innen. Die größten Gruppen davon kamen aus Österreich (15.379), Italien (10.154) und Frankreich (6.759).

Aus afrikanischen Ländern kam rund jeder zehnte Studierende aus dem Ausland. Stark vertreten waren:

  • Ägypten (8.060)
  • Marokko (7.398)
  • Tunesien (6.852)
  • Kamerun (6.789).QuelleDestatis (2024), "Statistik der Studierenden", LINK, Tabelle zum Download, Tabellenblatt 21311-22

Welche Gewinne und Kosten entstehen durch ausländische Studierende?

Laut einem Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft von 2025 bringen ausländische Studierende deutlich mehr Einnahmen als Kosten für den deutschen Staat. Pro Jahrgang von Studienanfänger*innen ergeben sich Gewinne für den Staatshaushalt ("gesamtfiskalische Effekte") von rund 15,5 Milliarden Euro – abhängig davon, wie viele danach zum Arbeiten bleiben. Selbst wenn nur jede*r vierte Studierende längerfristig in Deutschland bleibt (225 von 1000, die mehr als 15 Jahre bleiben), sind es immer noch rund 7,3 Milliarden Euro.QuelleInstitut der deutschen Wirtschaft (2025) : Kurzbericht 27/2025, Link sowie vollständiges Gutachten auf der Seite des BMBF: Volkswirtschaftliche Effekte der Zuwanderung über die Hochschulen, ab Seite 85, Link

Außerdem zieht ein Zuwachs an ausländischen Studierenden auch in vielen Fällen weitere qualifizierte Zuwanderung an, etwa durch Ehepartner oder Freunde. Die Förderung ausländischer Studierender sei damit ein wichtiger Ansatz im Kampf gegen den Fachkräftemangel und die Überalterung der Gesellschaft, so das Gutachten.QuelleInstitut der deutschen Wirtschaft (2025) : Kurzbericht 27/2025, Link sowie vollständiges Gutachten auf der Seite des BMBF: Volkswirtschaftliche Effekte der Zuwanderung über die Hochschulen, ab Seite 85, Link

Wie viele Studierende haben einen Migrationshintergrund?

Stand: Dec. 2024

Laut Mikrozensus hatten rund 34 Prozent der Studierenden an Hochschulen einen Migrationshintergrund. Auf einen ähnlichen Wert kommt die Studierendenbefragung: Demnach hatten 17,3 Prozent Studierenden aus Deutschland einen Migrationshintergrund. Hinzu kommen internationale Studierende, die ihren Schulabschluss im Ausland erworben haben – sie stellen rund 14,8 Prozent aller Studierenden. Die nächste Befragung wird 2025 durchgeführt.QuelleStatistisches Bundesamt (2024), Erstergebnisse des Mikrozensus 2023, Tabelle 1.1; Bundesministerium für Bildung und Forschung (2023): Die Studierendenbefragung in Deutschland: 22. Sozialerhebung - Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2021, S. 32f. LINK

Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg

Stand: May. 2022

Je nach Herkunft sind die Chancen auf ein Studium unterschiedlich gut. Menschen mit Migrationshintergrund sind an Hochschulen immer noch unterrepräsentiert: Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden ist geringer als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in ihrer Altersgruppe. Im Jahr 2020 hatten rund 30,8 Prozent der Studierenden an Fachhochschulen und Universitäten Migrationshintergrund, in der Gesamtbevölkerung zwischen 15 und 25 Jahren waren es rund 35 ProzentQuelle: Statistisches Bundesamt (2021): Ergebnisse des Mikrozensus 2020, Fachserie 1 Reihe 2.2., S. 31;41 und eigene Berechnung. Langfristig gesehen gibt es aber Verbesserungen: 2005 lag der Anteil der Studierenden mit Migrationshintergrund noch bei 15 Prozent.QuelleBundesministerium für Bildung und Forschung (2017): "Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016, 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks", Zahlen für das Sommersemester 2016, S. 32; Statistisches Bundesamt (2021): Ergebnisse des Mikrozensus 2020, Fachserie 1 Reihe 2.2., S. 31;41 und eigene Berechnung

Vor dem Studium

Ein Grund für die geringere Beteiligung am Studium ist, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener Abitur oder Fachabitur machen als ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund (17 Prozent im Vergleich zu rund 23 Prozent). Allerdings gilt auch: Wenn sie das Abitur oder Fachabitur schaffen, neigen sie häufiger dazu, ein Studium zu beginnen als Abiturienten ohne Migrationshintergrund (81 Prozent im Vergleich zu 78 Prozent).QuelleDie Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (2016): "11. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, S. 109; Forschungsbereich des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (2017): "Allein durch den Hochschuldschungel", S. 17

Häufig hängt es von der sozialen Herkunft ab, ob sich jemand für ein Studium entscheidet. Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien gehen 79 an eine Hoch­schule, aus Nicht-Akademikerfamilien sind es hingegen nur 27. Diese soziale "Verengung" wird häufig auch als "Bildungstrichter" bezeichnet. Für Studierende mit Migrationshintergrund liegen bislang noch keine vergleichbaren Zahlen vor. Fest steht aber: Bei ihnen gibt es mehr Familien, in denen noch kein Elternteil studiert hat. Das senkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst eine Hochschule besuchen.QuelleStifterverband für die deutsche Wissenschaft, McKinsey & Company (2017): "Hochschulbildungsreport 2020", S. 12; DZHW (2018): "Beteiligung an Hochschulbildung, Chancen(un)gleichheit in Deutschland", S. 7

Während des Studiums

Studierende ohne deutsche Staatsbürgerschaft brechen ihr Studium häufiger ab als diejenigen mit deutschem Pass: 2016 waren es 46 Prozent, die ihr Bachelorstudium vorzeitig abbrachen – im Vergleich zu 28 Prozent bei deutschen Studierenden. Als einen wichtigen Grund sehen Experten die soziale Herkunft – und damit verbundene Finanzierungsprobleme im Studium – sowie den schulischen Werdegang.QuelleAutorengruppe Bildungsberichterstattung (2018), "Bildungsbericht 2018", S. 163; Tab. F4-3web

Wie viele ausländische Studierende bleiben nach dem Studium in Deutschland?

Stand: Dec. 2024

Laut einer AuswertungDie Daten beziehen sich auf internationale Studierende, die zwischen 2006 und 2012 erstmalig einen Aufenthaltstitel zu Studienzwecken erhielten. des Statistischen Bundesamts 2023 lebten fünf Jahre nach Studienabschluss noch 55 Prozent der ehemaligen internationalen Studierenden in Deutschland. Zehn Jahre später waren es noch 46 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2023) 'Pressemitteilung Nr. 289, 21. Juli. LINK.

Nach dem Studium können ausländische Studierende für 18 Monate§20 Abs. 3 S. 1 AufenthG eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, um in Deutschland eine Arbeit zu suchen. Voraussetzung ist, dass sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben. 2023 erhielten rund 7.500 ausländische Absolvent*innen deutscher Hochschulen einen solchen Aufenthaltstitel zur Arbeitsplatzsuche. Insgesamt hielten sich rund 11.700 ehemalige internationale Studierende zum Stichtag 31. Dezember 2023 zur Arbeitssuche in Deutschland auf.QuelleBAMF Forschungszentrum (2024) 'Monitoring zur Bildungs- und Erwerbsmigration: Erteilung von Aufenthaltstiteln an Drittstaatsangehörige 2023, Juli. S. 16 und 31, LINK

Einer nicht-repräsentative Studie des SVR-Forschungsbereichs von 2017 zufolge planten 70 Prozent der befragtenAusgewertet wurden 419 Fragebögen, die hauptsächlich von internationalen Studierenden englischsprachiger MINT-Studiengänge beantwortet wurden. Teilnehmende kamen US EU-Längern und Drittstaaten. internationalen Studierenden, nach dem Studium in Deutschland zu bleiben. Rund 63 Prozent der Befragten, die nach dem Studium in Deutschland blieben, hatten 18 Monate nach ihrem Abschluss eine Beschäftigung gefunden. Entscheidend für einen erfolgreichen Berufseinstieg sind laut SVR vor allem längere Praxiserfahrungen in Unternehmen. Bei der Arbeitsplatzsuche stehen ausländische Studierende vor mehreren Hürden: Dazu gehören etwa fehlende Sprachkenntnisse oder Kenntnisse über den Arbeitsmarkt sowie Vorbehalte von Unternehmen.QuelleVR-Forschungsbereich (2017): "Vom Hörsaal in den Betrieb?", S. 16, LINK; Hoffmeyer-Zlotnik, P. und Grote, J. (2019) "Anwerbung und Bindung von internationalen Studierenden in Deutschland", Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migrationsnetzwerk (EMN), S. 6 und S. 56ff., LINK

Flüchtlinge an Hochschulen

Stand: May. 2022

Mehr als 3.700 "Studierende mit Fluchthintergrund" haben sich laut einer Umfrage im Wintersemester 2018/2019 neu an deutschen Hochschulen immatrikuliert. Seit 2015 sind über 10.000 Geflüchtete neu hinzugekommen. Knapp 5.200 absolvierten im vergangenen Semester studienvorbereitende Maßnahmen. Über 27.000 nahmen an einer Studienberatung teil.QuelleHochschulrektorenkonferenz: "Studieninteressierte und Studierende mit Fluchthintergrund an deutschen Hochschulen", Befragung unter den Mitgliedshochschulen, März 2019.

Flüchtlinge gelten für deutsche Hochschulen als ausländische StudienbewerberSiehe Webseite "Studieren als Flüchtling" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Wie diese müssen sie eine Hochschulzugangsberechtigung und ausreichende Deutschkenntnisse vorweisen. Um sich einzuschreiben, ist kein bestimmter Aufenthaltsstatus erforderlich. Laut einer Studie der Universität Hildesheim stehen Geflüchtete jedoch vor besonderen Schwierigkeiten, wenn ihr Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist oder sie geduldet werden: Die Wohnsitzauflage für Asylbewerber und Geduldete schränkt die Wahl des Studienorts ein. Zudem sind sie in den ersten 15 Monaten in Deutschland nicht gesetzlich krankenversichert, die Hochschulen verlangen jedoch den Nachweis einer Krankenversicherung.

Zeugnisse, die belegen, dass sie die Hochschulzugangsberechtigung in ihrem Herkunftsland bereits erworben haben, können Flüchtlinge häufig nicht vorlegen. Für diesen Fall hat sich die Kultusministerkonferenz im Dezember 2015 auf ein dreistufiges Verfahren zu Anerkennung geeinigt. Wie dieses in der Praxis umgesetzt wird, bestimmen die Bundesländer selbst.

Ausländische Wissenschaftler*innen an Hochschulen

Stand: Nov. 2024

2022 waren 63.000 Wissenschaftler*innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit an deutschen Hochschulen tätig. Darunter waren rund 3.950 Professor*innen. Der Anteil der ausländischen Angestellten am gesamten Wissenschaftspersonal lag bei etwa 14,7 Prozent. Das geht aus einer Auswertung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hervor. Die meisten Wissenschaftler*innen mit ausländischem Pass kamen aus

  • Indien (5.000),
  • Italien (4.400),
  • China (4.300) und
  • Österreich (3.200).QuelleDAAD/DZHW (2024): "Wissenschaft weltoffen kompakt 2024", S. 17

Wie viele Deutsche studieren im Ausland?

Stand: Nov. 2024

2021 studierten laut einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes etwa 138.000 StudierendeDie Zahl bezieht sich auf Studierende, die ihren Abschluss im Ausland anstreben. Die Zahl wird über die statistischen Ämter anderer Länder ermittelt, die teilweise kurzfristige Aufenthalte, wie ein Erasmus-Aufenthalt, mit erfassen aus Deutschland im Ausland. Die Zahl war in den letzten zehn Jahren relativ konstant. Die überwiegende Mehrheit war in anderen westeuropäischen Ländern eingeschrieben, vor allem in Österreich, den Niederlanden sowie Schweiz. Außerhalb Europas waren das Vereinigte Königreich, die USA, China, Australien und Kanada als Zielländer für ein Auslandsstudium beliebt.QuelleStatistisches Bundesamt (2021), Statistischer Bericht-Deutsche Studierende im Ausland-Ergebnisse des Berichtsjahres 2021 - 21721-01, LINK. 

Hinzu kommen Studierende, die vorübergehend ins Ausland gehen. Zu ihnen gibt es aber keine amtliche Statistik. Die liegt nur zu ERASMUS-Aufenthalten vor, die etwa ein Drittel der kurzfristigen Aufenthalte ausmachen. 2022 gingen rund 40.100 Studierende aus Deutschland für einen Erasmus-Aufenthalt ins Ausland, 2021 waren es 42.300. Die beliebtesten Länder unter ERASMUS-Studierenden waren Spanien, Frankreich und Großbritannien.QuelleDZHW und DAAD (2024): "Wissenschaft weltoffen 2024", S. 11

Rassismus an Kitas, Schulen und Hochschulen

Stand: Jan. 2025

Soziale Herkunft, Wohnort und der Bildungsstand der Eltern spielen in Deutschland eine entscheidende Rolle beim Bildungserfolg. Auch Diskriminierungserfahrungen – wie schlechtere Leistungsbewertung – können zu ungleichen Bildungschancen führen. Eine Übersicht zu Studien zum Thema.Quellen Ifo (2024): Ungleiche Bildungschancen. Ein Blick in die Bundesländer, LINK; SVR (2024): Ungleiche Bildungschancen. Fakten zur Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem; LINK.

Weitere Informationen zu Chancengleichheit im Bildungsbereich finden Sie "hier".

Diskriminierung an Kitas

Bisher gibt es wenig Forschung zu Diskriminierungserfahrungen an Kitas. Die Beratungsanfragen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) zeigen, dass bereits Kleinkinder rassistische Diskriminierung erfahren, zum Beispiel bei der Vergabe von Kita-Plätzen oder in der Betreuung.QuelleADS (2024): Diskriminierung in Deutschland. Erkenntnisse und Empfehlungen, S. 202f., LINK.

Eine Studie zeigt, dass Kinder von Familien mit türkischem Namen seltener Rückmeldungen bei einer Bewerbung auf einen Kita-Platz erhalten.Quelle Hermes et al. (2023): Discrimination on the Child Care Market, IZA Discussion Paper, LINK; SVR (2024): Integrationsmonitor Kita. Wie gut ist die frühkindliche Betreuung auf den Normalfall Vielfalt eingestellt? S. 4, LINK.

Im Rahmen einer qualitativen Studie des DeZIM-Instituts an Berliner Kitas berichten Familien von fehlender Sensibilität und Strategien im Umgang mit Diversität, es gebe wenig diverse Kinderbücher oder Spielmaterialien. Wie Eltern damit umgehen, erläutert die Forscherin Seyran Bostancı im MEDIENDIENST-Interview.Quelle DeZIM (2022): "Ich habe lange gekämpft, aber dann sind wir doch gewechselt". Eine explorativ-qualitative Pilotstudie zum Umgang mit institutionellem Rassismus an Berliner Kitas. S. 5f., 8f., LINK.

Diskriminierung an Schulen

Umfassende empirische Studien zu rassistischer Diskriminierung an deutschen Schulen gibt es nicht. Einzelne Befunde zeigen, dass Schüler*innen verschiedene Diskriminierungserfahrungen machen:

  • Laut Afrozensus 2020 erleben Schwarze und PoC-Schüler*innen regelmäßig Mobbing und rassistische Diskriminierung wegen ihrer Hautfarbe oder aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse.Quellen ADS (2017): Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Ergebnisse einer Repräsentativ- und Betroffenenbefragung. S. 152ff., LINK; Aikins et al. (2021): Afrozensus 2020. Perspektiven, Anti-Schwarze Rassismuserfahrungen und Engagement Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland. S. 170f., LINK.
  • Diskriminierung zeigt sich auch in der Leistungsbewertung: Lehrkräfte unterschätzen häufig die Fähigkeiten von Kindern mit Migrationshintergrund und sprechen seltener eine Gymnasialempfehlung aus.Quelle Civitillo et al. (2022): Do infrahumanization or affective prejudice drive teacher discrimination against Romani students? A conceptual replication of Bruneau et al. (2020) in Germany. S. 9, LINK.
  • Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie von 2024: Schüler*innen mit Migrationshintergrund einer 9. Klasse erhielten in allen fünf untersuchten Fächern schlechtere Zeugnisnoten als ihre Mitschüler*innen ohne Zuwanderungsgeschichte, obwohl sie in objektiven Leistungstests gleiche Ergebnisse erzielt hatten. QuelleNennstiel/Gilgen (2024): Does chubby Can get lower grades than skinny Sophie? Using an intersectional approach to uncover grading bias in German secondary schools. LINK; vgl. auch: ZEW (2009): Discrimination in Grading? Experimental Evidence from Primary School. S. 11, LINK.
  • Eine weitere Studie von 2024 kommt zu anderen Ergebnissen: Lehrer benoteten Schüler mit Migrationshintergrund in den Fächern Deutsch und Mathematik besser als ihre Ergebnisse in anonym Tests tatsächlich waren. Die Autoren vermuten, dass Lehrkräfte die sozialen Nachteile der betroffenen Schüler durch eine bessere Benotung ausgleichen wollen.Quelle Bredtmann et al. (2024): Discrimination in Grading? Evidence on Teachers' Evaluation Bias Towards Minority Students. S. 10ff., 13, 16, LINK.
  • Muslimische Schüler*innen berichten von negativen Zuschreibungen, zum Beispiel weil sie ein Kopftuch tragen, aber auch wegen ihrer Namen.Quelle Yegane et al. (2021): Religion und Glaube an der Schule. Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher in Berliner Schulen. S. 6f., LINK.
  • In einer Studie berichten jüdische Eltern und junge Erwachsene von Erfahrungen mit Antisemitismus an Schulen, darunter angedrohte körperlicher Gewalt, Beschimpfungen und antisemitischen Kommentaren. Sie schildern zudem die Überforderung der Lehrkräfte, angemessen mit antisemitischen Vorfällen umzugehen.Quelle Chernivsky et al. (2020): Antisemitismus im (Schul-)Alltag. Erfahrungen und Umgangsweisen jüdischer Familien und junger Erwachsener. S. 111f., 114, LINK.
  • Diskriminierung kann auch durch schulische Strukturen erfolgen: Lehrpläne und Schulbücher sind Studien zufolge wenig sensibel für Diversität und bilden Vielfalt nur unzureichend ab. 2023 forderte etwa ein Bündnis, Schulordnungen an Berliner Schulen wegen diskriminierender Vorgaben anzupassen, darunter die Pflicht, ausschließlich Deutsch auf dem Schulgelände zu sprechen oder ein pauschales Verbot der Religionsausübung.Quellen ADS (2024): Diskriminierung in Deutschland. Erkenntnisse und Empfehlungen. S. 206, LINK; Gesellschaft für Freiheitsrechte (2023): Bündniserfolg zum Weltkindertag. Auf eine Beanstandung durch die GFF passen Berliner Schulen diskriminierende Schulordnungen an. LINK; ReachOut (2024): Pressemappe zur Jahresauswertung. Rechte, rassistische und antisemitische Angriffe in Berlin 2023. S. 4, LINK.

Auch Lehrende berichten von Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen, auch im Kollegium. Laut Afrozensus führt das zur Isolation der betroffenen Lehrkräfte.QuelleAikins et al. (2021): Afrozensus 2020. Perspektiven, Anti-Schwarze Rassismuserfahrungen und Engagement Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland. S. 193ff., LINK; Fereidooni, Karim (2015): Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Referendar*innen und Lehrer*innen 'mit Migrationshintergrund' im deutschen Schulwesen. Eine quantitative und qualitative Studie zu subjektiv bedeutsamen Ungleichheitspraxen im Berufskontext.S. 127ff., LINK.

Hochschule

Diskriminierungserfahrungen machen auch Studierende an deutschen Hochschulen – etwa aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit. In einer Befragung 2022 gaben 10 Prozent der befragten Studierenden an, mindestens einmal rassistische Diskriminierung an ihrer Universität erlebt zu haben.QuelleFereidooni et al. (2023): Studie zu Diskriminierungserfahrungen unter Studierenden der Ruhr-Universität Bochum. S. 9f., LINK.

In einer Befragung 2021 berichten 26 Prozent der Studierenden von Diskriminierung. Gleichzeitig beobachteten 46 Prozent der Befragten Diskriminierung von anderen Studierenden, zum Beispiel aufgrund ihres Migrationshintergrundes (24 Prozent), der religiösen Zugehörigkeit (14 Prozent) oder wegen der Sprache (24 Prozent).QuelleMeyer et al. (2022): Die Studierendenbefragung in Deutschland: Fokusanalysen zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen. S. 4, 8f., LINK.

Folgen: Stress, schlechtere Leistungen, Schulwechsel

Eine Metaanalyse mit 68 Studien zu mehreren Ländern, darunter vor allem die USA und auch Deutschland, zeigt die Folgen für Betroffene: Schüler*innen leiden unter anderem an chronischen Depressionen sowie Verhaltensauffälligkeiten und erbringen schlechtere schulische Leistungen, wenn sie Diskriminierung erfahren. Quelle Jugert et al. (2023): A systematic review and meta-analysis of the associations between perceived teacher-based racial-ethnic discrimination and student well-being and academic outcomes. S. 11, LINK.

Zudem mindert sich ihr Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit. Stress und Angstzustände können zu schlechteren Leistungen bis hin zum Schulwechsel führen. Die Folgen erschweren letztlich einen erfolgreichen Schulabschluss oder die Aufnahme einer Lehre, wodurch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sinken.Quelle ADAS (2020): Schutz vor Diskriminierung an Schulen. Ein Leitfaden für Schulen im Land Berlin. S. 11, LINK; ADS (2019): Diskriminierung an Schulen erkennen und vermeiden. Praxisleitfaden zum Abbau von Diskriminierung in der Schule. S. 13, LINK; OECD (2024): Bildung auf einen Blick 2023. OECD-Indikatoren. S. 25f., LINK; ReachOut (2024): Pressemappe zur Jahresauswertung. Rechte, rassistische und antisemitische Angriffe in Berlin 2023. S. 4, LINK; SVR (2024): Kontinuität oder Paradigmenwechsel? Die Integrations- und Migrationspolitik der letzten Jahre. S. 99, LINK.

Auch bei Studierenden wirkt sich erlebte Diskriminierung negativ auf die Studienzufriedenheit aus und führt häufig zu erhöhtem Stress.QuelleMeyer et al. (2022): Die Studierendenbefragung in Deutschland: Fokusanalysen zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen. S. 8f., LINK.

Schutz vor Diskriminierung an Schulen

Zwischen 2021 und 2023 gingen 1.336 Beratungsanfragen zum Bereich Bildungzu Merkmalen, die im AGG sind bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ein. Etwa die Hälfte davon (51 Prozent) bezog sich auf rassistische Diskriminierung. 2023 erreichten die ADS 553 Beratungsanfragen für den Bildungsbereich (etwa 7 Prozent aller Anfragen). Die ADS ist aber zuständig für Fälle des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes (AGG) – und das enthält nicht den Schutz vor Diskriminierung in Bildungseinrichtungen. Aktuell fördert die ADS den Aufbau einer bundesweiten Fachstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen.Quelle ADS (2024): Jahresbericht 2023. S. 39, LINK; ADS (2024): Diskriminierung in Deutschland. Erkenntnisse und Empfehlungen. S. 195, 198f. LINK.

Bisher hat Berlin als einziges Bundesland ein Landesgesetz, das vor Diskriminierung in Bildungseinrichtungen schützt. Das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) gibt Betroffenen die Möglichkeit, gegen die Diskriminierung vorzugehenDies gilt auch für Schüler*innen und Studierende an privaten Bildungseinrichtungen.. In Berlin gibt es auch eine unabhängige Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS).

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