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Asylzahlen 07.08.2014

Wer nimmt die meisten Flüchtlinge auf?

Aufgrund von internationalen Krisen rechnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit einem erneuten Anstieg der Flüchtlingszahlen in 2014. Doch kommen die meisten Asylsuchenden, die derzeit über das Mittelmeer nach Europa kommen, wirklich nach Deutschland? Und stimmt es, dass die Bundesrepublik den meisten Schutz gewährt? Der Migrationsforscher Dietrich Thränhardt hat die tatsächliche "Belastung" des deutschen Aufnahmesystems analysiert.

Diesen Artikel finden Sie hier auch mit den aktualisierten Zahlen für das gesamte Jahr 2015.

Im ersten Halbjahr 2014 zählte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) rund 77.100 Asylanträge, das sind etwa 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Im gesamten Jahr 2013 haben laut dem Europäischen Statistikamt Eurostat rund 435.000 Menschen einen Asylantrag in einem EU-Land gestellt – ein Viertel davon in Deutschland. Das BAMF registrierte 109.580 Erstanträge und 17.443 Folgeanträge. Damit steht Deutschland in absoluten Zahlen an der Spitze der europäischen Länder, den zweiten Platz belegt Frankreich mit 65.000 Flüchtlingen, den dritten Schweden mit 54.000.

Deutschland war im internationalen Ranking der Aufnahmeländer nicht immer an der Spitze. Die Zahl der hierzulande gestellten Asylanträge hat im Laufe der vergangenen fünf Jahre stark zugenommen. Hier ist allein zwischen 2012 und 2013 die Zahl der Anträge laut UNHCR um 70 Prozent gestiegen.

Setzt man das allerdings in Relation zur Größe der Bevölkerung, sehen die Verhältnisse anders aus: Den höchsten Flüchtlingsanteil pro Einwohner hatte 2013 laut Eurostat Schweden (5,7 Asylanträge pro Tausend Einwohner), gefolgt von Malta (5,3 Anträge). Das wirtschaftlich starke Deutschland belegte im vergangenen Jahr mit 1,5 Asylbewerbern pro Tausend Einwohner lediglich Platz sieben in der EU – noch hinter Österreich (2 Asylbewerber pro Tausend Einwohner) Luxemburg (1,9) Ungarn (1,9) und Belgien (1,8). Siehe Grafik.

Entscheidend: Die Anerkennungsquote, nicht die Bewerberzahl

Der Migrationsforscher Dietrich Thränhardt hat in einem Artikel für die Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik die "Belastung" analysiert, die mit den steigenden Flüchtlingszahlen einhergeht. In den meisten Statistiken, schreibt Thränhardt, werden nur die Anträge gezählt und nicht die reale Aufnahme von Flüchtlingen. "Entscheidend für einen Vergleich sollte allerdings sein, wie viele Flüchtlinge ein Staat endgültig aufnimmt, wie er sie behandelt und wie viel Elend er dabei mildert."

Betrachtet man die absolute Zahl der anerkannten Flüchtlinge, denen tatsächlich Schutz gewährt wird, liegt Deutschland vorn. Insgesamt wurden 2013 in der gesamten Europäischen Union etwa 112.000 Asylsuchende als schutzbedürftig anerkannt – das ist rund jeder dritte Antrag. In Deutschland lag die Schutzquote mit rund 20.000 positiven Entscheidungen bei 26 Prozent – also jeder vierte Antrag. Schließt man jedoch alle formellen EntscheidungenDabei handelt es sich um Fälle, die sich bereits vor der behördlichen Entscheidung anderweitig erledigen, etwa durch Rückzug des Antrags, Heirat oder weil nach der Dublin-Verordnung ein anderer Staat zuständig ist. aus, beträgt die sogenannte "bereinigte" Schutzquote 39 Prozent.

Laut Thränhardt müsse diese Zahl jedoch auf die Bevölkerung umgerechnet werden. Dafür hat er die Anerkennungsquoten für das Jahr 2012 im europäischen Vergleich betrachtet. Demnach gewährte Deutschland insgesamt 17.140 Menschen Schutz. Es folgten Schweden mit 9.000, Frankreich mit 8.645 und Italien mit 8.480 positiven Entscheidungen. Rechnet man das allerdings auf die Bevölkerungsgröße um, so verschiebt sich das Bild. Pro Tausend Einwohner nahm Norwegen einen Flüchtling auf, Schweden 0,9 und die Schweiz 0,5. Die großen Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich und Italien lagen mit jeweils 0,2 beziehungsweise 0,1 Flüchtling pro Tausend Einwohner weit zurück.

Bearbeitungsstau beim BAMF

Deutschland hat darüber hinaus mit gravierenden verwaltungstechnischen Problemen zu kämpfen, so Thränhardt. Ähnlich wie in den frühen 90er Jahren stauen sich in den Behörden vermehrt Asylanträge an. Seit 2008 kann das BAMF nicht mehr alle Anträge abarbeiten, die neu gestellt werden. Somit hat sich in den vergangenen Jahren ein Antragsstau gebildet, der stetig steigt. Ende Januar 2014 gab es somit rund 100.000 unerledigte Verfahren.

Mit dem wachsenden Stau entstehen Probleme menschlicher und politischer Art, wie Thränhardt 2013 in einem Artikel für den Mediendienst schrieb: Flüchtlinge müssen lange auf ihren Anhörungstermin warten. Sie und ihre Kinder, oft durch Verfolgung traumatisiert, müssen monate- oder jahrelang in einer Übergangssituation der Untätigkeit und Ungewissheit leben. Immerhin, das Bundeskabinett hat einen Personalausbau im Asylbereich des BAMF genehmigtSiehe Bundestagsdrucksache 18/1394 Frage 4: Daher rekrutiert das Amt zurzeit 300 neue Mitarbeiter. 

Von Fabio Ghelli

 


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