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Auswanderung

Oft wird über die Zuwanderung nach Deutschland diskutiert – und kaum über die Abwanderung. Dabei verlassen hunderttausende Menschen jedes Jahr Deutschland, weil sie auswandern, in Herkunftsländer zurückkehren oder weiterwandern. Hier die wichtigsten Zahlen

Wie viele Menschen wandern aus?

Stand: Jul. 2025

2024 gab es rund 1,3 Millionen Fortzüge aus Deutschland (1.264.009), so die Wanderungsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Der Großteil von Ausländern, die Deutschland wieder verlassen (rund 1 Million), ein kleinerer Teil von Deutschen (270.000), die ganz oder zeitweise ins Ausland gehen. Etwas weniger waren es laut Ausländerzentralregister: 2023 waren es hier rund 800.000 Fortzüge von Ausländern (mehr zu den Unterschieden unten).QuelleZahlen des Ausländerzentralregisters laut  Bundesamt für Asyl und Flüchtlinge (2023): Bundesamt in Zahlen 2023, Seite 94, Link sowie Zahlen der Wanderungsstatistik laut Statistischem Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland von 1950 bis 2024, Link.

Laut Wanderungsstatistik zogen 2024 Menschen am häufigsten in folgende Zielländer: 

  • Rumänien (178.300 Personen),
  • Ukraine (100.500), 
  • Polen (95.100) und 
  • Bulgarien (60.900). 

Es ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um EU-Arbeitskräfte sowie Ukraine-Geflüchtete handelt, die Deutschland wieder verlassen haben.QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link.

Nicht registrierte Abwanderung

Die Zahlen der Wanderungsstatistik dürften insgesamt zu hoch liegen, da sie unbereinigt sind und etwa sehr kurzfristige Aufenthalte enthalten (mehr dazu unten). Zudem wird Abwanderung teils verzögert registriert, da Menschen häufig das Land verlassen, ohne sich abzumelden. Grundsätzlich besteht in Deutschland eine Abmeldepflicht bei Fortzügen ins Ausland. Stellt eine Meldebehörde fest, dass eine Person ihre gemeldete Adresse verlassen hat, wird eine "Abmeldung von Amts wegen" vorgenommen und statistisch verspätet als Fortzug erfasst.QuelleBundesmeldegesetz §17 Anmeldung, Abmeldung, Link; Statistisches Bundesamt (o.D.): Erläuterung zur Wanderungsstatistik, Link 

Tatsächliche Abwanderungsquote geringer

Zu etwas niedrigeren Zahlen kommt das Ausländerzentralregister mit rund 800.000 Fortzügen 2023. Demnach sind jährlich im Schnitt 5,7 Prozent der in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer in den Jahren 2014 bis 2023 weggezogen (laut Wanderungsstatistik 1,1 Millionen Fortzüge und 10,5 Prozent). Laut einer Studie des IAB dürfte die tatsächliche Abwanderungsquote von Ausländern "bei maximal 6 Prozent liegen". QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (202): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 13, Link 

Zur Statistik

Wanderungsstatistik
: Die Wanderungsstatistik des Statistischen Bundesamts erfasst alle Fort- und Zuzüge innerhalb eines Jahres. Expert*innen weisen aber darauf hin, dass die Zahlen unbereinigt sind und auch Mehrfachzählungen und sehr kurzfristige Aufenthalte beinhalten, sodass "zu viele" Fälle enthalten seien, um das Migrationsgeschehen realistisch abzubilden. Bei Ausländerinnen und Ausländern waren es im Schnitt für die Jahre 2014 bis 2023 jährlich rund 1,8 Millionen Zuzüge und 1,1 Millionen Fortzüge. Das entspräche einer Zuwanderungsquote relativ zur ausländischen Bevölkerung von 16,6 Prozent und einer Abwanderungsquote von 10,5 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link sowie Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2025): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 13, Link 

Ausländerzentralregister
: Zu etwas niedrigeren Zahlen kommt das Ausländerzentralregister. Demnach habe es durchschnittlich 1,4 Millionen Zuzüge und 621.000 Fortzüge ausländischer Staatsangehöriger zwischen 2014 und 2023 gegeben. Die Fortzugsquote lag bei 5,7 Prozent. Das AZR wiederum hat eigene Schwächen. QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link sowie Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (202): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 13, Link 

Wie viele Deutsche wandern aus?

Stand: Jul. 2025

2024 wanderten 269.986 Deutsche aus Deutschland aus. Das waren rund 21 Prozent aller Auswanderungen. Jährlich ziehen mehr Deutsche weg, als wieder nach Deutschland zurückziehen. Wie viele davon dauerhafte Fortzüge sind, wird nicht erfasst.QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland von 1950 bis 2024, Link.

Die Auswertung einer UmfrageNach Daten der German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS), aus den Jahren 2017 bis 2022, einer repräsentativen Befragung Deutscher, die kurz vor der Befragung Deutschland verlassen haben oder aus dem Ausland zurückgekehrt sind. zeigt: Besonders viele junge Menschen ziehen fort (Zweidrittel unter 40 Jahre) und sie haben häufig einen Hochschulabschluss (Dreiviertel der Befragten). Die meisten wollen nur eine Zeitlang ins Ausland. QuelleBundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) (2021): Abwanderung aus Deutschland, Link; Statistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland von 1950 bis 2024, Link.

Die häufigsten Zielländer von deutschen Auswanderern waren 2024 laut Wanderungsstatistik: 

  • die Schweiz (20.700), 
  • Österreich (13.300), 
  • die USA (9.300), 
  • Spanien (8.900) und 
  • Frankreich (5.500).QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link.

Mehr Deutsche verlassen Deutschland als zurückkehren: Im Jahr 2024 "verlor" Deutschland dementsprechend knapp 90.000 Personen (-87.179 Wanderungssaldo).QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland von 1950 bis 2024, Link.

Laut einem OECD-Bericht zu deutschen Auswanderern von 2015 lebten damals insgesamt rund 3,4 Millionen in Deutschland geborene Personen in anderen OECD-Ländern. Die häufigsten Länder waren demnach die USA (1,1 Mio.), Großbritannien (270.000) und die Schweiz (270.000). Große Communities, die auf deutsche Auswanderung zurückgehen, gibt es auch in Brasilien (6,1 Millionen), Argentinien (2-3 Millionen) und Kanada, so eine Auflistung der Bundesregierung und eine nicht-wissenschaftliche Online-Auflistung. QuelleBundesregierung auf Anfrage der AfD: BT-Drucksache 19/28236, Seite 2, Link sowie Deutsche im Ausland e.V.: Daten & Fakten, Link sowie OECD (2014): Talente im Ausland: Ein Bericht über deutsche Auswanderer, Seite 137, Link 

Nicht registrierte Abwanderung

Die Zahlen der Wanderungsstatistik dürften insgesamt zu hoch liegen, da sie unbereinigt sind und etwa sehr kurzfristige Aufenthalte enthalten (mehr dazu unten). Zudem wird Abwanderung teils verzögert registriert, da Menschen häufig das Land verlassen, ohne sich abzumelden. Grundsätzlich besteht in Deutschland eine Abmeldepflicht bei Fortzügen ins Ausland. Stellt eine Meldebehörde fest, dass eine Person ihre gemeldete Adresse verlassen hat, wird eine "Abmeldung von Amts wegen" vorgenommen und statistisch verspätet als Fortzug erfasst.QuelleBundesmeldegesetz §17 Anmeldung, Abmeldung, Link; Statistisches Bundesamt (o.D.): Erläuterung zur Wanderungsstatistik, Link 

Gründe für eine Abwanderung

Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) von 2024 steigt das subjektive Wohlbefinden von deutschen Staatsangehörigen nach einem Umzug, und zwar besonders deutlich nach einem Umzug ins Ausland.QuelleBiB (2024): BiB Aktuell 08/2024 - Internationale Migration und Wohlbefinden, S. 6, Link.

Eine Auswertung des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) von 2015 kam zu ähnlichen Ergebnissen, zeigte aber eine größere Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland (41 Prozent). QuelleSachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) (2015): International Mobil. Motive, Rahmenbedingungen und Folgen der Aus- und Rückwanderung deutscher Staatsbürger, S. 29, Link.

Wie viele Ausländer verlassen Deutschland? Wie viele Flüchtlinge?

Stand: Jul. 2025

2024 verließen rund eine Million Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit Deutschland (994.023), so die Wanderungsstatistik. Ihre Zahl hat in den letzten Jahren zugenommen. Etwas weniger waren es laut Ausländerzentralregister mit rund 800.000 Fortzügen von Ausländern 2023 (mehr dazu unten).QuelleZahlen des Ausländerzentralregisters laut Bundesamt für Asyl und Flüchtlinge (2023): Bundesamt in Zahlen 2023, Seite 94, Link sowie Zahlen der Wanderungsstatistik laut Statistischem  Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link 

Die meisten dürften EU-Arbeitskräfte gewesen sein, die in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind: Die häufigsten Zielländer von Fortzügen von Ausländern 2024 waren: 

  • Rumänien (171.500), 
  • die Ukraine (154.600), 
  • Polen (90.800)
  • Bulgarien (59.600), 
  • die Türkei (42.000),
  • Italien (34.200).QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link.

Die meisten ausländischen Personen zogen aus Deutschland in ein europäisches Land. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2025 zeigte, dass zwei Drittel der BefragtenEU- oder Drittstaatenangehörige nach ihrem Aufenthalt in Deutschland wieder in ihr Heimatland abwanderten. Etwa ein Drittel wanderte in ein anderes Land weiter. QuelleStatistisches Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link und eigene Berechnungen; Loschert, F., Leisenheimer, M. & Komitowski, S. (2025): Willkommen zurück? Abwanderungsgründe und Rückwanderungspotenziale von aus Deutschland abgewanderten EUund Drittstaatsangehörigen, S. 26, Link.

Tatsächliche  Abwanderungsquote geringer

Zu etwas niedrigeren Zahlen kommt das Ausländerzentralregister. Demnach seien jährlich im Schnitt 5,7 Prozent der in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer in den Jahren 2014 bis 2023 weggezogen, oder 620.000 pro Jahr (laut Wanderungsstatistik 1,1 Millionen Fortzüge und 10,5 Prozent). Laut einer Studie des IAB dürfte die tatsächliche Abwanderungsquote von Ausländern "bei maximal 6 Prozent liegen". Hier mehr zu den unterschiedlichen Statistiken.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (202): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 13, Link 

Wie viele Ausländer wollen auswandern?

Eine repräsentativeDie Längsschnitt-Online-Befragung mit 50.000 Befragten ist repräsentativ für alle Personen im erwerbsfähigen Alter, die bis April 2024 zugewandert und in Daten der Bundesagentur erfasst worden sind. Das IMPa-Panel soll künftig alle zwei Jahre wiederholt werden.  IAB-Studie zeigte 2025, dass rund ein Viertel der 50.000 befragten Zuwanderer in Deutschland im vergangenen Jahr über eine Ausreise nachgedacht hat (26,1 Prozent), darunter viele Fachkräfte.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2025): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und
Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 3, Link 
 

Personen mit Migrationshintergrund können sich etwas häufiger vorstellen, in ein anderes Land umzuziehen (16,4 Prozent) als Personen ohne Migrationshintergrund (14,5 Prozent), so das Integrationsmonitoring des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) von 2024.QuelleSVR (2024): SVR-Bericht 2024-1 - Integrationsklima 2024: Leichte Abschwächung des positiven Trends - SVR-Integrationsbarometer 2024, S. 34, Link.

Eine Befragung des Nationalen Rassismusmonitors (Nadira) 2024 zeigte, dass etwa jede*r vierte Befragte mit Migrationshintergrund in Deutschland – angesichts des Erstarkens der AfD – "hypothetische Gedanken" zu einer Auswanderung ins Ausland hatte. Zwischen 2 und 19 Prozent (je nach Herkunftsregion) hatten "tatsächliche Pläne".QuelleDeutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) (2024): Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne - Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD, Dezim Data Insights (17/2024), Seite 7, Link

Studien zeigen aber: Migrationsabsichten sind meist deutlich stärker verbreitet als tatsächliche Migration. Ob Migrationswünsche wirklich umgesetzt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Alter, finanziellen Mittel oder der Familiensituation.QuelleKieler Institut für Weltwirtschaft (2021): Analyse und Prognose von Migrationsbewegungen, Seite 18, Link

Gründe für eine Abwanderung

Warum Ausländerinnen und Ausländer auswandern, kann verschiedene Gründe haben: Häufig spielen berufliche Gründe eine Rolle, Familie im Herkunftsland oder Unzufriedenheit mit der Situation in Deutschland.

Laut einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung unter 400, oft hochqualifizierten, abgewanderten Ausländer*innen von 2025 waren die Hauptgründe die fehlende Willkommenskultur und Unzufriedenheit mit dem Sozialleben in Deutschland. Erst an zweiter Stelle standen berufliche Gründe. Die Befragten nannten den Aufbau eines Freundeskreises mit deutschsprachigen Personen (41,1 Prozent) mit Abstand als die größte Herausforderung, außerdem die Wohnungssuche sowie die Integration von Kindern in der Schule sowie der Kita. Anlässe zur Abwanderung gaben insbesondere Jobangebote (22,6 Prozent) sowie familiäre Gründe (20,7 Prozent) dar.Quelle Loschert, F., Leisenheimer, M. & Komitowski, S. (2025): Willkommen zurück? Abwanderungsgründe und Rückwanderungspotenziale von aus Deutschland abgewanderten EU und Drittstaatsangehörigen, S. 24, 25, 30, Link.

In einer repräsentativenDie Längsschnitt-Online-Befragung mit 50.000 Befragten ist repräsentativ für alle Personen im erwerbsfähigen Alter, die bis April 2024 zugewandert und in Daten der Bundesagentur erfasst worden sind. Das IMPa-Panel soll künftig alle zwei Jahre wiederholt werden.  IAB-Studie  zeigten 2025 zweidrittel der befragten Migrantinnen und Migranten keine Abwanderungsabsichten. Abwanderungsüberlegungen waren besonders verbreitet unter Höherqualifizierten und Besserverdienenden sowie Beschäftigten in Engpassberufen. Mehrere Gründe wurden genannt: QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2025): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und
Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 3-4 und 34, Link 
 


Wie viele Flüchtlinge verlassen Deutschland wieder? 

Personen aus AsylherkunftsländernPersonen aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan. Allerdings werden hier auch Menschen gezählt, die keine Geflüchteten sind.   wandern deutlich seltener aus als andere Migrantinnen und Migranten. Laut Wanderungsstatistik gab es 2024 rund 5.400 Fortzüge von Ausländern in AsylländerPersonen aus den sieben häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Somalia, Nigeria und Pakistan. Zahlen für Eritrea liegen nicht vor. . Laut einer Antwort der Bundesregierung (basierend auf der Wanderungsstatistik) reisten zwischen 2010 und 2020 jährlich etwa 10.000 Personen aus Asylherkunftsländern aus, während im Schnitt mehr als zehnmal so viele nach Deutschland zuzogen. Im Jahr 2024 gab es außerdem rund 100.500 Fortzüge in die Ukraine, darunter viele Geflüchtete.QuelleZahlen des Ausländerzentralregisters laut Bundesamt für Asyl und Flüchtlinge (2023): Bundesamt in Zahlen 2023, Seite 94, Link sowie Berechnung mit Zahlen der Wanderungsstatistik laut Statistischem  Bundesamt (2025): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland: Deutschland, Jahre, Nationalität, Herkunfts-/Zielländer, Link 

Auch Befragungen weisen darauf hin, dass Geflüchtete seltener die Absicht haben, Deutschland zu verlassen: Eine repräsentativeDie Längsschnitt-Online-Befragung mit 50.000 Befragten ist repräsentativ für alle Personen im erwerbsfähigen Alter, die bis April 2024 zugewandert und in Daten der Bundesagentur erfasst worden sind. Das IMPa-Panel soll künftig alle zwei Jahre wiederholt werden.  IAB-Studie zeigte 2025, dass Geflüchtete nur halb so oft Auswanderungsabsichten haben (16,5 Prozent) wie Migranten, die zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind (29,5 Prozent). Gleichzeitig geben Geflüchtete häufiger Erfahrungen mit Diskriminierungen als Gründe für Abwanderungspläne an. Weitere Gründe: Die Unzufriedenheit mit der "politischen Situation in Deutschland", persönliche Motive, eine zu hohe Steuerlast oder die Suche nach einem besseren Job.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2025): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und
Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 46, 72 Link 
 

Im Rahmen einer großen Befragungsstudie mehrerer ForschungsinstituteInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) sowie das Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. unter Flüchtlingen aus der Ukraine gaben zuletzt mehr als die Hälfte der ukrainischen Geflüchteten an, längerfristig in Deutschland bleiben zu wollen Deutschland.QuelleIAB-BAMF-SOEP (März 2025), Lebenssituation und Teilhabe ukrainischer Geflüchteter in Deutschland: Ergebnisse der IAB-BAMF-SOEP-Befragung, S. 47, LINK

Wie viele ausländische Fachkräfte verlassen Deutschland?

Stand: Jul. 2025

Laut Wanderungsstatistik wandern jedes Jahr zahlreiche Ausländerinnen und Ausländer im Erwerbsalter ab. In den letzten zehn Jahren waren es im Schnitt 750.000 Personen pro Jahr, so eine Antwort der Bundesregierung auf Basis der Wanderungsstatistik. Wie viele davon Fach- oder Arbeitskräfte waren oder welche Schulabschlüsse sie hatten, lässt sich aus dieser Statistik nicht ablesen, so Fachleute.QuelleBundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der AfD. Bt-Drucksache 20/12049, Seite 3, Link sowie Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung, Uni Tübingen (2022): Vorstudie zur Abwanderung ausländischer Fachkräfte, Seite 23, Link

Hinweis zu den Statistiken: Die Zuwanderung von ausländischen Fach- und Arbeitskräften kann man aus verschiedenen Statistiken ablesen. Arbeitskräfte aus EU-Ländern benötigen wegen der EU-Freizügigkeit keine Erlaubnis, um in Deutschland zu arbeiten. Ihre Zu- und Abwanderung wird nur indirekt aus den Arbeitsmarktzahlen für ausländische Beschäftigte ersichtlich. Für Menschen aus Nicht-EU-Staaten gibt es klarere Statistiken, da sie ein Visum und einen Aufenthaltstitel (zum Beispiel eine Blaue Karte) benötigen und in den Statistiken zur "Fachkräfte-Migration" erscheinen. 

Laut dem Migrationsmonitor der Bertelsmann Stiftung 2024 wanderten in den letzten Jahren jedes Jahr durchschnittlich rund 20.000 Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten aus, die zuletzt einen Aufenthaltstitel§18,19 und 21 AufenthG zur Erwerbsmigration hatten, und zwar fast ausschließlich Hochqualifizierte.QuelleBertelsmann Stiftung (2024): Migrationsmonitor 2024, Seite 30, Link

Eine Studie des IAW-Instituts von 2022 zeigt, dass internationale Fachkräfte häufiger vorübergehend zum Arbeiten nach Deutschland kommen – und es dann nach einigen Monaten wieder verlassen. Eher länger im Land bleiben laut weiteren Ergebnissen des IAW 2025 Frauen, Personen mit Kindern, junge Menschen, Verheiratete, EU-Staatsangehörige aus südöstlichen EU-Ländern und Erwerbstätige.QuelleIAW (2022): Abschlussbericht Vorstudie zur Abwanderung von ausländischen Fachkräften, S. 17, Link, Deutscher Bundestag (2024): Zuwanderung und Abwanderung von Fachkräften und Deutscher Bundestag (2024): Drucksache 20/12277 - Die Abwanderung deutscher Fachkräfte und ihre Auswirkung auf den Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft, S. 2 und 6, Link. sowie IAW / Boockmann (2025): Vorstellung der quantitativen Analyse zur Studie „Zu- und Abwanderung von EU-Bürgerinnen und -Bürgern, Seite 25, Link 

Warum verlassen Fachkräfte Deutschland?

Bei einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung unter 400, oft hochqualifizierten, abgewanderten Ausländer*innen von 2025 waren der Hauptgrund für Abwanderungsüberlegungen die fehlende Willkommenskultur und Unzufriedenheit mit dem Sozialleben in Deutschland. Erst an zweiter Stelle standen berufliche Gründe, zum Beispiel eine bessere Bezahlung im Ausland. Den konkreten Anlass für die Abwanderung stellten dann oft bessere Jobangebote dar (22,6 Prozent) sowie familiäre Gründe (20,7 Prozent).Quelle Loschert, F., Leisenheimer, M. & Komitowski, S. (2025): Willkommen zurück? Abwanderungsgründe und Rückwanderungspotenziale von aus Deutschland abgewanderten EU und Drittstaatsangehörigen, S. 24, 25, 30, Link.

Laut einer repräsentativenDie Längsschnitt-Online-Befragung mit 50.000 Befragten ist repräsentativ für alle Personen im erwerbsfähigen Alter, die bis April 2024 zugewandert und in Daten der Bundesagentur erfasst worden sind. Das IMPa-Panel soll künftig alle zwei Jahre wiederholt werden.  IAB-Studie unter Migrantinnen und Migranten in Deutschland 2025 sind Auswanderungsüberlegungen besonders verbreitet unter Höherqualifizierten und Besserverdienenden sowie Beschäftigten in Engpassberufen. Gründe sind die Unzufriedenheit mit der "politischen Situation in Deutschland" (44 Prozent), persönliche Motive, eine zu hohe Steuerlast sowie die Suche nach einem besseren Job.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2025): Deutschland als Zwischenstation? Rückkehr- und
Weiterwanderungsabsichten von Eingewanderten, IAB-Forschungsbericht 15/25, Seite 3-4 und 34, Link 
 

Eine Expat-Studie (MethodikAn der nicht-repräsentativen Online-Umfrage beteiligten sich rund 12.000 Teilnehmer aus 173 Ländern. Damit Ergebnisse gewertet wurden, mussten mindestens 50 Teilnehmer aus einem Land antworten. Für Deutschland antworteten "rund 1.000 Personen", Link) aus dem Jahr 2023 kommt zu einem gemischten Fazit: Für viele Expats ist es schwierig, sich in Deutschland anzusiedeln (Deutschland belegte hier Platz 50 von 53). Viel besser sieht es bei der Zufriedenheit mit Job und Bezahlung aus (Platz 17 von 53).QuelleInterNations (2024): Expat Insider 2023 Seite 80, Link.

Eine große IAB-Studie von 2025 zeigte: Migranten verlassen besonders Regionen innerhalb Deutschlands, in denen rechtsextreme Einstellungen stark verbreitet sind.QuelleIAB (2025) "Who wants to live among racists? The impact of local right-wing attitudes on interregional labour migration in Germany. Journal of Ethnic and Migration Studies, Link 

Wie viele Migranten arbeiten zeitweise in Deutschland?

Stand: Jul. 2025

Viele Personen kommen zeitweise nach Deutschland, um hier zu arbeiten und verlassen das Land nach einiger Zeit wieder. Wie viele Personen das genau sind, wird statistisch nicht erfasst. Diese "Fluktuation" lässt sich nur indirekt aus den Arbeitskräfte-Statistiken ablesen.

Entsendete Arbeitskräfte

Rund eine halbe Million Menschen kommen jedes Jahr vorübergehend als "entsendete Arbeitskräfte" zum Arbeiten nach Deutschland (2020: 410.000). Ähnlich wie "Leiharbeiter" werden sie von Unternehmen im Ausland eine Zeit lang nach Deutschland geschickt. Für "entsendete Arbeitskräfte" gibt es keine offizielle Statistik. Vielmehr werden die sogenannten "A1-Bescheinigungen mit Zielland Deutschland" aus den anderen EU-Staaten gezählt. Die letzten verfügbaren Zahlen stammen von 2020, die zeigen einen Anstieg, vor allem auf Baustellen oder im Pflegebereich. 

Ausländische Arbeitskräfte, die vorübergehend kommen, sind sehr wichtig für einzelne Branchen: So kommt in der Landwirtschaft mehr als jede*r vierte Arbeitskraft als "Saisonarbeitskraft" für eine Zeitlang aus dem Ausland zum Arbeiten nach Deutschland. In der Baubranche waren es 2023 rund 83.000 Arbeitskräfte.QuelleStatistisches Bundesamt: Pressemitteilung N015, April 2025, Link sowie Bundesagentur für Arbeit (2024): Arbeitsmarktsituation in der Bauwirtschaft, Seite 5, Link

Grenzpendler

In grenznahen Regionen pendelten 2023 mehr als 200.000 Grenzpendler*innen aus dem Ausland zum Arbeiten nach Deutschland (217.250). Die meisten kamen aus Polen (94.200), gefolgt von Frankreich (35.000).QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2024): Immer mehr Menschen pendeln, Link

 

Zirkuläre Migration

Zirkuläre Migration beschreibt grundsätzlich eine "Pendelmigration" zwischen zwei oder mehr Ländern. Darunter kann zum Beispiel die vorübergehende Arbeitsmigration von internationalen Pflegekräften fallen. In Deutschland ist vor allem das Beispiel der ehemaligen Gastarbeiter*innen aus der Türkei bekannt, die, nach Jahrzehnten in Deutschland, wieder ganz oder zeitweise in die Türkei zurückkehren.QuellenBAMF (2011): Zirkuläre und temporäre Migration Empirische Erkenntnisse, politische Praxis und zukünftige Optionen in Deutschland, S. 14f, Link, SVR (2011): SVR-Info | September 2011 - Triple-Win oder Nullsummenspiel? Chancen, Grenzen und Zukunftsperspektiven für Programme zirkulärer Migration im deutschen Kontext, S. 4, Link.

In Zukunft könnte "zirkuläre Migration" für Ukraine-Geflüchtete eine Option sein, um wieder teils in der Ukraine teils hier zu leben, so der Sachverständigenrat für Migration in einer Studie von 2024.QuelleSachverständigenrat für Migration und Integration (SVR) (2024): Daueraufenthalt, Rückkehr oder zirkuläre Mobilität?, Link

In zirkulärer Migration wird oftmals die Chance gesehen, dem Arbeitskräftemangel in den Aufnahmeländern zu begegnen, und gleichzeitig die dauerhafte Abwanderung von Fachkräften zu verhindern. Daten zur zirkulären Migration liegen nicht vor. Mehr zu Vor- und Nachteilen von zirkulärer Migration git es zum Beispiel hier.QuelleZimmermann, K. (2014): Circular migration Why restricting labor mobility can be counterproductive, Link.a

Welche großen Auswanderungen gab es in der deutschen Geschichte?

Stand: Jul. 2025

Deutschland ist seit Langem Ein- und Auswanderungsland. In vielen Ländern leben Communities, die auf deutsche Auswanderinnen und Auswanderer zurückgehen. Eine komplette Übersicht über die wichtigsten Migrationsbewegungen finden Sie in unserer Geschichtsrubrik. Eine Auswahl der wichtigsten Auswanderungsbewegungen aus Deutschland finden Sie hier:

Auswanderung im 17., 18. und 19. Jahrhundert

Auswanderung nach Amerika

Die große Auswanderungswelle aus dem deutschsprachigen Raum über den Atlantik begann schon um 1700. Dabei gingen die Auswander*innen vor allem in die heutigen Vereinigten Staaten, gefolgt von Kanada, Brasilien und Argentinien. Die Hochzeit der "transatlantischen Massenauswanderung" (Klaus J. Bade) war das 19. Jahrhundert: Von 1816 bis 1914 wanderten 5,5 Millionen Deutsche in die USA aus. Der Hauptgrund für die Auswanderung war das schnelle Bevölkerungswachstum, das für Armut und Arbeitslosigkeit sorgte. Zum Ende des Jahrhunderts stellten die deutschen Einwander*innen die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in den USA. Rund 20 Prozent der Auswander*innen zogen später zurück.QuelleBade, et al (Hrsg., 2010): "Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart", 3. Auflage, S.146 f.

Auswanderung nach Osten – die Russlanddeutschen

Zarin Katharina II. ("die Große") ließ 1763 den "Kolonistenbrief" in Europa verbreiten, um Russland zu bevölkern. Denn das Reich war riesig, jedoch vielerorts menschenleer. Der Aufruf garantierte Siedler*innen zahlreiche Freiheiten, Rechte und Vergünstigungen. Diesem Aufruf folgten rund 31.000 Menschen, vor allem aus den deutschen Gebieten. Sie wurden vorwiegend in die Region um die Wolga gelenkt. In einer zweiten Anwerbungswelle ab 1804 unter Zar Alexander I. sollten erneut viele Siedler*innen gefunden werden. Dieses Mal jedoch unter strengeren Auswahlkriterien wie etwa der Arbeitserfahrung. Zwischen 50.000 und 55.000 überwiegend Deutsche kamen so in die Schwarzmeer-Region. Vor dem Ersten Weltkrieg lebten etwa 2,4 Millionen Deutsche im Russischen Reich, zwei Drittel davon Nachkommen der Siedler.Quellevgl. Krieger (2017): "Russlanddeutsche. Von der Anwerbung unter Katharina II. bis 1917", bpb, LINK

Politische Verfolgung und Emigration nach der 48er-Revolution

Nachdem die Revolution von 1848 scheiterte – die sich gegen Repressionen und Zensur auflehnte und etwa mehr politische Teilhabe forderte – emigrierten viele Enttäuschte. Einige politische Exilant*innen versuchten zunächst besonders aus Belgien, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien heraus das politische Geschehen in den deutschen Ländern zu beeinflussen. Viele migrierten in die USA, sie wurden zu den "Forty-Eighters“. Weitaus mehr Menschen flohen in der Zeit vor extremer Armut: Über eine Million Deutsche wanderten zwischen 1848 und 1860 in die USA aus, etwa vier- bis zehntausend waren "Forty-Eighters“. Quellevgl.Lebendiges Museum Online: Die Revolution von 1848/49; Eke (2021): "Wie fern der Heimath! mein Herz wie schwer!". Vormärz und Exil - Vormärz im Exil, in: Vormärz und Exil. Vormärz im Exil, S. 15; Bungert (2023): "Deutsche 'Forty-Eighters" in den USA, bpb, Aus Politik und Zeitgeschichte, LINK

Auswanderung im Kaiserreich

Im Deutschen Kaiserreich gab es sowohl Aus- als auch Einwanderungsbewegungen: Für die Industrialisierung wurden Arbeitskräfte benötigt, gleichzeitig erleichterten schnellere Transportwege und eine zunehmende Globalisierung die Auswanderung.

Kolonialismus und Migration

Britische und französische Siedlungskolonien, der Sklavenhandel und die Migration innerhalb des Commonwealth sind Beispiele dafür, dass Kolonialismus und Migration eng miteinander verbunden sind. Dies gilt auch in kleinerem Umfang für das Deutsche Reich: Bis 1914 ließen sich etwa 23.000 Deutsche in den Kolonien nieder. Zugleich wurden Schwarze Menschen in Deutschland sichtbarer, 1890 lebten schätzungsweise 150 in Hamburg sowie 1903 rund 200 in Berlin. Mehr zur Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland hier.QuelleFélix-Eyoum und Wagner (2021): "Das verdrängte Politikum. (Post-)Koloniale Migration nach Deutschland", zeitgeschichte-online, LINK; Lebendiges Museum Online: "Kolonialpolitik", LINK; Aitken (2022): "Black in Germany", bpb, LINK

Dienstmädchenmigration – ein internationaler Arbeitsmarkt

Auch junge Frauen und Mädchen aus unteren sozialen Schichten zogen vermehrt in die Städte. Hier arbeiteten sie als Dienstmädchen in bürgerlichen Haushalten. Das Besondere an dieser Migration war, dass alleinstehende Frauen international so mobil wurden wie nie zuvor: Der Arbeitsmarkt für deutsche Dienstmädchen erstreckte sich in die europäischen Hauptstädte und sogar nach Übersee. Besonders attraktiv waren Städte wie Berlin, Paris, Budapest und Wien. In Paris kamen im Jahr 1901 rund 7.600 der 17.700 ausländischen Dienstbotinnen aus Deutschland.Quellevgl. Mediendienst Integration (2022): „Frauen in der Migrationsgeschichte“, LINK

Auswanderung und Vertreibung in der NS-Zeit

Judenverfolgung und Holocaust im NS-Regime

Die nationalsozialistische Regierung erließ nach der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler zahlreiche antisemitische Gesetze. Übergriffe auf Jüdinnen und Juden und ihre Ausgrenzung aus der Gesellschaft wurden geduldet und bestärkt. Bis 1939 verließen 247.000 der etwa 500.000 Jüdinnen und Juden Deutschland. Doch immer mehr Staaten wollten keine jüdischen Flüchtlinge einreisen lassen. Mit einer Konferenz 1938 im französischen Évian versuchte der damalige US-Präsident Franklin D. Roosevelt die Aufnahme global zu regeln, außer der Dominikanischen Republik wollte aber kein beteiligter Staat den Flüchtenden Schutz gewähren. Trotz der weltweit restriktiven Einwanderungspolitik gelang es zwischen 1940 und 1945 nochmals 31.500 Jüdinnen und Juden zu fliehen, den meisten von ihnen nach Palästina und in die USA. Zwischen 1940 und 1945 wurden 130.000 Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nur schätzungsweise 27.000 bis 32.000 überlebten das NS-Regime in Deutschland. Mehr als sechs Millionen Juden wurden Opfer des Holocausts.QuelleBade et al (Hrsg., 2010): Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, 3. Auflage, S.155 und Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier: Vertreibung und Vernichtung der Juden aus dem Deutschen Reich, LINK

Politische Emigrant*innen

"Exilant*innen" verließen das nationalsozialistische Deutschland, da sie aufgrund ihrer politischen Ansichten oder ihres künstlerischen Schaffens verfolgt wurden. Die Zahl der politischen Emigrant*innen aus Deutschland wird auf 30.000 bis 40.000 geschätzt. Sie flohen zum Beispiel nach Frankreich oder in die damalige Tschechoslowakei, einige auch in die USA oder nach Südamerika. Bekannte Autor*innen im Exil waren etwa Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Else Lasker-Schüler, Anna Seghers oder Stefan Zweig.QuelleLebendiges Museum Online (2015): "Emigration aus dem NS-Staat", LINK

Auswanderung in die Bundesrepublik

Vertriebene

Zum Ende des Krieges kam es wegen Gebietsabtretungen und neuen Grenzen zu großen Fluchtbewegungen, größtenteils nach Westen. Rund 14 Millionen Deutschstämmige flohen vor der vorrückenden sowjetischen Armee oder Vertreibungsaktionen in Ost-, Mittel- und Südosteuropa. Hunderttausende überlebten die Vertreibung, Flucht oder Deportation nicht. Rund 12,5 Millionen von ihnen gelangten in die BRD und die DDR, andere etwa nach Österreich. Innerhalb der Besatzungszonen variierte der Anteil der zugezogenen Vertriebenen stark: Die französischen Besatzungsbehörden weigerten sich, Vertriebene aufzunehmen, ihr Bevölkerungsanteil lag dort 1947 bei nur einem Prozent, in der sowjetischen Besatzungszone war es ein Viertel.QuelleBerlinghoff (2018): Geschichte der Migration in Deutschland, LINK; Bade et al (Hrsg.): Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. 3. Auflage. 2010. S. 158

"Flucht in den Westen" aus der DDR

Zwischen 1949 und 1961 überquerten 2,7 Millionen Menschen die deutsch-deutsche Grenze Richtung Westen. Um diese Binnenmigration zu stoppen, ließ die DDR-Regierung 1961 die Mauer rund um West-Berlin bauen und schirmte die Grenzen zu Westdeutschland ab. Bis zum Mauerfall gelang es dennoch rund 700.000 weiteren Menschen, die DDR zu verlassen, etwa indem sie nach Besuchen nicht zurückkehrten, als politische Häftlinge von der BRD freigekauft wurden oder erfolgreich die Ausreise beantragten. Darüber hinaus gelang es 5.000 DDR-Bürgern, die Mauer zu überwinden, oft unterstützt von Fluchthelfer*innen. Mindestens 138 Menschen kamen an der deutsch-deutschen Grenze ums Leben.QuelleBade et al (Hrsg. 2010): "Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart", 3. Auflage, S.159, Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V., bpb und DLF: "Chronik der Mauer", LINK

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