Nordrhein-Westfalen hat einen neuen Landtag gewählt. Von den 195 künftigen Abgeordneten haben einer Recherche des MEDIENDIENSTES zufolge 17 einen sogenannten Migrationshintergrund. Das sind 8,7 Prozent der Abgeordneten. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesland haben 31,7 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund.Quelle
Im letzten NRW-Landtag hatten laut einer Recherche der Rheinischen Post zehn von 199 Landtagsabgeordneten einen Migrationshintergrund. Das entspricht rund 5 Prozent.Quelle
Die Fraktionen in der Übersicht
- Die AfD hat den höchsten Anteil an Abgeordneten mit Migrationshintergrund: 2 von 12 Abgeordneten, das sind 16,7 Prozent aller Abgeordneten der Fraktion,
- es folgen die Grünen mit 6 von 39 Abgeordneten (15,4 Prozent)
- bei der SPD sind es 8 von 56 Abgeordneten (14,3 Prozent)
- und bei der CDU ist es einer von 76 Abgeordneten (1,3 Prozent).
- Von der FDP sind keine Abgeordneten mit Migrationshintergrund in den Landtag eingezogen.
Die Abgeordneten in der Übersicht
SPD: Dilek Engin, Ibrahim Yetim, Rodion Bakum, Serdar Yüksel, Volkan Baran, Tülay Durdu, Gordan Dudas, Anna Teresa Kavena
Grüne: Berîvan Aymaz, Mehrdad Mostofizadeh, Jule Wenzel, Gönül Eğlence, Meral Thoms, Ilayda Bostancieri
AFD: Enxhi Seli-Zacharias, Carlo Clemens
CDU: Christos Katzidis
Neun der 17 Abgeordneten mit Migrationshintergrund sind über die Landeslisten der Parteien eingezogen, die meisten bei den Grünen (5 Abgeordnete). Acht Abgeordnete haben ein Direktmandat in ihren Wahlkreisen gewonnen, die meisten bei der SPD (6 Abgeordnete).
Wie viele Direktkandidat*innen mit Migrationshintergrund bei der Landtagswahl angetreten sind, hat der WDR im Vorfeld der Wahl untersucht. Laut der Umfrage hatten rund 15 Prozent der Direktkandidat*innen einen Migrationshintergrund. Den höchsten Anteil hatten die Grünen mit rund 21 Prozent. Den geringsten Anteil an Kandidierenden mit Migrationshintergrund gab es bei der CDU mit rund 8 Prozent.Quelle
HINWEIS: Die Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Zum Vorgehen: Vor der Wahl haben wir zunächst die Landesverbände der sechs aussichtsreichsten Parteien (SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD, Linke) kontaktiert und nach Kandidat*innen mit Migrationshintergrund (gemäß Definition des Statistischen Bundesamtes: Wer die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt oder mindestens einen Elternteil hat, bei dem das der Fall ist) gefragt.
Im nächsten Schritt haben wir die Profile der Kandidat*innen auf den Webseiten der Parteien ausgewertet, weitere Informationen im Netz recherchiert und bei gegebenenfalls Kontakt zu den Kandidat*innen aufgenommen.
Von Yasemin Kamisli und Tomma Neveling
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