Hinweis: Dieser Artikel wurde am 24.3.21 aktualisiert.
In Baden-Württemberg wurde der 17. Landtag gewählt. Von den 154 künftigen Abgeordneten haben Recherchen der MEDIENDIENSTES zufolge 15 einen sogenannten Migrationshintergrund , das sind 9,7 Prozent. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesland haben 33,8 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund.
Die Zahl der Abgeordneten mit Einwanderungsgeschichte hat sich damit im Vergleich zur letzten offiziellen Erhebung mehr als verdoppelt: Im Jahr 2015 hatten laut Integrationsmonitoring der Länder 7 von 138 Landtagsabgeordneten in Baden-Württemberg einen Migrationshintergrund, das waren 5,1 Prozent.
Die Fraktionen in der Übersicht
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Die Grünen stellen mit Abstand die meisten Abgeordneten mit Migrationshintergrund: 10 von 58, das sind 17,2 Prozent aller Abgeordneten der Partei
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es folgt die AfD mit 2 von 17 Abgeordneten (11,8 Prozent)
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bei der FDP ist es 1 von 18 Abgeordneten (5,6 Prozent)
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bei der SPD 1 von 19 Abgeordneten (5,3 Prozent)
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und der CDU 1 von 42 Abgeordneten (2,4 Prozent).
Die Abgeordneten in der Übersicht
Die Grünen: Muhterem Aras, Petra Olschowski, Ayla Cataltepe, Catherine Kern, Alexander Salomon, Nese Erikli, Cindy Holmberg, Daniel Lede Abal, Michael Joukov-Schwelling, Erwin Köhler
AFD: Daniel Lindenschmid, Anton Baron
FDP: Nico Weinmann
SPD: Sebastian Cuny
CDU: Nicole Razavi
Vor der Wahl
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Die Grünen hatten auch die meisten Erstkandidat*innen mit Migrationshintergrund aufgestellt: 11 der 70 Kandidierenden haben einen Migrationshintergrund, das sind 15,7 Prozent
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es folgt die AFD mit 9 von 70 Erstkandidat*innen (12,9 Prozent)
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die SPD mit 8 von 70 Erstkandidat*innen (11,4 Prozent)
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sowie CDU und FDP mit jeweils 5 von 70 Erstkandidat*innen (7,1 Prozent).
Ländervergleich
Im Jahr 2015 lag Baden-Württemberg beim Integrationsmonitoring der Länder an 5. Stelle in Bezug auf den Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund. Aktuelle Zahlen liegen nicht für alle Bundesländer vor.
HINWEIS: Die Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Zum Vorgehen: Vor der Wahl haben wir zunächst die Landesverbände der fünf aussichtsreichsten Parteien (Grüne, CDU, AFD, SPD, FDP) kontaktiert und nach Kandidat*innen mit Migrationshintergrund (gemäß Definition des statistischen Bundesamtes: Wer die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt oder mindestens einen Elternteil hat, bei dem das der Fall ist ) gefragt. Keiner der Verbände konnte Angaben dazu machen, da sie den Migrationshintergrund nicht systematisch erheben.
Im nächsten Schritt haben wir die Profile der Erstkandidat*innen und Ersatzkandidat*innen auf den Webseiten der Parteien ausgewertet, weitere Informationen im Netz recherchiert und bei Bedarf Kontakt zu den Kandidat*innen aufgenommen.
Von Sascha Lübbe (Recherche), Carsten Janke und Joe Bauer (Grafiken)