• News
  • Podcast
  • Experten
  • How To
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
   
  • Zahlen und Fakten:
  • Flucht & Asyl
    • Zahl der Flüchtlinge
    • Asylrecht
    • Versorgung
    • Abschiebungen
    • Duldung
    • Arbeit und Bildung
    • Minderjährige
    • EU-Asylpolitik
    • Syrische Flüchtlinge
    • Afghanische Flüchtlinge
    • Ukrainische Flüchtlinge
  • Migration
    • Bevölkerung
    • Wer kommt, wer geht?
    • Europäische Union
    • Arbeitskräfte
    • Irreguläre
    • Staatsbürgerschaft
    • Staatenlose
    • Klimawandel & Migration
    • Menschenhandel
    • Geschichte der Migration
  • Integration
    • Kita
    • Ausbildung
    • Schule
    • Hochschule
    • Arbeitsmarkt
    • Mehrsprachigkeit
    • Gesundheit
    • Fußball
    • Politische Teilhabe
    • 'Interkult. Öffnung'
    • Medien
    • Einstellungen
  • Desintegration
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Diskriminierung
    • Kriminalität
    • Extremistischer Islamismus
    • Rechtsextremismus
    • Rechtspopulismus
  • Gruppen
    • Islam und Muslime
    • Kurden
    • Juden
    • Schwarze Menschen
    • Sinti & Roma
    • Postsowjetische Migranten
  • English
    • About us
    • Facts & Figures
    • News
Berichterstattung 04.08.2021

Wie Antiziganismus vermeiden?

Immer wieder kommt es vor, dass Berichte über Romn*ja antiziganistische Vorurteile bedienen. Wie lässt sich das vermeiden? Der MEDIENDIENST hat dazu Fachleute befragt.

"Journalist*innen und Redaktionen müssen sich bewusst anstrengen, wenn sie antiziganistischen Rassismus nicht weiter reproduzieren wollen", so Politikwissenschaftler Markus End. Foto (Symbolbild): picture alliance

 

Anfang des Jahres sorgte die WDR-Sendung "Die letzte Instanz" für einen Aufschrei: Darin regten sich mehrere Prominente darüber auf, dass man das "Z-Wort" nicht mehr sagen dürfe. Betroffene waren nicht eingeladen. Die Sendung ist nicht der einzige antiziganistische Vorfall in den Medien. Vor Kurzem stellte ein Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus (UKA) fest, dass Medien immer wieder uralte antiziganistische Stereotype reproduzieren.QuelleUnabhängige Kommission Antiziganismus (2021) Bericht: Perspektivwechsel - Nachholende Gerechtigkeit - Partizipation, S. 86-128.

Der MEDIENDIENST hat mit Fachleuten darüber gesprochen, worauf Journalist*innen achten können, wenn sie Antiziganismus vermeiden wollen.

1. Nennung der Gruppenzugehörigkeit hinterfragen

Andrea Wierich von der Rom*nja-Selbstorganisation Amaro Foro e.V. leitet ein Modellprojekt, das  Medienschaffende zu Antiziganismus sensibilisieren will. Sie beobachtet, dass bei Berichten über Rom*nja die Gruppenzugehörigkeit oft genannt wird. In einem Artikel über den Görlitzer Park in Berlin hieß es beispielsweise, dort würden "Obdachlose und Rom*nja campieren". 

Wierich sagt: "Diese Erwähnung macht nur vor dem Hintergrund des Klischees Sinn, dass Rom*nja ein Wandervolk seien. Die Idee ist weiterhin in den Köpfen vieler Menschen verankert. Dabei haben über 90 Prozent der Rom*nja in Europa einen festen Wohnsitz." Um das Klischee nicht weiter zu reproduzieren, rät Wierich dazu, sich zu fragen: Macht der Satz auch Sinn, wenn man das Wort "Rom*nja" mit einer anderen Gruppe ersetzt, beispielsweise "Handwerker*innen" oder "Engländer*innen"? Generell sollte man mit der Nennung der Gruppenzugehörigkeit zurückhaltender umgehen.

Hinzu kommt laut Wierich, dass "Rom*nja" und "Sinti*zze" Selbstbezeichnungen sind: "Eigentlich müssten Journalist*innen Betroffene fragen, ob sie sich überhaupt als Rom*nja identifizieren. Dadurch ließe sich verhindern, dass in Medienberichten Phänomene wie Armut und Kriminalität pauschal mit der Gruppe in Verbindung gebracht werden."

2. Diskriminierungen berücksichtigen

Antiziganistische Bilder kommen häufig in Berichten über sogenannte Problem- oder Schrottimmobilien vor. Wierich sagt: "Die Verantwortung für die den Zustand der Wohnungen werde oft Rom*nja zugeschoben. Dabei fehlt meist eine Einordnung, warum Rom*nja oder dafür gehaltene Menschen teilweise in prekären Verhältnissen leben müssen." Oft hänge ihre Situation mit Diskriminierungen zusammen, die sie auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt, im Bildungsbereich und bei Behörden erleben.QuelleAmaro Foro e.V. (2021) "Dokumentation antiziganistischer Vorfälle 2019-2020".

Wierich empfiehlt, sich folgende Fragen zu stellen: Wer ist verantwortlich für den verwahrlosten Zustand eines Wohnhauses? Wer sind die Vermieter*innen und weshalb unternehmen sie nichts gegen die schlechten Zustände? Oder: Warum hat das Bezirksamt nicht gehandelt?  

3. Rom*nja als Protagonist*innen befragen 

Der Politikwissenschaftler Markus End hat an dem UAK-Bericht sowie an weiteren Studien zu Antiziganismus in den Medien mitgewirkt. Er beobachtet, dass die Perspektive von Betroffenen selten erwähnt wird. So würden bei Berichten über Nachbarschaftskonflikte oft nur nicht-Rom*nja als Anwohner*innen befragt. Er wünscht sich, dass Betroffene selbst häufiger zu Wort kommen.

4. Andere Bilder nutzen

Ein weiteres Problem sind Bilderdatenbanken. End sagt: "Die gängigen Bilderdatenbanken führen fast nur stark stereotypisierende Bilder." Positive Beispiele gebe es wenige. Zu ihnen gehöre ein Bild einer Demonstration von Rom*nja, das seit Jahren immer wieder verwendet wird.

Amaro Foro entwickelt im Rahmen seines Medienprojekts eine eigene Bilderdatenbank, die Redaktionen bei der Bildauswahl unterstützen will. Der Verein berät auch Redaktionen und bietet Workshops an.

Markus End betont, es sei wichtig anzuerkennen, dass Antiziganismus auch in Redaktionen auftritt, da er gesellschaftlich so tief verankert ist. "Journalist*innen und Redaktionen müssen sich bewusst anstrengen, wenn sie antiziganistischen Rassismus nicht reproduzieren wollen." Selbst ein gut gemeintes Porträt über eine*n erfolgreiche*n Rom*nja könne problematisch sein. Und zwar wenn es nur vor dem Hintergrund des Klischees funktioniert, dass Rom*nja in der Regel eben doch bildungsfern, nicht erfolgreich oder rückschrittlich seien. 

Von Martha Otwinowski

 


Sie sind Journalist*in und haben weitere Fragen oder suchen Fachleute zum Thema? Dann können Sie uns gern kontaktieren. Wir helfen schnell und unkompliziert. Unsere Texte und Grafiken können kostenfrei unter den Regeln der Creative Commons und unserer Namensnennung verwendet werden. Dies gilt nicht für Bilder und Fotos, die wir von Dritten erworben haben.

Artikel teilen

Zahlen und Fakten

Sinti & Roma

Wie viele Sinti und Roma leben in Deutschland? Was tut die EU für ihre Integration? Warum ist es falsch, "Armutsmigranten" als Synonym für die Minderheit zu verwenden? Wichtige Informationen dazu finden Sie hier.

ZUR RUBRIK

Mehr zum Thema

Antiziganismus bei der Polizei

Sinti und Roma stehen oft unter Generalverdacht

Studie zu Bildungswegen

"Sinti und Roma sind keine homogene Gruppe"

Frauen aus Roma- und Sinti-Familien

"Starke Vorbilder sind sehr wichtig"

Über uns

Der MEDIENDIENST INTEGRATION ist eine Serviceplattform für Journalistinnen und Journalisten.

Auf unserer Webseite bieten wir Zahlen, Fakten und Hintergrundberichte zu Migration, Integration und Asyl in Deutschland. Wir arbeiten eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen und vermitteln Expertinnen und Experten für die Berichterstattung. Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie die aktuellen Termine zu unseren Themen.

Projektträger

Projektträger ist der „Rat für Migration e.V.“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Migrationsforscherinnen und -forschern. Der MEDIENDIENST INTEGRATION arbeitet unabhängig und will den Austausch zwischen Wissenschaft und Medien intensivieren.

letzte Tweets

MDIntegration@twitter

Kontakt

Mediendienst Integration
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

mail  mediendienst-integration.de
Tel.: +49-30-200-764-80 oder -81

Informationen

  • Jobs
  • Förderung
  • Impressum
  • Nutzungshinweise
  • Netiquette
  • Datenschutzerklärung
© 2012 - 2025 Mediendienst Integration
  • Zahlen und Fakten:
    • Flucht & Asyl
      • Zahl der Flüchtlinge
      • Asylrecht
      • Versorgung
      • Abschiebungen
      • Duldung
      • Arbeit und Bildung
      • Minderjährige
      • EU-Asylpolitik
      • Syrische Flüchtlinge
      • Afghanische Flüchtlinge
      • Ukrainische Flüchtlinge
    • Migration
      • Bevölkerung
      • Wer kommt, wer geht?
      • Europäische Union
      • Arbeitskräfte
      • Irreguläre
      • Staatsbürgerschaft
      • Staatenlose
      • Klimawandel & Migration
      • Menschenhandel
      • Geschichte der Migration
    • Integration
      • Kita
      • Ausbildung
      • Schule
      • Hochschule
      • Arbeitsmarkt
      • Mehrsprachigkeit
      • Gesundheit
      • Fußball
      • Politische Teilhabe
      • 'Interkult. Öffnung'
      • Medien
      • Einstellungen
    • Desintegration
      • Antisemitismus
      • Rassismus
      • Diskriminierung
      • Kriminalität
      • Extremistischer Islamismus
      • Rechtsextremismus
      • Rechtspopulismus
    • Gruppen
      • Islam und Muslime
      • Kurden
      • Juden
      • Schwarze Menschen
      • Sinti & Roma
      • Postsowjetische Migranten
    • English
      • About us
      • Facts & Figures
      • News
  • News
  • Podcast
  • Experten
  • How To
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
    • Jobs
    • Förderung
    • Impressum
    • Nutzungshinweise
    • Netiquette
    • Datenschutzerklärung