• News
  • Podcast
  • Experten
  • How To
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
   
  • Zahlen und Fakten:
  • Flucht & Asyl
    • Zahl der Flüchtlinge
    • Asylrecht
    • Versorgung
    • Abschiebungen
    • Duldung
    • Arbeit und Bildung
    • Minderjährige
    • EU-Asylpolitik
    • Syrische Flüchtlinge
    • Afghanische Flüchtlinge
    • Ukrainische Flüchtlinge
  • Migration
    • Bevölkerung
    • Wer kommt, wer geht?
    • Europäische Union
    • Arbeitskräfte
    • Irreguläre
    • Staatsbürgerschaft
    • Staatenlose
    • Klimawandel & Migration
    • Menschenhandel
    • Geschichte der Migration
  • Integration
    • Kita
    • Ausbildung
    • Schule
    • Hochschule
    • Arbeitsmarkt
    • Mehrsprachigkeit
    • Gesundheit
    • Fußball
    • Politische Teilhabe
    • 'Interkult. Öffnung'
    • Medien
    • Einstellungen
  • Desintegration
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Diskriminierung
    • Kriminalität
    • Extremistischer Islamismus
    • Rechtsextremismus
    • Rechtspopulismus
  • Gruppen
    • Islam und Muslime
    • Kurden
    • Juden
    • Schwarze Menschen
    • Sinti & Roma
    • Postsowjetische Migranten
  • English
    • About us
    • Facts & Figures
    • News
Flucht und Asyl 29.01.2016

Wie viele Flüchtlinge haben keine Papiere?

Kurz gesagt: Man weiß es nicht genau. Die Behörden erfassen nicht, wie viele Menschen in die EU und nach Deutschland einreisen, ohne sich ausweisen zu können. Ein Experte nennt das "bürokratische Nachlässigkeit", die schnellstens behoben werden sollte. Politik und Öffentlichkeit bräuchten diese Informationen. Auch über die Gründe, warum Menschen ohne Papiere einreisen, weiß man bisher nur wenig.

Flüchtlinge warten an der mazedonisch-griechischen Grenze. Foto: Eichner/Medico International

Die Bundesregierung plant derzeit mehrere Verschärfungen im Asylrecht. In Kürze soll das Kabinett das sogenannte "Asylpaket II" verabschieden. Laut Medienberichten sieht es unter anderem vor, dass Flüchtlinge schneller zurückgeschickt werden können. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn sie gegen ihre Mitwirkungspflichten im Asylverfahren verstoßen haben. Der Verdacht, seine Reisedokumente vernichtet zu haben, ist so ein möglicher Verstoß.

Immer wieder wird die Annahme geäußert, dass viele Asylsuchende ihre Papiere mutwillig zerstörensiehe hierzu etwa Ergebnisse der CSU-Klausurtagung 2016, Seite 3 oder zurückhalten, um Asylverfahren in die Länge zu ziehen oder eine mögliche Abschiebung zu erschweren. Aber was weiß man eigentlich über die Flüchtlinge, die ohne Papiere einreisen?

Zunächst einmal weiß man allein über ihre schiere Anzahl nur sehr wenig. Denn: Keine Behörde erfasst systematisch die Zahl der Flüchtlinge ohne Papiere – weder die europäische Grenzschutzagentur Frontex, noch die deutschen Polizeibehörden oder das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Das bestätigen AnfragenTelefon-Anfrage bei Izabella Cooper, Sprecherin von Frontex, am 24.11.2015; Schriftliche Antwort der Bundespolizei vom 20.1.2016; Schriftliche Antwort des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge vom 26.1.2016 des MEDIENDIENSTES INTEGRATION:

  • Europäische Grenzagentur Frontex: Eine Sprecherin bestätigt gegenüber dem MEDIENDIENST, dass die Agentur nicht erfasst, wie viele Flüchtlinge ohne Dokumente an den EU-Außengrenzen ankommen. Ihrer Einschätzung nach sei es jedoch "die große Mehrheit".
  • Bundespolizei: Dem Schengener GrenzkodexVerordnung Nr. 562/2006, "Schengener Grenzkodex", Artikel 5, S. 5 zufolge darf man ohne gültige Reisedokumente eigentlich nicht nach Deutschland einreisen. Derzeit lässt die Bundespolizei Personen dennoch einreisen, wenn sie in Deutschland um Asyl bitten. Sie registriert die Nationalität der Ankommenden beziehungweise erfragt sie, wenn sie keine Dokumente bei sich haben. Wie oft das der Fall ist, wird allerdings nicht erfasst, so ein Sprecher der Behörde gegenüber dem MEDIENDIENST. 
  • Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Auch das für Asylanträge zuständige BAMF erfasst nicht, wie viele Menschen einen Asylantrag stellen, ohne Ausweispapiere oder andere Dokumente vorzulegen. Das bestätigt die Behörde auf Nachfrage des MEDIENDIENSTES. Generelle Aussagen seien schwierig: Für Syrer gibt es zum Beispiel eine Schätzung des BAMFsiehe Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei, Bundestags-Drucksache 18/7015, Seite 3, wonach bis zu 80 Prozent der Antragssteller Dokumente einbringen können. Bei Zweifeln an der Herkunft muss der Asylbewerber während des Asylverfahrens eine sogenannte "Screening-Befragung" absolvieren, in der Sprache und Hintergrundwissen überprüft werden.

Eine StudieEuropean Migration Networt, Zusammenfassung der Fokus-Studie, 2013, Seite 14 und 15 sowie Tabelle 5 im Anhang des Europäischen Migrationsnetzwerks hat vor zwei Jahren gezeigt: Die Identitätsfeststellung von Asylbewerbern wird in den einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich gehandhabt. In Deutschland seien viele Behörden an der Erfassung von Daten von Schutzsuchenden beteiligt, so Prof. Franck Düvell, der am Compas-Institut der Universität Oxford zu Migration und Grenzpolitik forscht. Doch diese Daten würden nicht gebündelt und zentralisiert. Das sei eine "bürokratische Nachlässigkeit" und müsse dringend refomiert werden, weil Politik und Öffentlichkeit Informationen darüber benötigten.

Ein Schritt in diese Richtung ist der "Ankunftsnachweis" für Flüchtlinge, der ab Februar vom BAMF ausgegeben wird. Dieser "Ausweis" für Asylsuchende soll die wesentlichen Daten von Flüchtlingen enthalten, wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort, aber auch Fingerabdruck- und Gesundheitsdaten. Darauf können künftig die Behörden zugreifen, die am Asylverfahren beteiligt sind.

Wenn Flüchtlinge keine Dokumente besitzen, kann das vielfältige Gründe haben, sagt die Grenzforscherin Prof. Dr. Sabine Hess von der Universität Göttingen. In vielen Ländern gebe es keine Ausweispflicht oder man müsse erst in die nächste Großstadt, um Dokumente zu bekommen. Bei einer Flucht müsse man aber oft zuerst einmal sein Leben in Sicherheit bringen. Diese Einschätzung teilt auch der Migrationsforscher Franck Düvell. Und ergänzt: Auch Schlepper und Schwarzmarkthändler hätten ein großes Interesse an Pässen und anderen Ausweisdokumenten. Manche Flüchtlinge würden sie verkaufen, um ihre Flucht finanzieren zu können.

Von Carsten Janke und Fabio Ghelli

 


Sie sind Journalist*in und haben weitere Fragen oder suchen Fachleute zum Thema? Dann können Sie uns gern kontaktieren. Wir helfen schnell und unkompliziert. Unsere Texte und Grafiken können kostenfrei unter den Regeln der Creative Commons und unserer Namensnennung verwendet werden. Dies gilt nicht für Bilder und Fotos, die wir von Dritten erworben haben.

Artikel teilen

Zahlen und Fakten

Zahl der Flüchtlinge

Die Zahl der Asylbewerber*innen in Deutschland variiert stark von Jahr zu Jahr: 2024 ging diese wieder zurück nach einem Anstieg im Jahr 2023. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte die Zahl der Schutzsuchenden 2022 einen Höchstwert erreicht.

ZUR RUBRIK

Mehr zum Thema

Debatte um Asylrecht

Was bringen Einzelfallprüfungen für syrische Flüchtlinge?

Asylpolitik

Neue Aufnahmeeinrichtungen statt Transitzonen

Über uns

Der MEDIENDIENST INTEGRATION ist eine Serviceplattform für Journalistinnen und Journalisten.

Auf unserer Webseite bieten wir Zahlen, Fakten und Hintergrundberichte zu Migration, Integration und Asyl in Deutschland. Wir arbeiten eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen und vermitteln Expertinnen und Experten für die Berichterstattung. Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie die aktuellen Termine zu unseren Themen.

Projektträger

Projektträger ist der „Rat für Migration e.V.“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Migrationsforscherinnen und -forschern. Der MEDIENDIENST INTEGRATION arbeitet unabhängig und will den Austausch zwischen Wissenschaft und Medien intensivieren.

letzte Tweets

MDIntegration@twitter

Kontakt

Mediendienst Integration
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

mail  mediendienst-integration.de
Tel.: +49-30-200-764-80 oder -81

Informationen

  • Jobs
  • Förderung
  • Impressum
  • Nutzungshinweise
  • Netiquette
  • Datenschutzerklärung
© 2012 - 2025 Mediendienst Integration
  • Zahlen und Fakten:
    • Flucht & Asyl
      • Zahl der Flüchtlinge
      • Asylrecht
      • Versorgung
      • Abschiebungen
      • Duldung
      • Arbeit und Bildung
      • Minderjährige
      • EU-Asylpolitik
      • Syrische Flüchtlinge
      • Afghanische Flüchtlinge
      • Ukrainische Flüchtlinge
    • Migration
      • Bevölkerung
      • Wer kommt, wer geht?
      • Europäische Union
      • Arbeitskräfte
      • Irreguläre
      • Staatsbürgerschaft
      • Staatenlose
      • Klimawandel & Migration
      • Menschenhandel
      • Geschichte der Migration
    • Integration
      • Kita
      • Ausbildung
      • Schule
      • Hochschule
      • Arbeitsmarkt
      • Mehrsprachigkeit
      • Gesundheit
      • Fußball
      • Politische Teilhabe
      • 'Interkult. Öffnung'
      • Medien
      • Einstellungen
    • Desintegration
      • Antisemitismus
      • Rassismus
      • Diskriminierung
      • Kriminalität
      • Extremistischer Islamismus
      • Rechtsextremismus
      • Rechtspopulismus
    • Gruppen
      • Islam und Muslime
      • Kurden
      • Juden
      • Schwarze Menschen
      • Sinti & Roma
      • Postsowjetische Migranten
    • English
      • About us
      • Facts & Figures
      • News
  • News
  • Podcast
  • Experten
  • How To
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
    • Jobs
    • Förderung
    • Impressum
    • Nutzungshinweise
    • Netiquette
    • Datenschutzerklärung