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Flucht und Asyl 09.08.2018

Massenunterkünfte fördern Konflikte

Sammelunterkünfte für Flüchtlinge werden häufig zu Tatorten. Das zeigt eine Recherche des MEDIENDIENSTES. Forscher machen dafür die schlechten Lebensbedingungen in den Einrichtungen verantwortlich. Je größer die Unterkunft, desto mehr Probleme gibt es oftmals.

Je größer die Unterkunft, desto mehr Probleme gibt es oftmals, sagen Forscher. Foto: dpa

Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende stehen immer wieder in der Kritik. Viele Menschen leben dort unter schwierigen Bedingungen – in engen Quartieren ohne Privatsphäre oder Schutzräume. Es sei also nicht verwunderlich, dass in den Unterkünften oftmals Konflikte ausbrechen, so Kritiker.

Wie häufig es in Asylbewerberunterkünften zu Konflikten und Straftaten kommt, lässt sich nur schwer ermitteln. Die Bundesländer erfassen Daten zu Kriminalität in und um Asylbewerberunterkünften unterschiedlich. Auch die Unterbringungsformen variieren sehr stark je nach Bundesland.

Der MEDIENDIENST INTEGRATION hat recherchiert, welche Daten vorliegen und wie sie von Experten eingeschätzt werden. Wie viele Straftaten gab es in und um "Asylunterkünften"? Wie viele davon waren "Rohheitsdelikte", etwa Körperverletzungen? Die Recherche zeigt: Sammelunterkünfte für Asylbewerber werden oft zum Tatort – vor allem, wenn es um Rohheitsdelikte geht.

Asylbewerberunterkünfte als Tatort

Wie oft kommt es in Unterkünften zu Straftaten? Besonders umfangreiche Daten liegen für Bayern und Hessen vor. Diese beiden Bundesländer erfassen, wo "Zuwanderer" mutmaßlich straffällig wurden. In Bayern geschahen 2017 laut Polizeistatistik viele Delikte von "Zuwanderern" in Asylbewerberunterkünften: Ein Drittel aller Straftaten mit tatverdächtigen "Zuwanderern" wurde in einer Unterkunft verübt – deutlich mehr als im öffentlichen Raum oder in Wohnungen (siehe Grafik). Fast alle waren „Rohheitsdelikte“. In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden Asylbewerber, Schutzberechtigte, Menschen mit einer "Duldung", Kontingentflüchtlinge und Menschen mit unerlaubtem Aufenthalt zur Gruppe der "Zuwanderer" gezählt.

Ähnliches gilt für Hessen. Auch hier werden viele Straftaten in Asylbewerberunterkünften verübt. Das gilt sowohl für Straftaten in denen "Zuwanderer" Täter sind, aber auch, wenn sie Opfer von Straftaten werden: Fast die Hälfte aller Rohheitsdelikte von „Zuwanderern“ wurde in Asylbewerberunterkünften oder in ihrer Nähe verübt. Wenn sie Opfer von Straftaten waren, geschah das in drei Viertel der Fälle in einer Unterkunft (s. Grafik).

Kriminalität geht mit sinkenden Belegungszahlen zurück

Nicht alle Bundesländer erfassen den Aufenthaltsstatus und die Tatörtlichkeit so genau wie Bayern und Hessen. Deshalb hat der MEDIENDIENST nachgefragt, wie oft es innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Asylbewerberunterkünften zu Straftaten kommt. Einschränkend muss man sagen: Nicht alle Straftaten in den Unterkünften oder in ihrer Nähe werden von „Zuwanderern“ verübt. Erfasst werden auch zum Beispiel Anschläge auf die Unterkünfte oder Straftaten im Rahmen von Demonstrationen.

Sieben BundesländernBayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig Holstein haben für die Jahre 2016 und 2017 Daten geliefert. Es zeigt sich: Mit sinkenden Belegungszahlen geht auch die Zahl der Straftaten in und um Asylunterkünfte zurück. Auch bei den Rohheitsdelikten gab es Rückgänge. Einzige Ausnahme war Niedersachsen mit einem leichten Anstieg der Rohheitsdelikte in Unterkünften.

Experten sehen strukturelle Probleme

Die Lebensbedingungen in Gemeinschaftsunterkünften sind der Hauptgrund für die hohe Konzentration von Konflikten, sagen Simone Christ und Tim Röing, die 2017 die Studie „All Day Waiting – Konflikte in Unterkünften für Geflüchtete in NRW“ veröffentlicht haben. „Gemeinschaftsunterkünfte sind strukturell bedingt konflikthaft“, sagen die zwei Forscher.

Zum einen würden viele Menschen in sehr engen Räumen leben – oftmals ohne Möglichkeit, sich zurückzuziehen, um einem Konflikt auszuweichen. Zum anderen führe das Asylsystem – vor allem in Erstaufnahmeeinrichtungen – zur Bildung von unterschiedlichen Gruppen: „Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive, die nur bedingt Zugang zu Arbeit und Integration haben, beneiden ihre Nachbarn mit besseren Aufenthaltschancen. Daraus entstehen oftmals gruppenbasierte Konflikte“, sagt Christ. Dem Leben in Aufnahmeeinrichtungen fehle zudem eine Struktur: In einigen Fällen fangen junge Männer ohne jegliche Beschäftigung an, Alkohol oder Drogen zu konsumieren – und das führe wiederum zu mehr Gewalt.

Im Rahmen ihrer Forschung haben Christ und Röing auch Unterkünfte besucht, in denen Konflikte sehr selten waren: „In der Regel handelt es sich um kleine Unterkünfte, in denen Asylbewerber ausreichend betreut werden. Je größer die Unterkunft ist, desto größer sind oftmals die Probleme“, sagt Röing.

Von Fabio Ghelli

 


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