Über eine Million Personen sind innerhalb weniger Monate nach Ausweitung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 nach Deutschland geflüchtet. Noch immer kommen monatlich mehrere tausend Menschen an.Quelle
Die genauen Zahlen: Derzeit halten sich dem Ausländerzentralregister (AZR) zufolge in Deutschland 1.248.210 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf, von ihnen sind 97 Prozent ukrainische Staatsbürger*innen. 1.065.776 haben einen Aufenthaltstitel nach §24 AufenthG über die Massenzustromrichtlinie der EU erhalten (Stand: 01. Februar 2025).Quelle
Weitere Informationen, Zahlen und Studien zum Thema gibt es in der Rubrik "Ukrainische Flüchtlinge".
Rund 400.000 Personen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen waren, halten sich nicht mehr in Deutschland auf. Von ihnen sind rund 5.000 Personen verstorben (Stand: 05. Januar 2025).Quelle
Laut Statistischem Bundesamt betrug der Wanderungssaldo – also der Unterschied zwischen Zu– und Fortzügen von Ukrainer*innen nach und aus Deutschland – 2024 monatlich relativ konstant zwischen knapp 8.000 und 12.000 Personen.Quelle
Wo wohnen die meisten Geflüchteten aus der Ukraine?
Außer in Brandenburg lebten Anfang 2025 in allen Bundesländern mehr Flüchtlinge aus der Ukraine als noch im Vorjahr. Den größten Zuwachs verzeichneten Schleswig–Holstein, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Nordrhein-Westfalen. Die meisten Geflüchteten aus der Ukraine leben in:
- Nordrhein-Westfalen: 263.000
- Bayern: 179.000
- Baden-Württemberg: 167.000
- Niedersachsen: 113.000
- Hessen: 99.000.Quelle
Alter und Geschlecht
Von den rund 1,25 Millionen registrierten Geflüchteten aus der Ukraine sind:
- unter den Erwachsenen knapp 63 Prozent Frauen und rund 37 Prozent Männer.
- rund 361.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Unter den Minderjährigen sind knapp 132.000 im Grundschulalter (6–11), rund 97.000 sind im Alter zwischen 14 und 17 (Stand 1. Februar 2025).Quelle
Zahlen zur Arbeitsmarktintegration ukrainischer Flüchtlinge gibt es hier im Dossier. Zum Thema wird eine neue Befragungsstudie im März 2025 weitere Erkenntnisse liefern.
Ukrainische Flüchtlinge europaweit
Ende Dezember 2024 hatten knapp 4,3 Millionen ukrainischen Flüchtlinge Eurostat zufolge in EU–Ländern, Norwegen und Island Schutz unter der temporären Massenschutzrichtlinie erhalten (Stand: 10. Februar 2025). Die meisten von ihnen halten sich in Deutschland auf:
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist Deutschland jedoch nicht unter den "Top Ten" europäischer Aufnahmeländer. In Tschechien sind es mit knapp 38 ukrainischen Flüchtlingen auf 1.000 Einwohner*innen fast dreimal mehr Flüchtlinge als in Deutschland. Polen hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr als doppelt so viele Flüchtlinge wie Deutschland aufgenommen. Auch in Irland und Norwegen sind vergleichsweise viele Flüchtlinge.Quelle.
In einigen europäischen Ländern, so etwa zuletzt in Norwegen und Irland, wurden 2024 Hilfsleistungen für Ukrainer*innen gekürzt. Andere Länder, etwa Tschechien und Polen, führten einen Rechtsstatus ein, der ukrainischen Flüchtlingen ein längerfristiges Bleiberecht ermöglicht. Das bedeutet, Ukrainer*innen könnten so – unabhängig von einer Verlängerung der EU–weiten Massenzustromrichtlinie im Land bleiben.
Rechtliche Situation: Aufenthalt bis März 2026, Verschärfung für Drittstaatler
Grundsätzlich ist der Schutz für ukrainische Flüchtlinge bis März 2026 geregelt. Die EU–weite Massenzustromrichtlinie wurde vergangenen Sommer erneut verlängert. Entsprechend wurde auch in Deutschland der Rechtsstatus über §24 AufenthG durch eine Fortgeltungsverordnung verlängert.Quelle
Für sogenannte Drittstaatler*innen – Flüchtlinge mit nicht–ukrainischer Staatsbürgerschaft – wurden die Bestimmungen verschärft: Seit November 2024 dürfen sie grundsätzlich nicht mehr visumsfrei einreisen. Sie bekommen auch keinen vorübergehenden Schutzstatus nach § 24 AufenthG mehr und bereits bestehende Schutzstatus nach § 24 AufenthG sollen nicht mehr verlängert werden. Ausgenommen von dieser Verschärfung sind etwa enge Familienangehörige von Ukrainer*innen oder Drittstaatler*innen, die dauerhaften Aufenthalt in der Ukraine hatten. Derzeit sind in Deutschland rund 39.000 aus der Ukraine geflohene Drittstaatler*innen registriert. Mehr dazu hier im Dossier.Quelle
Von Martha Otwinowski
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