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Von der Lokalmeldung zur Debatte 14.11.2013

Vermeintliche Rücksichtnahme auf Muslime

Eine Kindertagesstätte feiert statt Sankt Martin das "Sonne, Mond und Sterne-Fest". Eine Lokalzeitung berichtet: aus Rücksicht gegenüber Muslimen. Zwar verneint die Kita die Begründung. Doch innerhalb weniger Tage hat der Fall aus Hessen eine bundesweite Debatte über die Abschaffung christlicher Symbole und muslimische Befindlichkeiten ausgelöst. Eine Chronologie.

Sollte das Martinsfest schon bald Geschichte sein? Foto: dpa/Bildarchiv

 

30. Oktober: Die Lokalmeldung erscheint

Vor einigen Jahren hat die Kindertagesstätte "Leimenkaut" im hessischen Bad Homburg das Sankt-Martin-Fest in "Sonne, Mond und Sterne-Fest" umgetauft. Vor Kurzem erschien ein Bericht in der Taunus Zeitung, wonach die Kita damit "Rücksicht auf Mitglieder anderer Kulturkreise" nehmen wolle. Die Kita selbst erklärt, die Namensänderung habe keinen religiösen Bezug, sondern gehe lediglich auf ein Martinsfest in den 90er Jahren zurück, auf dem es eine Suppe mit Nudeln in Form von Sonnen, Monden und Sternen gegeben habe. Der Autor bleibt bei seiner Variante und verweist auf Eltern als Quelle: "Ihnen wurde gesagt, dass man das Fest umbenannt habe, um niemanden – sprich Kinder und Eltern anderer Kulturkreise – zu diskriminieren."

30. Oktober: Antimuslime greifen ein

Der rechtspopulistische Blog "politically incorrect" greift die Meldung auf und kritisiert das Vorgehen der Kita als "Speichelleckerei" gegenüber Muslimen auf Kosten christlicher Traditionen und Werte. Der Artikel endet mit den Kontaktdaten der Kindertagesstätte. Die Kita-Mitarbeiter in Bad Homburg erhalten mehrere anonyme Drohbriefe. Der Laternenumzug findet daraufhin unter Polizeischutz statt. Obwohl keine entsprechenden Forderungen von Muslimen bekannt sind, sekundieren zahlreiche, überwiegend antimuslimische Internetforen.

5. November: Politiker fordert Abschaffung von St. Martin

Rüdiger Sagel, Vorsitzender der Linkspartei in Nordrhein-Westfalen, spricht sich gegenüber der Rheinischen Post für die Abschaffung des Sankt-Martin-Festes aus. Seine Begründung: Muslimischen Kindern sollten keine christlichen Traditionen aufgedrängt werden. Das Feiern von christlichen Festen in öffentlichen Einrichtungen wie Kitas oder Schulen sei nicht mit der Trennung von Staat und Kirche vereinbar und diskriminiere anders- oder nichtgläubige Kinder.

6. November: Muslime äußern sich für Sankt Martin

Vertreter verschiedener muslimischer Verbände stellen sich gegen die Abschaffung und betonen, das Martinsfest sei nicht diskriminierend, im Gegenteil, der Heilige Martin verbinde die Religionen miteinander. Auch in den Parteien, einschließlich der Linken, stößt Sagels Vorschlag auf Kritik. Einen Tag später nimmt der Politiker seine Forderung zurück.

Bis heute: Die Debatte wird überregional

Das Thema erregt bundesweit Aufsehen und wird auch von überregionalen Tageszeitungen und Fernsehsendern aufgegriffen: Unter Titeln wie "Sonne, Mond und Stress" oder "Rabimmel, rabammel, rabumm" berichten die Welt, taz, BILD, FAZ und ZEIT über die Debatte und zitieren Vertreter aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft. Dass zuvor keine Beschwerde von Muslimen vorlag, erwähnt keine Zeitung. Einige zitieren Aiman Mazyek, den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, der St. Martin als "vorbildlich für Muslime" bezeichnet.

ARD, ZDF und RTL stellen die Ergebnisse eigener Umfragen vor. Auch hier spricht sich die Mehrheit der Befragten – sowohl die mit als auch ohne Migrationshintergrund – gegen eine Umbenennung des Festes aus.

11. November, Martinstag: Experten kommentieren

Am Martinstag veröffentlicht das ZDF ein Interview mit dem Sozialanthropologen Thomas Hauschild. Er hält die Debatte über eine Umbenennung zwar für "lächerlich", findet es jedoch "erschreckend", wie "hasserfüllt und aggressiv" darauf reagiert wurde. Fest steht laut Hauschild, dass Deutschland einen kreativeren Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt finden muss. Ein gesetzliches Verbot christlicher Feiertage sei jedoch kein geeigneter Weg.

Die Kita "Leimenkaut" wird den Laternenumzug auch in Zukunft als "Sonne, Mond und Sterne-Fest" feiern und hofft, im nächsten Jahr nicht auf Polizeischutz angewiesen zu sein.

Von Jennifer Pross

 


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