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Folge 1: Marcel Fratzscher 02.01.2024

Pullfaktoren und Populismus

In der ersten Folge unseres neuen Podcasts geht es um Pullfaktoren für Geflüchtete, also welche Anreize es gibt, nach Deutschland zu kommen. Dazu sprechen wir mit dem Ökonom Marcel Fratzscher. Er sagt, Deutschland brauche nicht weniger, sondern "bessere Pullfaktoren".

oder auf Spotify, Amazon, Youtube oder per RSS-Feed

ZUR FOLGE

Folge 1: "Pullfaktor Sozialleistungen?"
mit dem Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher

Der Podcast "Einwanderungsland" ist für alle, die beim Thema Migration das größere Bild verstehen wollen. In 20 Minuten bieten wir Fakten und Einordnungen zu hitzigen Migrations-Debatten. In unserer ersten Folge sprechen wir mit Marcel Fratzscher. Er ist Ökonom und Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Außerdem lehrt er als Professor an der Humboldt-Universität Berlin und ist Berater bei den Vereinten Nationen.

Im Gespräch macht Fratzscher deutlich, was er von der Debatte um Pullfaktoren hält: "Das ist billiger Populismus". Sozialleistungen kürzen zu wollen, ändere wahrscheinlich wenig daran, wie viele Flüchtlinge kämen. Aber dafür mache es Deutschland unattraktiver für Arbeitsmigranten. Denn die könnten sich aussuchen, wohin sie gingen. Deutschland sei der "große Gewinner" von Migration. Bis jetzt. Damit das so bleibt, brauche es mehr und "bessere Pullfaktoren".

ZITATE

"Wenn wir die Sozialleistungen für Migranten kürzen, ändert das höchstwahrscheinlich wenig an der Zuwanderung von Geflüchteten. (...) Eine Studie in Dänemark hat gezeigt, dass eine drastische Kürzung der Sozialleistung zwar die Zuwanderung von Geflüchteten um etwa 3,7 Prozent reduziert hat. Aber die Kehrseite war: Es hat die Armut unter den betroffenen Migrantinnen und Migranten deutlich erhöht."

"(...) Deshalb halte ich diesen Weg nicht nur für ineffektiv, sondern für kontraproduktiv, weil es letztlich die Integration deutlich erschwert."

"Die Pullfaktoren in Deutschland, die wirklich eine Rolle spielen, sind andere. (...) Gut bezahlte Arbeit, ein selbstbestimmtes Leben, gute Ausbildung, wir haben ein hohes Maß an Sicherheit, was Kriminalität betrifft, aber auch soziale Sicherheit."

"Sie können Deutschland gar nicht so unattraktiv machen, dass die Leute sagen, da wollen sie nicht mehr hin. An den wirklichen Pullfaktoren wollen wir auch nichts ändern. Wir wollen ja nicht arm sein wie Afghanistan und Krieg haben wie Syrien."

"Wenn wir Deutschland immer unattraktiver für Zuwanderung machen wollen, also die Pullfaktoren abschwächen wollen, dann (...) werden auch deutlich weniger hochqualifizierte Menschen kommen. (...)"

"Deutschland hat in allen Bereichen ein Problem mit fehlenden Fach- und Arbeitskräften. (...) In den kommenden Jahren benötigen wir eine Zuwanderung von etwa 500.000 Beschäftigten pro Jahr, das heißt mit Partnern oder Familien, von einer Millionen Menschen pro Jahr bis 2035 netto, um diese Fachkräfte-Lücke komplett zu schließen."

"Wenn wir Deutschland immer unattraktiver machen wollen für Zuwanderung, (...) dann werden deutlich weniger hochqualifizierte Zuwanderer kommen. Damit schaden wir uns am allermeisten selbst."

 

ZUR DEBATTE

Das Modell von "Push-" und "Pull-Faktoren" geht auf den US-amerikanischen Soziologen Everett Lee zurück. In seiner "Theory of Migration" von 1966 stellt er negative und positive Faktoren im Herkunfts- und Zielland gegenüber, die eine "anziehende" und "abstoßende" Wirkung haben können. In der Migrationsforschung wird das Modell bereits seit den 1980er Jahren als unzureichend angesehen, da es die komplexen Prozesse der Migration stark vereinfache.QuelleLee, Everett S. (1966): "A Theory of Migration", S. 50, LINK; Wissenschaftliche Dienste des Bundestags (2020): "Push- und Pull-Faktoren in der Migrationsforschung", LINK

Sind Sozialleistungen tatsächlich ein "Pull-Faktor"?

In der Forschung wird die Annahme, dass Migrant*innen aufgrund sozialstaatlicher Leistungen ihr Zielland auswählen, als "Welfare Magnet Hypothesis" bezeichnet. In einer Studie der Princeton Universität 2019 stellten Forscher*innen fest, dass nach Kürzungen oder Anhebungen der Sozialleistungen in Dänemark zwischen 2002 und 2015 die Einwanderung zurückging beziehungsweise anstieg2002 wurden Leistungen für Migrant*innen aus Nicht-EU-Staaten um rund die Hälfte gekürzt, 2012 wurde dies nach einem Regierungswechsel zunächst wieder rückgängig gemacht und 2015 die Leistungen erneut eingeschränkt.. Durch die Kürzungen um bis zu 50 Prozent sank die Zuwanderung um rund 3,7 Prozent.QuelleAgersnap et al. (2019): "The Welfare Magnet Hypothesis: Evidence From an Immigrant Welfare Scheme in Denmark", S. 1f., LINK

An der Studie gibt es Kritik. Denn sie berücksichtigt andere Einflüsse nicht, die sich auf Migration auswirken können: Dass gleichzeitig der Familiennachzug eingeschränkt wurde, blieb außen vor. Eine der Haupt-Immigrant*innengruppen wurde außerdem nicht berücksichtigt: Menschen aus Bosnien-Herzegowina, die nach dem Jugoslawien-Krieg nach Dänemark kamen.Quellevgl. MEDIENDIENST INTEGRATION (2023): "Demokratie ist ein Pull-Faktor", LINK

Mehr zu der Frage, ob Sozialleistungen ein Pullfaktor sind, gibt es in unserem Dossier.


Der Podcast "Einwanderungsland" wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert.


Weitere Artikel:


  • "Demokratie ist ein Pullfaktor", Interview mit HU-Forscher Tim Müller (2023), Link
  • "Streit über Pullfaktor", Übersicht von 2022, Link

 
Weitere Studien:

  • Borjas (1996): Immigration and Welfare Magnets, "Sozialstaats-Magnethypothese", Link
  • Agersnap / Princeton (2019): Welfare Magnet: Evidence from Denmark, Link
  • Constant / IZA (2011), Labor Migration Lessons of the EU Enlargement, Link
  • Pedersen: Selection and Network Effects in OECD Countries, Link
  • Lange / ZEW (2023): Kriminalität steigt durch Geflüchtete kaum, Link

 


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