• News
  • Podcast
  • Experten
  • How To
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
   
  • Zahlen und Fakten:
  • Flucht & Asyl
    • Zahl der Flüchtlinge
    • Asylrecht
    • Versorgung
    • Abschiebungen
    • Duldung
    • Arbeit und Bildung
    • Minderjährige
    • EU-Asylpolitik
    • Syrische Flüchtlinge
    • Afghanische Flüchtlinge
    • Ukrainische Flüchtlinge
  • Migration
    • Bevölkerung
    • Wer kommt, wer geht?
    • Europäische Union
    • Arbeitskräfte
    • Irreguläre
    • Staatsbürgerschaft
    • Staatenlose
    • Klimawandel & Migration
    • Menschenhandel
    • Geschichte der Migration
  • Integration
    • Kita
    • Ausbildung
    • Schule
    • Hochschule
    • Arbeitsmarkt
    • Mehrsprachigkeit
    • Gesundheit
    • Fußball
    • Politische Teilhabe
    • 'Interkult. Öffnung'
    • Medien
    • Einstellungen
  • Desintegration
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Diskriminierung
    • Kriminalität
    • Extremistischer Islamismus
    • Rechtsextremismus
    • Rechtspopulismus
  • Gruppen
    • Islam und Muslime
    • Kurden
    • Juden
    • Schwarze Menschen
    • Sinti & Roma
    • Postsowjetische Migranten
  • English
    • About us
    • Facts & Figures
    • News
Arbeitsmarkt 02.10.2018

Drücken Flüchtlinge die Löhne?

Die Löhne sinken, weil viele Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt ankommen – diese Behauptung hört man immer wieder. Der MEDIENDIENST hat den Ökonomen Herbert Brücker gefragt, was die Forschung dazu sagt.

Arbeiter mit Fluchtgeschichte bei Ford in Köln. Foto: T. Lobenwein

Arbeiter mit Fluchtgeschichte bei Ford in Köln. Foto: T. Lobenwein

MEDIENDIENST: Herr Brücker, stimmt es, dass Flüchtlinge dafür sorgen, dass in Deutschland die Löhne sinken?

Brücker: Nein, so stimmt das nicht. Durch die Flüchtlinge werden die Löhne nicht sinken. Stattdessen werden viele Arbeitnehmer von der Zuwanderung profitieren.

Können Sie das näher erklären?

Häufig wird gesagt, ein größeres Angebot an Arbeitskräften führe zu sinkenden Löhnen und mehr Konkurrenz für deutsche Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt. Aber das stimmt aus mehreren Gründen im Moment nicht. Generell gilt: Wenn sich das Arbeitsangebot durch Zuwanderung ausweitet, bedeutet das nicht, dass die Löhne fallen. Denn mehr verfügbare Arbeitskräfte führen dazu, dass mehr investiert wird und die Wirtschaft wachsen kann. Die Kapital- und Gütermärkte passen sich an und das führt zumindest langfristig dazu, dass das Verhältnis von Kapital zu Arbeit und die Faktorpreise, also Löhne und Kapitalrenditen, gesamtwirtschaftlich konstant bleiben.

Der zweite Grund ist, dass Geflüchtete selten mit Deutschen um dieselben Jobs konkurrieren. Salopp gesagt, arbeiten Neuzuwanderer eher im Schnellimbiss an der Ecke als an der Kasse im Supermarkt. Für letzteres braucht man nämlich gute Deutschkenntnisse, so dass dort eher deutsche Geringqualifizierte zum Zug kommen. Weniger salopp ausgedrückt: Der deutsche Arbeitsmarkt ist sehr stark zwischen Deutschen und Migranten segmentiert, so dass beide Gruppen wenig konkurrieren.

Und wie zeigt sich das in der Wirtschaft im Moment?


Im Moment wächst unsere Wirtschaft und kann die neuen Arbeitskräfte gut gebrauchen. Besonders stark wächst die Nachfrage an Arbeitskräften gegenwärtig im unteren Lohnbereich, zum Beispiel in Helferberufen, wo viele Flüchtlinge arbeiten. Viele mittelständische Unternehmen nehmen diese Helfer in Anspruch und können deshalb weiter expandieren. Davon profitieren dann auch deutsche Arbeitnehmer.

Prof. Dr. Herbert Brücker ist Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) und leitet den Forschungsbereich Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). (Foto: Murr)

Zudem hat der Staat in den letzten Jahren viel Geld für die Unterbringung, Versorgung und Integration von Geflüchteten ausgegeben. Das wirkt kurzfristig wie ein kleines Konjunkturpaket. So sind neue Jobs entstanden, zum Beispiel bei Lehrern und Erziehern oder beim Sicherheitspersonal in Flüchtlingsunterkünften. Auch davon profitiert kurzfristig die Beschäftigung, vor allem von Inländern.

Muss man sich also keine Sorgen machen?

Wenn überhaupt jemand die Konkurrenz von Geflüchteten und sinkende Löhne befürchten müsste, dann sind es ausländische Arbeitnehmer, insbesondere wenn sie auch erst kürzlich zugezogen sind, etwa aus den neuen Mitgliedsstaaten der EU. Aber diese Konkurrenzeffekte dürften, aufgrund der günstigen konjunkturellen Entwicklung, kaum messbar sein.

Arbeitsmarktzahlen von Geflüchteten

Im September 2018 waren 467.000 geflüchtete Menschen bei der Bundesagentur für Arbeit oder einem Jobcenter als arbeitsuchend gemeldet. Die Mehrheit von ihnen befand sich in Integrations- oder Ausbildungsmaßnahmen und stand somit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. 188.000 Geflüchtete waren als arbeitslos registriert – etwa so viele wie im Vorjahresmonat September. Das heißt: Sie standen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. 617.000 Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter haben im Juni 2018 Leistungen nach SGB II bezogen – 9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.QuelleBundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration, September 2018, Seiten 4, 8 und 11

Erwerbspersonen aus den TOP-8-"Asylherkunftsstaaten"

254.000 Menschen aus Asylherkunftsländern waren im Juni 2018 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit ist die Zahl der Beschäftigten in den letzten Jahren deutlich gestiegen (Übersicht) – im Vergleich zum Vorjahr um rund 54 Prozent (QuelleBundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration, Mai 2018, Seite 12 ). Die ArbeitslosenquoteBei Personen aus Asylherkunftsländern fehlen einige Daten zur Berechnung der Arbeitslosenquote. Die Quoten werden deshalb „mit eingeschränkter Bezugsgröße“ berechnet. Aufgrund dieser Berechnung fallen sie bei der Nachkommastelle immer etwas höher aus und müssen mit den Arbeitslosenquoten im Rahmen der Migrationsberichterstattung verglichen werden (die ebenfalls immer etwas höher liegt als die „gängige“ Arbeitslosenquote) (vgl. BA-Methodenbericht, März 2016, Seite 8) betrug im Juli 2018 38,3 Prozent und war somit deutlich höher als bei der Gruppe der Ausländer insgesamt (12,7 Prozent).QuelleInstitut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB): Zuwanderungsmonitor, September 2018, Seite 6

Oops, an error occurred! Code: 202505170324532e0b703a

Die Zahl der "Beschäftigten aus Asylherkunftsstaaten"Beschäftigte aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan gilt als Anhaltspunkt dafür, wie viele Flüchtlinge am Arbeitsmarkt ankommen. Sie erfasst allerdings auch Menschen, die schon länger in Deutschland leben. Wie gut diejenigen Arbeit gefunden haben, die seit 2015 gekommen sind, hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einem Beitrag errechnet. Das Ergebnis: Jede vierte Person aus einem Asylherkunftsstaat, die seit 2015 eingereist ist, hat eine Beschäftigung gefunden (Stand Juni 2018: 28,3 Prozent). QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten beschleunigt sich, IAB-Forum, September 2018, Seite 2

Das heißt, Flüchtlinge verdrängen keine anderen Geringverdiener?

Viele Flüchtlinge arbeiten zuerst in Zeitarbeitsfirmen oder in der Gastronomie. Das sind Bereiche des Arbeitsmarkts, die seit Jahren besonders stark wachsen. Gerade in expandierenden Dienstleistungssektoren besetzen Flüchtlinge neue Stellen, die dringend gebraucht werden. Und es sind nicht so viele, dass dies zu Verdrängungseffekten bei anderen Arbeitskräftegruppen führen würde. Auch die Beschäftigung von deutschen Arbeitnehmern steigt hier überdurchschnittlich.

Wie viele Geflüchtete sind es, die bisher Arbeit gefunden haben?

Wir haben berechnet, dass inzwischen 28 Prozent der Menschen, die seit 2015 aus den wichtigsten Asyl-Herkunftsländern zu uns gekommen sind, einen Job gefunden haben. Bis Ende des Jahres dürfte es gut jeder Dritte sein. Seit 2015 haben 215.000 Personen eine Beschäftigung gefunden, die aus den wichtigsten Asylherkunftsländern kommen. Im Verhältnis zu den 36 Millionen abhängig  Beschäftigten in Deutschland ist das ein gutes halbes Prozent. Das dürfte weder zu sinkenden Löhnen führen noch zu einer spürbar gestiegenen Konkurrenz um Arbeitsplätze.

Interview: Carsten Janke

 

 


Sie sind Journalist*in und haben weitere Fragen oder suchen Fachleute zum Thema? Dann können Sie uns gern kontaktieren. Wir helfen schnell und unkompliziert. Unsere Texte und Grafiken können kostenfrei unter den Regeln der Creative Commons und unserer Namensnennung verwendet werden. Dies gilt nicht für Bilder und Fotos, die wir von Dritten erworben haben.

Artikel teilen

Zahlen und Fakten

Arbeit und Bildung

Unter welchen Bedingungen dürfen Geflüchtete einem Beruf nachgehen? Welche Qualifizierungsangebote gibt es? In unserer Rubrik haben wir aktuelle Zahlen und Fakten zum Thema zusammengefasst.

ZUR RUBRIK

Mehr zum Thema

Integration

Wie viele Flüchtlinge finden Arbeit?

Medien-Tour

Es dauert, bis Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt ankommen

Medien-Tour

Asylbewerber sollen frühzeitig in den Arbeitsmarkt

Über uns

Der MEDIENDIENST INTEGRATION ist eine Serviceplattform für Journalistinnen und Journalisten.

Auf unserer Webseite bieten wir Zahlen, Fakten und Hintergrundberichte zu Migration, Integration und Asyl in Deutschland. Wir arbeiten eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen und vermitteln Expertinnen und Experten für die Berichterstattung. Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie die aktuellen Termine zu unseren Themen.

Projektträger

Projektträger ist der „Rat für Migration e.V.“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Migrationsforscherinnen und -forschern. Der MEDIENDIENST INTEGRATION arbeitet unabhängig und will den Austausch zwischen Wissenschaft und Medien intensivieren.

letzte Tweets

MDIntegration@twitter

Kontakt

Mediendienst Integration
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

mail  mediendienst-integration.de
Tel.: +49-30-200-764-80 oder -81

Informationen

  • Jobs
  • Förderung
  • Impressum
  • Nutzungshinweise
  • Netiquette
  • Datenschutzerklärung
© 2012 - 2025 Mediendienst Integration
  • Zahlen und Fakten:
    • Flucht & Asyl
      • Zahl der Flüchtlinge
      • Asylrecht
      • Versorgung
      • Abschiebungen
      • Duldung
      • Arbeit und Bildung
      • Minderjährige
      • EU-Asylpolitik
      • Syrische Flüchtlinge
      • Afghanische Flüchtlinge
      • Ukrainische Flüchtlinge
    • Migration
      • Bevölkerung
      • Wer kommt, wer geht?
      • Europäische Union
      • Arbeitskräfte
      • Irreguläre
      • Staatsbürgerschaft
      • Staatenlose
      • Klimawandel & Migration
      • Menschenhandel
      • Geschichte der Migration
    • Integration
      • Kita
      • Ausbildung
      • Schule
      • Hochschule
      • Arbeitsmarkt
      • Mehrsprachigkeit
      • Gesundheit
      • Fußball
      • Politische Teilhabe
      • 'Interkult. Öffnung'
      • Medien
      • Einstellungen
    • Desintegration
      • Antisemitismus
      • Rassismus
      • Diskriminierung
      • Kriminalität
      • Extremistischer Islamismus
      • Rechtsextremismus
      • Rechtspopulismus
    • Gruppen
      • Islam und Muslime
      • Kurden
      • Juden
      • Schwarze Menschen
      • Sinti & Roma
      • Postsowjetische Migranten
    • English
      • About us
      • Facts & Figures
      • News
  • News
  • Podcast
  • Experten
  • How To
  • Veranstaltungen
  • Über uns
  • Kontakt
  • Newsletter
  • Themen A-Z
    • Jobs
    • Förderung
    • Impressum
    • Nutzungshinweise
    • Netiquette
    • Datenschutzerklärung