In Thüringen sind viele Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland zugewandert. Der Freistaat zählt zu den Bundesländern mit einem hohen Anteil an medizinischen Fachkräften aus dem Ausland – insbesondere in Krankenhäusern.
Insgesamt lag der Anteil der ausländischen medizinischen Fachkräfte in Thüringen im Jahr 2023 bei rund 13 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-65) liegt der Ausländeranteil bei 10,8 Prozent.Quelle
Woher kommen nicht-deutsche Ärztinnen und Ärzte?
Von den rund 1.700 Ärztinnen und Ärzten, die in Thüringen arbeiten, kommen 316 aus Syrien, 212 aus Rumänien, 78 aus der Slowakei und 70 aus der Ukraine. Syrische Staatsbürger*innen sind überdurchschnittlich oft in der Gesundheitsbranche tätig: Etwa 15 Prozent von ihnen leben nach Angaben des Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) in medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen.Quelle
In welchen Landkreisen werden sie am meisten gebraucht?
Einige Regionen Thüringens sind stärker auf ausländische Ärztinnen und Ärzten angewiesen: Im Wartburgkreis kommt fast jeder vierte Arzt aus dem Ausland, in Suhl und im Landkreis Hildburghausen etwa jeder fünfte. Thüringen ist eins der Bundesländer mit der geringsten "Ärztedichte" bundesweit: Hier gibt es eine Ärztin oder einen Arzt auf 216 Personen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 197 Einwohnern pro Ärztin oder Arzt.Quelle
Wie viele ausländische Ärzte arbeiten in Krankenhäusern?
Mehr als 1.400 ausländische Fachkräfte arbeiten stationär in Thüringer Krankenhäusern. Das heißt: Ungefähr jede vierte Krankenhaus-Ärztin oder Arzt hat keine deutsche Staatsangehörigkeit. Damit ist Thüringen eines der Bundesländer mit dem höchsten Anteil an nicht-deutschem Fachpersonal in Krankenhäusern.Quelle
Viele Zuzüge – aber auch viele Fortzüge
Viele ausländische Ärztinnen und Ärzte ziehen nach Thüringen: Im Jahr 2023 waren es 325 Personen – etwa ein Drittel aller Zugänge in den Freistaat. Auch machen viele hier ihre Approbation: Etwa ein Viertel aller Approbationen in Thüringen im Jahr 2023 waren von ausländischen Fachleuten (150 von 620 Approbationen).Quelle
Gleichzeitig ziehen viele wieder weg: Im selben Zeitraum waren es 265 Personen – das sind 14 Prozent aller ausländischen Ärztinnen und Ärzte, die Anfang des Jahres im Land waren. Auffällig ist auch, dass ein Teil der Fachkräfte nur kurz im Land bleiben: Mehr als die Hälfte der Fortgezogenen blieb weniger als zwei Jahre in Thüringen.Quelle
Von Stefanie Bahr
Sie sind Journalist*in und haben weitere Fragen oder suchen Fachleute zum Thema? Dann können Sie uns gern kontaktieren. Wir helfen schnell und unkompliziert. Unsere Texte und Grafiken können kostenfrei unter den Regeln der Creative Commons und unserer Namensnennung verwendet werden. Dies gilt nicht für Bilder und Fotos, die wir von Dritten erworben haben.