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WAHLEN IN POLEN 19.10.2023

So stimmten Polinnen und Polen in Deutschland ab

Bei der Parlamentswahl in Polen am vergangenen Sonntag stimmte eine Rekordzahl polnischer Auslands–Wähler*innen mit ab. Der Zuwachs unter Pol*innen in Deutschland war besonders hoch – 101.500 Personen gaben ihre Stimme ab, über 70 Prozent für liberale oder linke Oppositionsparteien.

Wähler*innen an der Wahlurne in Warschau am 15. Oktober. Die Stimmen der Auslands–Pol*innen werden zum Warschauer Wahlbezirk 19 hinzugezählt. Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Attila Husejnow

Am 15. Oktober hat Polen ein neues Parlament gewählt. Neben den Wahlberechtigten in Polen konnten auch viele der im Ausland lebenden Polinnen und Polen abstimmen. In Deutschland lebt eine der größten Einwanderergruppen weltweit. Wie viele gingen wählen und welchen Parteien gaben sie ihre Stimme?

Wahlergebnis der Parlamentswahl: Regierungswechsel wahrscheinlich

Auch die Stimmen der deutschen "Polonia" (dt.: Auslands-Pol*innen) trugen dazu bei, dass die nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ihre Mehrheit im Sejm, der wichtigeren Parlamentskammer in Warschau, verlor. Ein Regierungswechsel gilt als wahrscheinlich.

Hier ein Überblick, welche Stimmanteile die Parteien insgesamt erzielten und wie das Abstimmungsverhalten der Wähler*innen in Deutschland sowie der Polinnen und Polen weltweit ausieht: 

Im europaweiten Vergleich gab die deutsche "Polonia" dem größten Oppositionsbündnis der Bürgerkoalition (KO) anteilig mit die meisten Stimmen – europaweit stimmten nur in Luxemburg und Spanien noch mehr Wähler*innen für die Bürgerkoalition. In anderen Ländern war auch die Unterstützung für andere Oppositionsbündnisse höher. 

Auch bei vorherigen Wahlen stimmten weltweit verstreut lebende Polinnen und Polen größtenteils für Oppositionsparteien: Bei den Präsidentschaftswahlen 2020 stimmten drei Viertel der Auslands-Pol*innen für den Kandidaten der Bürgerkoalition, auch bei den vergangenen Parlamentswahlen 2019 stand die KO mit 37 Prozent an erster Stelle, die PiS erhielt damals 29 Prozent. 

Europaweit die meisten in Deutschland

Außerhalb Polens leben europaweit die meisten Menschen mit polnischer Staatsbürgerschaft in Deutschland, etwa 1,2 MillionenRund 881.000 haben nur die polnische Staatsangehörigkeit (Stand: 2022). Vermutlich sind weitere etwa 360.000 polnische wie auch deutsche Staatsbürger*innen (Stand: 2021). laut Ausländerzentralregister (AZRDas Ausländerzentralregister ist eine umfangreiche Datensammlung zu allen Personen, die in Deutschland leben und nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Viele Behörden haben Zugriff auf die Datenbank, darunter Polizei, Jobcenter und Gerichte. In den letzten Jahren hat die Bundesregierung das AZR einige Male erweitert, zuletzt im Juli 2021.).QuelleStatistisches Bundesamt (2023), 'Migration und Integration: Ausländische Bevölkerung nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten' LINK; Polnisches Außenministerium (2023), auf Anfrage des MEDIENDIENSTES.

Im Vereinigten Königreich lebt die zweitgrößte polnische Einwanderergruppe in Europa außerhalb des Heimatlandes, etwa 895.700 Personen.QuelleOffice for National Statistics UK, sowie Census for England and Wales 2021, LINK; Centre for International Migration and Demography; Northern Ireland Statistics and Research Agency, sowie: LINK; auf Anfrage des MEDIENDIENSTES, September 2023 eigene Berechnung. Hinweis: Für England - wo die meisten polnischen Staatsbürger*innen gezählt werden -, sowie für Wales, sind Doppelstaatler*innen ebenfalls eingerechnet.

Mehr zu Zahlen der Einwohner*innen mit polnischem Migrationshintergrund in Deutschland im FACTSHEET. Darin auch: Was steht zur Wahl und weshalb sind die Regeln für Auslands-Wählende diesmal besonders kontrovers? Hier als PDF-Version.

Wahlbeteiligung bricht Rekorde

Mit insgesamt rund 74,4 Prozent brach die Wahlbeteiligung einen historischen Rekord – sie lag etwa 11 Prozentpunkte über der Wahl von 1989, die bislang als Messlatte für hohe Wahlbeteiligungen bei Parlamentswahlen in Polen galt.

Auch im Ausland stimmten deutlich mehr Menschen als erwartet ab, ihre Beteiligung lag 42 Prozent über den oft prognostizierten 400.000 Personen. Eine Entwicklung der Wahlbeteiligung der polnischen Auslands-Wähler*innen weltweit und in Deutschland:QuelleStaatliche Wahlkommission, LINK; TVN 'Jak glosowali Polacy za granicy', LINK; Gazeta Wyborcza (2020) Biq Data: Jak głosowała Polonia w poprzednich wyborach prezydenckich i parlamentarnych, LINK.

Um im Ausland an der Wahl teilzunehmen, mussten sich Wähler*innen vorab ins Register ihres Einzugsgebiets eintragen lassen. Weltweit hatten sich knapp 636.100 Menschen angemeldet, in Deutschland waren es 113.556.QuelleStaatliche Wahlkommission, Ergebnisse der Sejmwahl: Ausland, sowie Deutschland, LINK.

Hierzulande konnten Polinnen und Polen in mehr als 40 Wahllokalen abstimmen:QuelleAuswärtiges Amt, Polen (2023) "Wybory 2023 i Referendum", Unter: "Pobierz listę obwodów głosowania", LINK; Auswärtiges Amt, Polen (2019): Dziennik Ustaw Prawnych: w sprawie utworzenia obwodów głosowania w wyborach do Sejmu i do Senatu w 2019 roku, LINK; Staatliche Wahlkommission (2023): Wahlkalender, LINK. 

 

Erwartete Skandale im Bezug auf Auslands-Stimmen blieben aus

Befürchtungen, dass tausende Stimmen von Auslands-Wähler*innen verfallen könnten, haben sich nicht bewahrheitet. Zivilgesellschaft und Opposition hatten davor gewarnt. Der Hauptgrund: Die Stimmen der Auslandslokale mussten innerhalb von 24 Stunden an Warschau übermittelt werden. Die Lokale waren in der Vergangenheit schon überlastet und hatten diesmal mehr auszuzählen, unter anderem ein ReferendumDieses scheiterte wegen zu geringer Wahlbeteiligung. Es galt gemeinhin als Versuch der noch-Regierungspartei PiS, die Wahl in ihrem Sinne zu beeinflussen. Mehr im Factsheet..

Dennoch gab es viele Berichte von Kommissionen in Europa, die sich während der Auszählung mit komplizierten und unklaren Auflagen konfrontiert sahen, sowie mangelnde Kommunikation von Seiten der Wahlkommission in Warschau beklagten. Agnieszka Glapa, Vorsitzende einer von sieben Berliner Wahlkommissionen, berichtete dem MEDIENDIENST, dass ihr Standort am Pariser Platz schon um sieben Uhr morgens nach Ende der Wahlfrist mit der Auszählung fertig war und den Bericht versandte – und dann wartete: "Wir hörten viele Stunden lang nichts aus Warschau. Am späten Nachmittag stellten wir fest, dass die Wahlkommission unsere Ergebnisse auf ihrer Webseite veröffentlicht hatte. Das werteten wir als Zeichen, dass sie nichts zu beanstanden hatte und packten nach zehn Stunden Warten ein."

Die Wahlkommission versicherte erst in ihrer Pressekonferenz rund zwei Stunden vor Ende der Frist, dass sie alle bis 21 Uhr eingereichten Berichte der ausländischen Wahlkommissionen als eingegangen werten würde.

Mehr zur Kontroverse um die Wahlvorschriften im MEDIENDIENST-INTERVIEW. Bastian Sendhardt vom Deutschen Poleninstitut erklärt darin, weshalb die Stimmen der Auslands-Wähler*innen proportional weniger Gewicht haben. >> LINK

Manche Auslands-Pol*innen wählten lieber selbst in Polen

Aufgrund der Befürchtungen im Vorfeld oder um den eigenen Stimmenanteil zu erhöhenMehr dazu im MEDIENDIENST-Interview, traten einige Pol*innen den Weg ins Heimatland an – denn mit Voranmeldung konnten sie auch in einem anderen Wahlkreis im Land wählen. Wie viele Menschen so abstimmten, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Eine Auswertung der polnischen Gazeta Wyborcza legt jedoch nahe, dass in einigen Ortschaften nahe der deutsch-polnischen Grenze – etwa in Słubice bei Frankfurt an der Oder oder Świnoujście an der Ostsee – Pol*innen aus Deutschland gewählt haben dürften. Sechs beziehungsweise sieben Prozent der dort abgegeben Stimmen kamen von Menschen außerhalb des Wahlkreises.QuelleGazeta Wyborcza (2023) Biq Data, Grafik: 'Turystyka Wyborcza', LINK.

Wie geht es weiter?

Gemäß der polnischen Verfassung (Art. 154 und 155) soll der polnische Präsident den Wahlsieger mit der Regierungsbildung beauftragen. Die noch-Regierungspartei PiS hat zwar den größten Stimmenanteil, aber bekanntermaßen keine Koalitionspartner. Daher könnte theoretisch zunächst das Oppositionsbündnis den Auftrag bekommen, denn es hat insgesamt mehr Stimmen. Beobachter*innen erwarten jedoch, dass Präsident Andrzej Duda sich erst Zeit lassen und dann die nationalkonservative PiS zuerst beauftragen wird. Er verkündete, kommende Woche erste Beratungen mit den Parteien zu führen. 

Von Martha Otwinowski

 


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