Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund bewerben sich bei den Polizeibehörden? Wie viele werden eingestellt? Das hat der MEDIENDIENST INTEGRATION zum dritten Mal recherchiert.
Elf Bundesländer konnten Daten dazu liefern. Bundeskriminalamt, Bundespolizei und der Bundesverfassungsschutz nicht. Die Angaben der Länder sind nicht ohne Weiteres miteinander vergleichbar, doch lässt sich jeweils eine Entwicklung nachzeichnen. Es zeigt sich: In vielen Landespolizeien ist der Anteil von Bewerbern und neu Eingestellten mit Migrationshintergrund gestiegen.
Alle Ergebnisse unserer Recherche finden Sie in diesem INFORMATIONSPAPIER.
Berlin bleibt das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Bewerbern aus Einwandererfamilien: 36 Prozent aller Menschen, die sich im vergangenen Jahr um eine Stelle bei der Polizei beworben haben, hatten eine Migrationsgeschichte. In Berlin, Bremen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland haben sich 2018 anteilig so viele Menschen mit Migrationshintergrund bei der Polizei beworben wie noch nie.
Bei den neu Eingestellten ist der Anteil von Menschen aus Einwandererfamilien durchgängig geringer als bei den Bewerbungen. Fünf Bundesländer konnten den Anteil von 2017 auf 2018 erhöhen, in zwei Ländern ist der Anteil hingegen gesunken.
Der Anteil der neu eingestellten Polizisten aus Einwandererfamilien liegt unter dem Anteil der Migranten und ihren Nachkommen in der Landesbevölkerung. Die einzigen Ausnahmen sind Berlin und Sachsen-Anhalt.
Bewerber und neu Eingestellte bei der Polizei
In fast allen Bundesländern spricht die Polizei inzwischen gezielt Menschen mit Migrationshintergrund an. Besonders in Berlin und Nordrhein-Westfalen haben spezifische Werbekampagnen dazu geführt, dass die Zahl der Bewerber aus Einwandererfamilien deutlich zugenommen hat.
Die Daten auf einen Blick
Von Fabio Ghelli und Jennifer Pross
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