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PISA-Studie 12.12.2019

"Das ist ein Versagen des Bildungssystems"

Die neueste PISA-Studie zeigt: Die Leistungen der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler sind zurückgegangen. Manche führen das auf neuzugewanderte Kinder und Jugendliche zurück. Doch Fachleute sagen, dass das Bildungssystem versagt hat.

Das Bildungssystem muss sich auf Vielfalt besser einstellen, sagen Fachleute. Foto: dpa (Symbolbild)

Was ist das Ergebnis von PISA?

Die Leistungen von Jugendlichen aus Deutschland liegen noch immer über dem OECD-Durchschnitt, sind aber leicht zurückgegangen. Jedoch schneidenBei PISA 2018 lag der Schwerpunkt auf Lesekompetenz. Um am Test teilnehmen zu können, müssen Schülerinnen und Schüler mindestens seit einem Jahr in der jeweiligen Testsprache unterrichtet worden sein. Zugewanderte Jugendliche mit weniger als einem Jahr Schulerfahrung in Deutschland nehmen daher nicht an der Erhebung teil. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund schlechter ab als die Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund. Nach dem "PISA-Schock" 2001 hatten sich die Leistungen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund zunächst angenähert. Aktuell stagniert diese Entwicklung.

Allerdings erreichten Schülerinnen und Schüler, die selbst in Deutschland geboren sind (Zweite Generation), bei der aktuellen PISA-Studie deutlich bessere Ergebnisse als noch 2009. Hingegen haben sich die Leistungen von Schülerinnen und Schülern, die im Ausland geboren sind (Erste Generation), signifikant verschlechtert. Zudem hängen in Deutschland die Leistungen stärker vom Bildungsniveau und Einkommen der Eltern ab als in vielen anderen OECD-Staaten. Das hat sich seit 2009 sogar verstärkt.

Wie sind die Ergebnisse zu bewerten?

"Das ist ein Versagen des Bildungssystems und kein individuelles Problem der Schülerinnen und Schüler", sagt die Bildungswissenschaftlerin Viola Georgi. "Angesichts des Lehrkräftemangels ist zu befürchten, dass sich viele Probleme weiter verschärfen werden", so Georgi.

Der Bildungsforscher Krassimir Stojanov sieht im mehrgliedrigen Schulsystem ein grundlegendes Problem. "In der Grundschule gibt es noch keine großen Leistungsunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. Die zeigen sich erst auf den weiterführenden Schulen." Kinder aus Einwandererfamilien erhalten seltener als ihre Altersgenossen eine Übergangsempfehlung aufs Gymnasium, weil Lehrkräfte davon ausgehen, dass sie zu Hause nicht genug Unterstützung finden. Die Folge: Die Kinder werden nicht so gefördert, wie es möglich wäre. Und ihre Motivation lässt nach.

Welchen Einfluss haben Jugendliche, die neu zugewandert sind?

Auch neuzugewanderte Jugendliche nehmen an der PISA-Erhebung teil. Ihr Einfluss auf das Gesamtergebnis darf der Erziehungswissenschaftlerin Mona Massumi zufolge aber nicht überschätzt werden: "Im Vergleich zur gesamten Schülerschaft machen sie nur einen kleinen Anteil aus." Dennoch stellt Migration die Schulen vor viele Herausforderungen, an die sich das Bildungssystem noch nicht ausreichend angepasst hat. Ein Problem ist laut Massumi, dass neuzugewanderte Schülerinnen und Schüler oft in separaten Klassen unterrichtet werden: "Bisher wurden keine passenden Angebote geschaffen, damit sie den Übergang in reguläre Klassen gut schaffen können." Dass Schulen unterbesetzt sind und Ressourcen fehlen, verschärfe das Problem, so Massumi.

Wie könnte sich das Schulsystem besser aufstellen?

Schule muss neu gedacht werden und sich auf die Heterogenität unter Schülerinnen und Schülern einstellen, fordert Massumi. Zum Beispiel sollten neu Zugewanderte von Anfang an gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen unterrichten werden. Davon können alle profitieren – wenn auch die Lehrerinnen und Lehrer vorbereitet und entsprechend geschult werden.

"Für Schulen mit hoher Heterogenität braucht es die besten Förderprogramme, die besten Lehrerinnen und Lehrer und finanzielle Ressourcen für eine zeitgemäße Schul- und Unterrichtsentwicklung", sagt Viola Georgi. Zum Beispiel müssen die Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler während der gesamten Schullaufbahn gefördert werden. Entsprechende Programme wie "Bildung durch Sprache und Schrift" gibt es zwar, sind laut Georgi aber unterfinanziert und werden deshalb an zu wenigen Schulen umgesetzt.

Die Familiensprachen der Schülerinnen und Schüler sollten nicht als Hindernis, sondern als Chance für den Unterricht gesehen werden. Dafür plädiert die Mehrsprachigkeitsforscherin Galina Putjata. Das könnte sich auch bei PISA widerspiegeln: Bisher erfasst der Test Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, der Schwerpunkt der aktuellen Erhebung liegt auf der Lesekompetenz. "Es wird aber nur die Lesekompetenz in einer bestimmten Sprache erfasst, Fremdsprachenkenntnisse oder gar Mehrsprachigkeit sind kein Pluspunkt", so Putjata. Es wäre aber sinnvoll, das auch zu erfassen und auszuwerten.

Wichtige Quellen

OECD (2019): Ländernotiz Deutschland, PISA 2018 Ergebnisse
OECD (2019): PISA 2018 Results: Where all students can succeed, Volume II
Reiss et al. (2019): PISA 2018, Grundbildung im internationalen Vergleich, Waxmann

Von Andrea Pürckhauer und Paulina Lorenz

 


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