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Gast-Beitrag
Journalismus 11.05.2020

Wie vielfältig sind deutsche Medien?

Von Prof. Dr. Christine Horz

Wie steht es um die Vielfalt im deutschen Journalismus? Diese Frage beschäftigt die Kommunikationswissenschaft bereits seit zwei Jahrzehnten. Antworten scheiterten dabei häufig an fehlenden Daten. Eine aktuelle Studie liefert neue Erkenntnisse.

In vielen Medienhäusern fehlen nachhaltige Konzepte, wie Vielfalt gestaltet werden kann, so Christine Horz. Foto: dpa (Symbolbild)

Die Neuen Deutschen Medienmacher*innen haben für eine Studie 126 Chefredakteur*innen auflagenstarker deutscher Medienhäuser nach ihren Einstellungen und Diversitätsstrategien befragt. Die Erstbefragung fand per E-Mail statt, im Anschluss wurden von den 126 Befragten fünf Chefredakteur*innen tiefergehend interviewt. Die zentralen Fragen waren: Wie vielfältig sind deutsche Redaktionen besetzt? Was wird dafür getan, der gesellschaftlichen Vielfalt in deutschen Medienhäusern Rechnung zu tragen?

Die Ergebnisse: Gerade einmal sechs Prozent der befragten Chefredakteur*innen haben einen Migrationshintergrund. Immerhin: Das Bewusstsein für die Bedeutung vielfältiger Redaktionen scheint zu wachsen. Das zeigen die Interviews mit den fünf Chefredakteur*innen und der Vergleich mit Vorgängerstudien. Doch: Es fehlt an Maßnahmen, dieses Bewusstsein auch umzusetzen.

Kaum belastbare Daten vorhanden

Die Medienverantwortlichen können keine oder nur lückenhafte Angaben zur Anzahl der Journalist*innen mit Migrationsgeschichte in ihren Häusern machen. Meist werden als Erklärung dafür Datenschutzbedenken angeführt oder es wird einfach keine Notwendigkeit darin gesehen, entsprechende Daten zu erheben.

Einzig der Westdeutsche Rundfunk (WDR) fragt bei Neueinstellungen seit 2014 kontinuierlich, freiwillig und anonym die Migrationshintergründe von Trainees, Azubis und Volontär*innen bei der Vertragsunterzeichnung ab. Die Umfrage ist ein Anfang, liefert aber keine belastbaren Daten zur Vielfalt im gesamten Unternehmen.

Daten zu Journalist*innen mit Migrationshintergrund wären aber dringend notwendig. Eine klare Faktenlage würde es vereinfachen, Gleichstellungsmaßnahmen in Medienunternehmen zu formulieren und umzusetzen.

Vielfalt als Gewinn

Eine weitere Erkenntnis: Die Vielfalt der Bevölkerung wird von den Interviewten überwiegend als Normalzustand oder gar als Bereicherung akzeptiert. Allerdings in dem Wissen, dass das Publikum in dieser Hinsicht durchaus gespalten ist. Was wiederum dazu führt, dass die Themen Einwanderung und Diversität auch in den Medienhäusern selbst – insbesondere seit 2015 – kontrovers diskutiert werden.

Dass Menschen mit Migrationshintergrund in den Medien häufig negativ dargestellt werden, sehen die Interviewten durchaus (selbst)-kritisch. Dennoch scheinen sie die Perspektiven der PoC und anderer Menschen mit Diskriminierungserfahrungen oftmals nicht zu kennen oder auch nicht nachvollziehen zu können.

Prof. Dr. CHRISTINE HORZ ist Medienwissenschaftlerin und hat die Professur für Transkulturelle Medienkommunikation an der Technischen Hochschule Köln inne. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem Teilhabe in den Medien, transkulturelle Kommunikation sowie Flucht und Flüchtlinge in den Medien. Horz hat die Studie der Neuen deutschen Medienmacher*innen wissenschaftlich begleitet.

Nachhaltige Diversity-Konzepte fehlen

In vier der fünf Medienhäuser der Fallstudie fehlen nachhaltige und auch nachvollziehbare Konzepte, wie Vielfalt gestaltet werden kann – anders als etwa im anglo-amerikanischen Raum. Hier ist die britische BBC Vorreiterin.

Lediglich Medienvertreter*innen von WDR, ZDF und dpa werben in Volontariats-Ausschreibungen um Menschen mit vielfältigen Perspektiven – letztere auch mit Blick auf Journalist*innen für das weltweite Korrespondentennetzwerk.

Die Professionalität der Journalist*innen als Einstellungskriterium wird besonders betont, vor allem was die sprachliche Qualifikation betrifft. Dass professionelle Journalist*innen in Deutschland – ob mit oder ohne Migrationshintergrund – meist in irgendeiner Form ein Ausbildungssystem durchlaufen haben, wird dabei offenbar angezweifelt. Die Erfahrungen und Kompetenzen der wenigen Journalist*innen mit Migrationshintergrund in den Redaktionen werden als Zusatzqualifikation bezeichnet.

Die zaghaften Änderungen in Richtung mehr Vielfalt sind durchaus positiv zu bewerten. Konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung der personellen Vielfalt in den Medienhäusern gibt es allerdings nur ansatzweise.

Die beiden öffentlich-rechtlichen Medien im Sample beispielsweise, WDR und ZDF, stehen aufgrund ihres Auftrags besonders in der Pflicht, die gesellschaftliche Vielfalt in ihren Programmen abzubilden. Ein spezifisches Leitbild oder eine transparente und nachhaltige Strategie zur source diversity, also der Vielfalt derjenigen, die diese Programme herstellen, gibt es in beiden Häusern allerdings nicht.

Der WDR, der sich hierzulande als Vorreiter positioniert, legt zumindest ein verstärktes Augenmerk auf Vielfalt bei der Rekrutierung, der inhaltlichen Einbindung migrantischer Communities bei der Programmgestaltung sowie bei der Talententwicklung. So veranstaltet das Rundfunkhaus alle zwei Jahre die Talentwerkstatt "WDR grenzenlos", die sich spezifisch an Migrant*innen richtet.

In Deutschland haben sich zahlreiche öffentlich-rechtliche und private Rundfunksender zudem im Nationalen Aktionsplan Integration der Bundesregierung von 2012 zu Diversity-Maßnahmen verpflichtet. Allein: Geschehen ist in dieser Hinsicht bisher wenig.

 


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