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Ausbildung 01.08.2019

Warum Bewerbungen oft erfolglos bleiben

Immer mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund bewerben sich um eine Ausbildung – allerdings oft ohne Erfolg. Laut Fachleuten liegt das auch an Vorbehalten in den Unternehmen. Dabei sind Betriebe, die Auszubildende aus Einwandererfamilien einstellen, sehr zufrieden mit deren Arbeit.

Berlin: Auszubildende mit Migrationshintergrund in einer Lehrküche. Foto: picture alliance

Am 1. August beginnt offiziell das neue Ausbildungsjahr. Die gute Nachricht: Immer mehr junge Menschen mit MigrationshintergrundDie Definition des Migrationshintergrunds wird bei den Bewerbungsstatistiken wie folgt getroffen:"Wenn ein Bewerber bzw. eine Bewerberin im Ausland geboren ist oder über eine ausländische Staatsangehörigkeit verfügt oder eine ausländische Sprache als Muttersprache erlernt hat, wird von einem Migrationshintergrund ausgegangen. Trifft dagegen keines dieser Merkmale zu, wird angenommen, dass es sich um eine Person ohne Migrationshintergrund handelt." Quelle bewerben sich um einen Ausbildungsplatz. 2018 lag ihr Anteil an allen Bewerberinnen und Bewerbern bei 36 Prozent. 2016 waren es noch 29 Prozent. Der Anstieg ist insbesondere auf junge Geflüchtete zurückzuführen, die sich für eine Ausbildung beworben haben.QuelleBundesinstitut für Berufsbildung (2019): "Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2019", Seite 220

Die schlechte Nachricht: Viele Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationshintergrund finden keinen Ausbildungsplatz – auch, wenn sie in Deutschland aufgewachsen sind. 2016 konnte nur etwa jeder vierte Bewerber mit Migrationshintergrund eine Ausbildung beginnen (29 Prozent). Bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund waren es deutlich mehr (47 Prozent). Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich daran kaum etwas geändert. Im Gegenteil ist der Unterschied seit 2004 sogar größer geworden.QuelleUrsula Beicht (2017): "Ausbildungschancen von Ausbildungsstellenbewerbern und -bewerberinnen mit Migrationshintergrund – Aktuelle Situation 2016 und Entwicklung seit 2004", Fachbeitrag für das Bundesintitut für Berufsbildung, Seite 20

Warum haben sie schlechtere Chancen?

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt das auf verschiedene Gründe zurück. Zum einen haben junge Menschen mit Migrationshintergrund oft schwierigere Ausgangsbedingungen und erreichen daher im Schnitt niedrigere Schulabschlüsse als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Das erschwert ihre Suche nach einem Ausbildungsplatz. Hinzu kommt, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund besonders häufig für Dienstleistungsberufe interessieren. Dort sind die Chancen auf Erfolg allerdings geringer als zum Beispiel in Handwerksberufen.QuelleUrsula Beicht/Günter Walden (2019): "Der Einfluss von Migrationshintergrund, sozialer Herkunft und Geschlecht auf den Übergang nicht studienberechtigter Schulabgänger/-innen in berufliche Ausbildung", Diskussionspapier für das Bundesinstitut für Berufsbildung, Seite 12, Seite 24, 28, 35 sowie Seite 43, Link

Doch auch Diskriminierung spielt eine Rolle. So deuten mehrere Erhebungen darauf hin, dass Menschen mit Migrationshintergrund bei Bewerbungen benachteiligt werden. Fachleute am BIBB etwa haben 2019 ermittelt: Selbst bei ähnlichen schulischen Leistungen und vergleichbaren Interessen haben Jugendliche mit Migrationshintergrund einen Nachteil bei der Bewerbung. Ähnliches zeigt eine Studie von 2014: Trotz gleicher Leistungen und Qualifikationen hatten Bewerberinnen und Bewerber mit türkischen Namen schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz als solche mit deutschen Namen. Seitens der Unternehmen scheint es also Vorbehalte zu geben. Ein Grund, den die Betriebe nennen: Sie befürchten, Auszubildende mit Migrationshintergrund könnten nicht ins "Team passen".QuellenBundesinstitut für Berufsbildung (2019): "Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2019", Seite 327; Forschungsbereich des Sachverständigenrats deutscher Stiftung zu Integration und Migration (SVR) (2014): "Diskriminierung am Ausbildungsmarkt – Ausmaß, Ursachen und Handlungsperspektiven",  Seite 24; Sophie Krug von Nidda (2019): "Welchen Einfluss haben betriebliche Selektionskriterien auf den Bewerbungserfolg von Jugendlichen mit Migrationshintergrund?", Beitrag für das Bundesinstitut für Berufsbildung

Was sagen Fachleute?

Dr. Mona Granato, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Gute Erfahrungen mit Auszubildenden mit Migrationshintergrund
"Seit Jahren werden Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Zugang zu Ausbildung strukturell benachteiligt, besonders diejenigen aus türkischen oder arabischen Familien. Sie bekommen seltener einen Ausbildungsplatz, auch bei gleichem Schulabschluss, gleichen individuellen Leistungen und gleicher sozialer Herkunft. Das ist paradox. Denn Unternehmen, die Auszubildende mit Migrationshintergrund einstellen, sind meist genauso zufrieden mit ihrer Arbeit wie bei Azubis ohne Migrationshintergrund. Und auch die Auszubildenden mit Migrationshintergrund sind genauso zufrieden mit ihrer betrieblichen Ausbildung wie diejenigen ohne einen Migrationshintergrund."

Klaus Kohlmeyer, Geschäftsführer des "Beruflichen Qualifizierungsnetzwerk für Migrantinnen und Migranten in Berlin" (BQN), Projektleiter "Berlin braucht dich"

Unternehmen müssen sich mehr öffnen
"Dass Jugendliche mit Migrationshintergrund schlechtere Chancen auf eine Ausbildung haben, liegt auch an den Bewerbungsverfahren. Ein Nadelöhr sind zum Beispiel die Online-Bewerbungstest. Bei solchen Tests haben Jugendliche mit Migrationshintergrund erfahrungsgemäß schlechtere Chancen. Besser wäre es, wenn sich Unternehmen persönlich von ihren Leistungen überzeugen würden – zum Beispiel beim Probearbeiten oder in einem vorgeschalteten Praktikum. Im Rahmen unseres Projekts "Berlin braucht dich" haben wir solche Praktika organisiert. In den vergangenen beiden Jahren haben so ein Drittel der Bewerberinnen und Bewerber einen Ausbildungsplatz erhalten. Viele von ihnen hatten es vorher vergeblich in einem herkömmlichen Bewerbungsverfahren versucht."

Wichtige Quellen

Datenreport zum Berufsbildungsbericht, Bundesinstitut für Berufsbildung (2019) / LINK
Diskussionspapier Heft 198
, Bundesinstitut für Berufsbildung/Beicht, Walden (2019) / LINK
Fachbeitrag zur Entwicklung von 2004 bis 2016, Bundesinstitut für Berufsbildung/Beicht (2017) / LINK

Von Carsten Janke

 


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