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ÜBER DIESE FOLGE
Folge 6: "Fußball und Rassismus"
mit Ex-Fußballprofi und -Moderatorin Shary Reeves
→ Unser Themen-Dossier zu "Fußball und Rassismus" -
mit den wichtigsten Zahlen, Studien und Hintergründen gibt es >> hier
→ Weniger Nationalspieler mit Migrationshintergrund -
unsere Recherche zur Nationalelf gibt es >> hier
Der Podcast "Einwanderungsland" richtet sich an alle, die das große Ganze verstehen wollen, wenn es um Migration geht. In 20 Minuten bieten wir Einblicke, Fakten und Zahlen zu polarisierten Migrationsdebatten. In dieser Folge sprechen wir mit Shary Reeves, Ex-Fußballprofi und -Moderatorin ("Wissen macht Ah!").
Sie spricht über normale Vielfalt bei der EM, Imagekampagnen und versteckten Rassismus. Warum die deutsche Elf ein Abbild der Gesellschaft ist. Der DFB aber noch lange nicht. Und warum sie ihre einzige rote Karte nie bereut hat.
Im Gespräch betont Reeves, dass sie die Image-Kampagnen des DFB für mehr Diversität schätzt. "Solange es etwas Spielerisches hat und nicht aussieht wie von langer Hand geplant." Dann könnten diese Kampagnen durchaus etwas erreichen. Es gebe aber ein "Glaubwürdigkeitsproblem", wenn der DFB zum Beispiel Vielfalt fordert – aber in den eigenen Leitungsgremien nur 4 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund arbeiteten.
ZITATE AUS DER FOLGE
"[Die Image-Kampagnen vor der EM] finde ich das richtig und wichtig, das genauso zu machen. Wie gesagt, wenn es nicht zu aufgesetzt ist und es kommt so ein bisschen mit einer Leichtigkeit spielerisch rüber. Denn ich gehe davon aus, dass das von den Zuschauern besser angenommen wird."
" 'Wir machen jetzt mal eine Kampagne für Diversität' - das funktioniert so leider nicht. Und ich kann dir sagen, warum es nicht funktioniert. Es funktioniert nicht, wenn du Spieler hast, die Millionäre sind. Und von daher funktioniert das nicht. Sondern du musst halt so ein Stück weit auch versuchen, an der Basis zu bleiben, sonst funktioniert das nicht."
"Viele junge Menschen [mit Migrationshintergrund] drängen in den deutschen Profifußball. Also wo die Eltern natürlich entsprechend noch Einwanderer waren. Man sieht die dann bei U16-Weltmeisterschaften oder -Europameisterschaften. Aber tatsächlich sieht man sie sehr häufig nachher nicht mehr in der Bundesliga.Und wenn du sie in der Bundesliga nicht siehst, dann siehst du sie folglich auch nicht in der Nationalmannschaft. Das sind einfach statistische Fakten."
"Ich habe mich sehr lange auch sehr schwer getan, diese Hymne mit zu singen, wenn ich im Stadion bin. Das singt man nicht einfach so raus, weil da sind halt Zeilen wie drin "unser deutsches Vaterland". In dem Moment, wo du das singen musst, fühlst du so viel Trauer in dir und so viel Schmerz und die Wunden reißen auf, wenn du das singst. Weil du immer hin und her geschubst worden bist in deiner Kindheit, Jugendzeit und auch in der Zeit, wo du erwachsen geworden bist. Da ist es ganz schwierig, so zu tun, als wenn das nie geschehen wäre."
Der Podcast "Einwanderungsland" wird von Robert Bosch Stiftung gefördert.
Weitere Quellen:
> Dossier "Fußball & Rassismus" mit Zahlen, Studien und Hintergründen, Mediendienst, Link
> Weniger Nationalspieler mit Migrationshintergrund, Zur Recherche , Mediendienst, Link
> Keine Schwarzen Torhüter - über "Racist Stacking", Mediendienst, Link
> Über mangelnde Vielfalt in den DFB-Strukturen, Prof. Tina Nobis, Özgür Özvatan, Link
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