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Anschlag in Hanau 20.02.2020

"Seit Jahren radikalisiert sich die rechtsextreme Szene"

Wie hat sich die rechtsextremistische Szene in Deutschland zuletzt entwickelt? Welche Parallelen gibt es zwischen den Anschlägen von Hanau und Halle? Und was muss jetzt gegen rechte Gewalt getan werden? Darüber sprach der MEDIENDIENST mit dem Konfliktforscher Andreas Zick.

Ein Polizist vor einem der Tatorte in Hanau. Jeder Anschlag führe zu einer weiteren Mobilisierung in der rechtsextremen Szene, so der Konfliktforscher Andreas Zick. (Foto: dpa)

Gibt es Parallelen zwischen dem Anschlag von Hanau und dem von Halle?

In beiden Fällen handelt es sich um vermutliche hochradikalisierte rechtsextreme Einzeltäter, jedoch nicht um "lonely wolfs", also einsame Wölfe. Diese Täter sind zwar alleine, sobald sie losziehen und die Tat ausführen. Jedoch waren sie vorher vernetzt. Sie tauschen sich mit anderen im Internet aus und kommunizieren viel – und lassen im Vorfeld der Tat Informationen wie etwa ein Manifest durchsickern. Auch beim Täter von Hanau werden wir vermutlich sehen, dass er vernetzt war und sich seine Ideologien und Waffen in Netzwerken beschafft hat.

Wie radikalisieren sich die Täter?

Für die Radikalisierung gibt es individuelle und ideologische Faktoren. Es sind Personen, die eine große Ungerechtigkeit empfinden. Sie posten diese Gefühle im Netz und tauschen sich mit anderen darüber aus. Dort fangen sie an, sich mit Gruppen zu identifizieren, die rassistische, sexistische, antisemitische oder islamfeindliche Ideologien und Verschwörungstheorien vertreten. Sie sehen ihre Tat dann als solidarischen Akt mit der Gruppe. Es wird ein Manifest hinterlassen, um die Tat einzuordnen. In rechten Netzwerken gibt es eine Rollenverteilung: es gibt etwa Personen, die die Ideologie befeuern, Personen, die Waffen beschaffen und Personen, die die Anschläge begehen. Es handelt sich im Grunde um extremistische Parallelgesellschaften mit Brücken in die Mitte der Gesellschaft.

Prof. Dr. ANDREAS ZICK ist Konflikt- und Gewaltforscher. Seit April 2013 leitet er das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld, das unter anderem eine Langzeitstudie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit durchführte. (Foto: dpa)

Hat sich die rechtsextreme Szene seit dem Anschlag von Halle radikalisiert?

Deutlich. Jeder Anschlag führt zu einer weiteren Mobilisierung. Terroristen beschäftigen sich enorm mit anderen Gewalttaten und machen dann für sich einen Handlungsplan. Der mutmaßliche Täter wird sich mit Ereignissen in den letzten Monaten beschäftigt haben: Nicht nur mit dem Mord an Walter Lübcke und dem Anschlag in Halle, sondern auch mit der Verhaftung einer mutmaßlichen rechtsextremen Terrorzelle im Februar. Auch der Anschlag von Christchurch wird eine Rolle gespielt haben.

Wir müssen aber noch weiter zurückblicken: Schon seit fünf Jahren – seit der Gründung von Pegida – mobilisiert und radikalisiert sich die rechtsextreme Szene noch stärker als zuvor. Derzeit gibt es rund 24.000 organisierte Rechtsextreme, von denen die Hälfte gewaltorientiert ist. Das hängt eng mit dem Rechtspopulismus zusammen, der in der Mitte der Gesellschaft immer normaler wird. Auch dort nimmt die Gewaltbereitschaft zu und immer mehr Menschen teilen rechtsextreme Ideologien. Rassistische Einstellungen, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus nehmen zu. Auch die spielten wohl bei der Tat in Hanau eine primäre Rolle.

Was muss jetzt gegen Rechtsextremismus getan werden?

Der Rechtsextremismus in der Gesellschaft wird unterschätzt. In Norwegen diskutiert man heute immer noch darüber, wie sich ein Anders Breivik in der Gesellschaft radikalisieren konnte. Solche Debatten werden in Deutschland nicht geführt, sind aber dringend nötig. Zudem braucht es neue Strategien, um das Risiko und die Gefahren des Rechtsextremismus besser einschätzen zu können.

Wir müssen aber besser verstehen, wie die Radikalisierung funktioniert und welchen Einfluss das Umfeld der Personen spielt. Denn die Radikalisierung passiert, bevor die Rechtsextremisten bei den Sicherheitsbehörden auffällig werden. Die Expertise aus Forschung und Zivilgesellschaft – wie der sozialen Arbeit – wird dafür nicht ausreichend genutzt.

Interview: Andrea Pürckhauer

 


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