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Rechtsterrorismus 10.10.2019

"Die Vorstellung von einem 'einsamen Wolf' ist falsch"

Wie hat sich die rechtsextremistische Szene radikalisiert? Worauf fußt ihre Ideologie? Und war der Terroranschlag in Halle eine Einzeltat? Der MEDIENDIENST hat Expertinnen und Experten dazu befragt.

Trauernde gedenken vor der Synagoge in Halle der Opfer. Foto: dpa

Prof. Dr. Andreas Zick, Konflikt- und Gewaltforscher an der Universität Bielefeld 

"Vorstellung vom 'einsamen Wolf' falsch"
"Wir beobachten seit längerem eine Radikalisierung der rechtsextremen Szene. Das beinhaltet eine zunehmende Gewaltorientierung und eine stärkere Vernetzung innerhalb der Szene. Ein wichtiger Faktor ist auch, dass sich Rechtsextremisten getragen fühlen von einer Stimmung innerhalb der Mitte der Gesellschaft. Unsere Forschungen zu Einstellungen in der Bevölkerung zeigen, dass es seit 2014 eine zunehmende Polarisierung gibt. Das hat zu einem Erstarken des Rechtspopulismus geführt.

Einerseits gibt es immer stärker Berührungspunkte von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, das heißt die Milieus befeuern sich gegenseitig. Andererseits versuchen Rechtsextreme nun zunehmend, mit Gewaltaktionen ihre Eigenständigkeit gegenüber dem Rechtspopulismus zu demonstrieren. Vor diesem Hintergrund halte ich es für eine falsche Vorstellung, dass sich ein Mensch als „einsamer Wolf“ alleine radikalisiert. Es gibt eine ideologische Einbettung der Taten. Die Täter waren zudem vorher in Gruppen, in denen sie ihre Identität entwickelt haben.“

Alexander Häusler, Sozialwissenschaftler am "Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus" der Hochschule Düsseldorf

"Es zeigt sich ein klassisch faschistisches Weltbild"
"Mit den Wahlerfolgen der AfD lassen sich neue Entwicklungen in der rechten Szene beobachten. Rechte Gruppen fühlen sich durch den Einzug einer rechten Partei in den Bundestag und die Landtage gestärkt: rechte Milieus schließen sich immer stärker zusammen und treten zum Beispiel bei Demonstrationen nicht mehr getrennt voneinander auf. Damit einher geht eine Verrohung der Sprache, die kein Randphänomen mehr ist. Wir beobachten, dass rechtsextreme Einstellungen den Einzug in die Mitte der Gesellschaft geschafft haben. Bei dem Täter in Halle steht noch nicht fest, in welchen Kreisen er sich bewegt und wo er sich radikalisiert hat. Es deutet vieles darauf hin, dass die Taten in Christchurch 2019 und Norwegen 2011 für den Anschlag in Halle als Vorbild dienten. Wenn man die drei Terrorakte und deren Rechtfertigungen vergleicht, zeigt sich ein klassisch faschistisches Weltbild, das sowohl jüdische und muslimische Menschen sowie zugleich Personen aus dem linken Spektrum zum Feindbild stilisiert."

Anja Thiele, wissenschaftliche Referentin am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena

"Konsequent gegen jede Form von Antisemitismus vorgehen"
"Das Hauptmotiv der Tat von Halle war Antisemitismus, das geht auch aus dem Manifest des Schützen hervor. Es ist ein völkisch-rassistischer Antisemitismus, der Jüdinnen und Juden als Grundübel der Menschheit betrachtet. Der Antisemitismus ist ein Kernelement des Rechtsextremismus, aber nicht auf diesen beschränkt. Judenfeindliche Einstellungen finden sich in allen Teilen der Gesellschaft. Es ist wichtig, konsequent gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen. Dazu gehört eine konsequente Strafverfolgung online und offline. Dazu gehört auch, Betroffene von Antisemitismus ernst zu nehmen."

Jan Schedler, Sozialwissenschaftler an der Ruhr-Universität Bochum

"Die Täter bedienen sich apokalyptischen Narrativen"
"Es lassen sich deutliche Parallelen von rechtsterroristischen Taten beobachten, etwa bei den Morden von Anders Breivik, beim Anschlag in Christchurch oder jetzt in Halle. Die Täter bedienen sich apokalyptischen Narrativen, sie wähnen sich in einem Endkampf einer weißen Rasse, der aus ihrer Sicht radikale Gewalt legitimiert. Dabei unterstellen sie eine jüdische Weltverschwörung. Dass der Täter von Halle seinen Anschlag am jüdischen Feiertag Jom Kippur begangen hat, ist kein Zufall."

 


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