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Islamistische Radikalisierung 06.06.2017

Experten: Viele Jugendliche fühlen sich abgehängt

Das Rhein-Main-Gebiet gilt als „Hotspot“ für militanten Islamismus. Wie ist das zu erklären? Warum schließen sich junge Menschen radikalen Gruppen an? Und was können Politik und Zivilgesellschaft dagegen tun? Bei einem Pressegespräch des MEDIENDIENSTES in Frankfurt plädierten Experten für einen breiten Ansatz. Wichtig sei vor allem, die Teilhabe von Jugendlichen zu fördern – und ihnen mehr Wissen über den Islam zu vermitteln.

Pressegespräch: Wie kommt es zu islamistischen Radikalisierungen? Foto: MEDIENDIENST

Im März 2011 erschoss der 21-jährige Arid U. zwei US-Soldaten am Frankfurter Flughafen. Die Tat gilt als erster islamistisch motivierter Terroranschlag in Deutschland, bei dem Menschen ums Leben kamen. Spätestens seitdem gilt das Rhein-Main-Gebiet als Hochburg von gewaltbereiten Salafisten.

Was aber macht die Region so attraktiv für militante Islamisten? Ein Grund sei die Nähe zum Frankfurter Flughafen, erklärte die Präsidentin des Hessischen Landeskriminalamtes, Sabine Thurau, bei einem Pressegespräch des MEDIENDIENSTES. "Die Anbindung ermöglicht es Extremisten, sich international zu vernetzen und schnell mobil zu sein", so die Juristin. Zudem führe die Anonymität der Großstadt dazu, dass militante Islamisten ungestört handeln könnten. Der Ballungsraum Frankfurt biete daher die "idealen Rahmenbedingungen" für gewaltbereite Gruppen, neue Anhänger zu rekrutieren. Das gelte nicht nur für militante Islamisten: "Schon die RAF-Terroristen haben sich hier wohl gefühlt", so Thurau.

Wie kommt es zu Radikalisierungen?

"Anders als oft gedacht greifen radikale Netzwerke nicht unbedingt auf religiöse Mittel zurück, um Jugendliche anzuwerben", erklärte die Politikwissenschaftlerin Meltem Kulaçatan von der Universität Frankfurt. Wichtiger sei die persönliche Ansprache: In langen Erstgesprächen erkundigten sich Neo-Salafisten nach dem Alltag der Jugendlichen, nach ihren Sorgen im Elternhaus, in der Schule und im Freundeskreis. Für die jungen Menschen würden sie so zu wichtigen Ansprechpartnern, die über das Internet jederzeit erreichbar seien, so Kulaçatan. Zusammen mit ihren Kollegen Harry Harun Behr und Bekim Agai stellte die Wissenschaftlerin eine Expertise zum Thema vor.

Dass sich Jugendliche radikalisierten, hänge oft mit Diskriminierung zusammen: "Viele Jugendliche, die mit militanten Gruppen sympathisieren, fühlen sich von der Gesellschaft abgehängt und ausgegrenzt", betonte Kulaçatan. Salafistische Netzwerke nutzten das aus und gäben den Jugendlichen das Gefühl – möglicherweise zum ersten Mal in ihrem Leben – Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich für sie interessiert und sie wertschätzt.

"Extremisten haben ein Gespür für Bruchstellen in der Gesellschaft"

Ähnliches beobachtet Cuma Ülger von der "Beratungsstelle Hessen". Er ist Pädagoge und berät Jugendliche und Eltern beim Umgang mit Extremismus. "Viele unserer Klienten berichten vom Gefühl, nicht richtig dazuzugehören", erklärte er beim Pressegespräch. Im Alltag würden sie oft danach gefragt, wo sie denn "wirklich" herkämen – obwohl sie in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Die Jugendlichen fühlten sich so auf etwas reduziert, das möglicherweise gar nicht Teil ihrer Identität sei. Neo-salafistische Gruppen hingegen interessierten sich nicht dafür, wo ihre Anhänger herkommen, so Ülger. Für sie zähle nicht die Herkunft der Jugendlichen, sondern, dass sie Muslime sind. "Islamisten haben ein gutes Gespür für die Bruchstellen in der Gesellschaft", sagte Ülger.

"Die meisten unserer Klienten sind religiöse Analphabeten", so Ülger. Viele wüssten daher nicht, dass militante Islamisten gegen Gebote und Regeln im Islam verstoßen. Um Radikalisierungen vorzubeugen, sei es daher wichtig, das kritische Denken der Jugendlichen zu schärfen. Eine wichtige Rolle komme dabei dem islamischen Religionsunterricht zu. Bei der Prävention sieht Ülger jedoch nicht nur Pädagogen, sondern die ganze Gesellschaft in der Pflicht. Präventionsangebote müssten Jugendlichen das Gefühl geben, dazuzugehören: "Unser Land braucht ein inklusives Wir-Gefühl, das alle Menschen miteinschließt."

Von Jennifer Pross

 


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