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Debatte um NSU-Mahnmal 28.03.2019

"Ein Zeichen von strukturellem Rassismus"

In Köln ist ein Mahnmal für die Opfer des NSU geplant. Der Entwurf steht. Ob das Denkmal gebaut werden kann, ist aber unklar. Im Interview erklärt der Künstler Ulf Aminde, vor welchen Hürden sein Projekt steht – und was das aus seiner Sicht mit strukturellem Rassismus zu tun hat.

Die Keupstraße in Köln: Hier explodierte am 9. Juni 2004 eine Nagelbombe des NSU. Foto: dpa

MEDIENDIENST: Sie haben ein Mahnmal entworfen, um an die Opfer der NSU-Anschläge in der Kölner Keupstraße und Probsteigasse zu erinnern. Warum ist ein solches Mahnmal wichtig?

Ulf Aminde: Es geht darum, Gerechtigkeit für die Betroffenen zu schaffen. Jahrelang haben die Behörden gegen die Familien der NSU-Opfer ermittelt. Niemand hat denen zugehört, die von Anfang an gesagt haben "Das können nur Nazis gewesen sein". Hier setzt unser Mahnmal an: Wir wollen die Betroffenen zu Wort kommen lassen.

Wie soll das Mahnmal aussehen?

Wir wollen eine Bodenplatte aus Beton bauen in genau demselben Maß wie die Betonplatte des Friseurgeschäftes, vor dem 2004 die Nagelbombe explodiert ist. Die Idee ist: Nazis haben ein Haus angegriffen. Wir bauen ein zweites, das nicht mehr zerbombt werden kann. Die Betonplatte wird ergänzt durch virtuelle Wände, die Besucher auf ihrem Handy sehen können. Auf diesen Wänden können sie Videos anklicken, in denen Bewohnerinnen und Bewohner der Keupstraße, aber auch andere Migranten von ihren Erfahrungen mit Rassismus berichten. Es geht darum, eine Bühne zu schaffen für migrantisch situiertes Wissen.

Hintergrund: Von 1998 bis 2011 verübte der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge, 15 Raubüberfälle und eine Brandstiftung. Zwei der Sprengstoffanschläge fanden in Köln statt: am 19. Januar 2001 in der Probsteigasse und am 9. Juni 2004 in der Keupstraße. Die Behörden verdächtigten jahrelang Angehörige und Bekannte der Opfer. Dass es sich bei den Tätern um ein rechtes Terrornetzwerk handelte, wurde erst 2011 durch Bekennervideos bekannt.

Die Stadt Köln hat 2014 zugesagt, das Mahnmal zu ermöglichen. Noch ist nichts gebaut. Woran liegt das?

Es fehlt ein Standort. Als ich mit dem Entwurf angefangen habe, wurde mir gesagt, ich könne frei entscheiden, wo das Mahnmal stehen soll. Also habe ich den Eingang der Keupstraße gewählt, in unmittelbarer Nähe zum Anschlagsort. Jetzt sagt die Stadt, dort sei nicht genügend Platz. Dabei steht dort ein 18.000 Quadratmeter großes, teilweise unbebautes Grundstück.

Wie begründet die Stadt das?

Das Grundstück gehört einer Investmentgruppe, die dort bauen möchte. Die Stadt hatte Mitspracherecht, was dort gebaut werden soll, und hatte die Investmentgruppe sogar dazu aufgefordert, das Mahnmal in die Baupläne zu integrieren. Sie hat aber versäumt, einen genauen Standort festzulegen. Jetzt heißt es, man habe eher an eine Plakette oder eine kleine Skulptur gedacht. Da sage ich: Falsch gewettet, denn hier hat etwas richtig Schlimmes stattgefunden und das braucht weitaus mehr als eine Plakette. Die Stadt hat das Thema nicht ernst genug genommen und ist schwach in die Verhandlungen mit den Investoren gegangen. Für mich ist das ein Zeichen von strukturellem Rassismus.

ULF AMINDE ist Künstler und Filmemacher. In Erinnerung an die NSU-Anschläge in der Kölner Probsteigasse und Keupstraße hat er ein partizipatives Denkmal entwickelt. Auch in seiner sonstigen Arbeit befasst er sich viel mit den Themen Rassismus und Diskriminierung.

Warum?

Migrantische Communities werden in der Stadtplanung nicht genügend gehört, sondern an den Rand gedrängt. Das zeigt sich in Köln, aber auch in anderen Städten, in denen Denkmäler für NSU-Opfer geplant sind. In Kassel etwa kämpft eine Initiative dafür, eine der größten Straßen der Stadt – die Holländische Straße – nach Halit Yozgat, einem der Mordopfer des NSU, zu benennen. Die Stadt stellt sich mit komischen pragmatischen Gründen dagegen – sagt zum Beispiel, man wolle den Anwohnern nicht zumuten, ihre Adresspapiere neu auszudrucken. Und behauptet, die Holländische Straße sei zu bedeutsam für Kassel. Als wäre der Mord an Halit Yozgat weniger bedeutsam.

Wie geht es jetzt in Köln weiter?

Wir planen Aktionen, um die Stadt zum Umdenken zu bewegen. Die hat nämlich durchaus Handlungsoptionen. 2014 hat der Rat der Stadt Köln eine Leitlinie formuliert, in der ein Ort des Gedenkens an der Ecke Schanzenstraße/Keupstraße vorgesehen ist. Wir fordern die Stadt auf, den Investor zur Einhaltung dieses Beschlusses zu zwingen.

Interview: Jennifer Pross

 


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