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Forschungsstand 03.06.2021

Warum Covid-19 Minderheiten härter trifft

Erkranken Menschen mit Migrationshintergrund besonders häufig an Covid-19? Neuere Forschungsergebnisse lassen das vermuten, schreibt die Sozialwissenschaftlerin Aleksandra Lewicki in einer Expertise für den MEDIENDIENST. Die Gründe dafür liegen aber nicht in vermeintlichen kulturellen Eigenheiten.

Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten häufiger in Jobs mit vielen Kontakten. Covid-19-Station des Klinikums Stuttgart (Symbolbild). Foto: Picture Alliance

Auch wenn es für Deutschland keine repräsentativen Daten gibt: Vieles spricht dafür, dass Menschen mit Migrationshintergrund häufiger als andere von Corona betroffen sind. Dafür gibt es soziale und ökonomische Ursachen, wie die Sozialwissenschaftlerin Aleksandra Lewicki von der University of Sussex in einer Expertise darlegt. Hingegen gebe es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Groß-Hochzeiten oder Verwandtenbesuche im Ausland für erhöhte Corona-Zahlen unter Menschen mit Migrationshintergrund verantwortlich sind.

Die vollständige Expertise zur Frage "Sind Menschen mit Migrationshintergrund stärker von Covid-19 betroffen?" finden Sie hier (pdf).

Die wichtigsten Ergebnisse in der Kurzfassung:

Menschen mit Migrationshintergrund sind häufiger als Menschen ohne Migrationshintergrund den wichtigsten Risikofaktoren für eine Covid-Erkrankung ausgesetzt, nämlich:

  • Arbeit: Sie arbeiten überdurchschnittlich oft in Berufen, die viele soziale Kontakte erfordern
  • Lebenssituation: Sie leben häufiger in Stadtteilen mit einer hohen Siedlungsdichte und sind sozio-ökonomisch benachteiligt
  • Gesundheit: Diese Arbeits- und Lebenssituation wirkt sich bei vielen negativ auf die Gesundheit aus.
 
1. Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten häufiger in Berufen mit höherem Risiko

Wer in geschlossenen Räumen arbeitet und zahlreiche Kontakte hat, erkrankt mit einer vergleichsweise hohen Wahrscheinlichkeit an Corona. Dies trifft zum Beispiel auf Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitssektor zu. Menschen in diesen Berufen erkranken fünfmal so häufig an Covid-19 wie etwa Lehrende an einer Hochschule, die ihre Arbeit kontaktarm online ausüben können. Menschen mit Migrationshintergrund sind im Pflege- und Gesundheitssektor überproportional vertreten. QuelleDeutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM, Mai 2020): "Systemrelevant und prekär beschäftigt: Wie Migrant*innen unser Gemeinwesen aufrechterhalten", Seite 7 

Ein weiterer Risikofaktor sind Berufe mit prekären Arbeitsverhältnissen, wie zum Beispiel in Lagerhäusern, im Sicherheitsdienst, in der Fleisch- oder Bekleidungsindustrie. Auch hier sind Menschen mit Migrationshintergrund häufiger vertreten. QuelleDeutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM, Mai 2020): "Systemrelevant und prekär beschäftigt: Wie Migrant*innen unser Gemeinwesen aufrechterhalten", Seite 7

 
2. Menschen mit Migrationshintergrund leben öfter in benachteiligten Wohngegenden

Corona-Infektionen treten dort häufiger auf, wo Menschen eng beieinander wohnen. Wo Abstand halten schwierig ist in kleinen Wohnungen oder in dicht besiedelten Stadtteilen. Wer in einer ärmeren Gegend wohnt, ist zudem eher auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen als jemand in einem gut situierten Viertel, schreibt Lewicki.

In Berlin etwa sind Corona-Infektionen in solchen Stadtteilen häufiger, in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund wohnen. Häufig sind das auch Stadtteile mit höherer Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsdichte. QuelleBerliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Februar 2021): "Kurz informiert - Das SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen in Berlin", Seiten 4, 6, 8 sowie NDR, WDR, Süddeutsche Zeitung, Tagesschau (März 2021): "Wer infiziert sich mit Corona? Die Ahnungslosigkeit der Politik", Link

 
3. Menschen mit Migrationshintergrund haben öfter Vorerkrankungen

Unsichere Arbeitsverhältnisse oder Arbeitslosigkeit beeinflussen nachweislich die allgemeine Gesundheit  und begünstigen Stress und Erkrankungen. So leiden Menschen mit einem niedrigen Einkommen häufiger an Diabetes, Herzkrankheiten, Depression, hohem Blutdruck, Übergewicht oder Atemwegserkrankungen und haben eine durchschnittlich niedrigere Lebenserwartung. Vorerkrankungen können die Immunabwehr schwächen und einen schwereren Verlauf einer Covid-19 Infektion bedingen. Menschen mit Migrationserfahrung sind in solchen schwierigen Arbeitsverhältnissen überrepräsentiert.

Hinzu kommen Diskriminierungen im Gesundheitswesen: So berichten auch etablierte Minderheiten von Benachteiligungen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes verzeichnete im Coronajahr zum Beispiel erhöhte Beschwerden von asiatisch gelesenen Menschen, darunter auch wegen Terminabsagen beim Arzt. 

Die Forscherin Lewicki fordert eine Politik, die Forschungsergebnisse zur Kenntnis nimmt und die Risiken für alle Betroffenen senkt. Ethnisch kodierte Schuldzuweisungen hält sie für falsch. 

Von Carsten Janke, Grafiken: Reza Nazir

 

 


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