Postsowjetische Migrant*innen
In den 1950er Jahren begann der Zuzug der (Spät-)Aussiedler*innen nach Deutschland. Die meisten kamen ab Ende der 1980er, mit der Öffnung und Auflösung der ehemaligen Sowjetunion, wo sie als deutsche Minderheit lebten. Bis 2022 wurden über viereinhalb Millionen (Spät-)Aussiedler*innen und Nachkommen in Deutschland registriert. Eine weitere Gruppe von Zuwander*innen aus der ehemaligen Sowjetunion waren sogenannte jüdische "Kontingentflüchtlinge": Zwischen 1993 und 2021 wanderten rund 219.000 Jüdinnen und Juden ein, die meisten bis 2004.Quelle
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Asylsuchende im wiedervereinigten Deutschland
Seit Ende der 1980er Jahre war die Zahl der Asylbewerber*innen in der BRD gestiegen. Nach dem Mauerfall erreichte sie einen Höchststand: 1992 beantragten 438.191 Menschen Asyl, vor allem Bürgerkriegsflüchtlinge aus Jugoslawien sowie Roma aus Rumänien und Bulgarien. Es folgte eine stark polarisierte Asyldebatte. Sie wurde begleitet von gewaltsamen Übergriffen auf Unterkünfte und Wohnhäuser von Zugewanderten. Im Jahr 1993 verabschiedete der Bundestag den sogenannten Asylkompromiss. Die Zahl der Asylbewerber*innen ging daraufhin stark zurück und sank 2008 auf einen Tiefstand von 28.000. Einen neuen Höchststand erreichten die Zahlen 2015/2016, als viele syrische Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland kamen. 2022 kamen über eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland.Quelle
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Migration aus EU-Staaten
Ab Mitte der 2000er steigt die Zahl der Zuwander*innen nach Deutschland, die meisten von ihnen kommen aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Freizügigkeit ermöglicht es ihnen, ohne Visum nach Deutschland einzureisen und hier zu arbeiten. Der Anstieg lässt sich unter anderem durch die Zuwanderung von Menschen aus südlichen EU-Ländern erklären, deren Arbeitsmärkte besonders hart von der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren nach 2007 betroffen waren, sowie auf Zuwanderung im Zuge der EU-Osterweiterung.Quelle
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