Wie viele Menschen aus Nicht-EU-Staaten arbeiten in Deutschland?

In Deutschland arbeiten etwa drei Millionen Beschäftigte aus Nicht-EU-Staaten. Die Zuwanderung von außerhalb der EU steigt und wird immer wichtiger, um den Arbeitskräftemangel zu decken.

Aktuell arbeiten rund 2,8 Millionen Beschäftigten aus Nicht-EU-Ländern ("Drittstaaten") in Deutschland. Und die Zuwanderung steigt von Jahr zu Jahr: Aktuell leben rund 420.000 Ausländer*innen mit einem Aufenthaltstitel zum Arbeiten für Nicht-EU-Bürger*innen ("befristeten Aufenthaltstitel zur Erwerbstätigkeit") in Deutschland, die vor Kurzem zum Arbeiten gekommen sind. Inzwischen kommen mehr Menschen von außerhalb der EU als aus EU-Staaten zum Arbeiten nach Deutschland (Zahlen). Besonders stark stieg die Zuwanderung zum Beispiel aus der Ukraine oder Indien.QuelleDestatis (2024): Erwerbsmigration im Jahr 2023 erneut stark gestiegen, Pressemitteilung, Link

Der häufigste Aufenthaltstitel für Menschen aus Nicht-EU-Staaten ist die Blaue Karte für Hochqualifizierte. In den letzten Jahren haben immer mehr Menschen aus Drittstaaten außerhalb der EU diese Blaue Karte bekommen. Mehr zur "Blauen Karte" gibt es >>hier. Über die Blaue Karte hinaus gibt es noch andere "Aufenthaltstitel zu Erwerbszwecken", sowohl für Gerinqualifizierte als auch für Fachkräfte.

Vor allem aus der Türkei und vom Westbalkan

Die meisten Nicht-EU-Arbeitskräfte, die in Deutschland leben, kommen aus "klassischen" Zuwanderungsländern wie der Türkei oder den Westbalkanstaaten. Aber auch weitere Staaten werden immer wichtiger, wie etwa die Ukraine oder Indien. Mehr dazu >>hier. Mehr zur Westbalkanregelung >>hier. Und zur Migration aus Indien >>hier.

Erstmals mehr Arbeitskräfte aus Drittstaaten als aus der EU

Auch Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen: Die Zahl der Beschäftigten aus Nicht-EU-Staaten ("Drittstaaten") steigt. Seit Ende 2023 übersteigt die Zahl der Nicht-EU-Ausländer (2,7 Millionen) erstmals die der EU-Ausländer (2,6 Millionen), die in Deutschland sozialversicherungspflichtig arbeiten. Die Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten wird in  Zukunft noch wichtiger werden, betont zum Beispiel der Arbeitsmarkt-Experte Herbert Brücker (IAB) in einer Folge unseres Podcasts.QuelleBundesagentur für Arbeit (2024): Beschäftigte nach Staatsangehörigkeiten, September 2023, Link

Zuwanderung über die Westbalkanregelung
Seit 2015 können Menschen aus Westbalkanstaaten einfacher zum Arbeiten nach Deutschland kommen. Die Regelung galt als "Blaupause", wie man die Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten ("Drittstaaten") vereinfachen und fair gestalten kann. Wie viele Menschen über die Westbalkanregelung zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, steht in unserer >> Recherche zur Westbalkanregelung.

Zuwanderung aus Indien
Die Zuwanderung aus Indien ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Besonders oft kommen IT-Fachkräfte. Mehr dazu in unserer >>Recherche zur Migration aus Indien.

Regeln für Zuwanderer aus Drittstaaten
Eine >> kompakte Übersicht der Regeln für Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten bietet der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR).