Bundesverwaltung
Menschen aus Einwandererfamilien sind in der Bundesverwaltung unterrepräsentiert. Das zeigt eine Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) von 2025. Das BiB hat mehr als 50.000 Beschäftigte von 73 Bundesbehörden befragt, darunter Ministerien, die Bundespolizei und Bundesgerichte. Aus der Studie geht hervor:
- In den befragten Behörden hatten 16,2Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung waren es 2024 rund 30 Prozent. Menschen aus Einwandererfamilien sind damit in der Bundesverwaltung unterrepräsentiert.
- Besonders unterrepräsentiert sind Ausländerinnen und Ausländer. Nur 1,5 Prozent der Beschäftigten hat eine ausländische Staatsbürgerschaft. In der Bevölkerung sind es rund 15 Prozent.
- Außerdem seltener vertreten sind Migrant*innen, die selbst zugewandert sind (6,1 Prozent). In der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sind es laut BiB 23,4 Prozent.Quellen
Die Befragung zeigt, dass Beschäftigte mit Migrationshintergrund unter schlechteren Bedingungen arbeiten als ihre Kolleg*innen ohne Einwanderungsgeschichte:
- Siesind häufig überqualifiziert: Knapp 16 Prozent der Beschäftigten mit Migrationshintergrund übten eine Arbeit aus, für die sie gemäß ihrer Bildungsabschlüsse überqualifiziert waren.
- Sie sind bisher seltener "Führungskraft" In herausgehobenen Führungspositionen stellen sie acht Prozent der Beschäftigten. Allerdings: Laut BiB gibt es dabei allerdings keine signifikanten Unterschiede, wenn man Geschlecht, Alter und Arbeitsdauer in der Behörde mit einbezieht.
- Beschäftigte mit Migrationshintergrund zeigen eine etwashöhere Arbeitszufriedenheit und Verbundenheit mit der Behörde.Quellen
Laut einer Untersuchung des DeZIM-Instituts von 2019 hatten in der Führungsebene der Verwaltungnur 4,6 Prozent einen Migrationshintergrund. Untersucht wurden die Führungskräfte in der Ministerialverwaltung (Bundes- und Landesebene), Bundesbehörden sowie europäischer und regionaler öffentlicher Verwaltung".Quelle
Behörden der Bundesländer
Beschäftigte aus Einwandererfamilien sind im öffentlichen Dienst unterrepräsentiert. Das geht aus dem Integrationsmonitoring der Bundesländer (Stand der Erhebung: 2021) hervor:
- Im Bundesgebiet hatten 14,6 Prozent aller Erwerbstätigen im öffentlichen Dienst eine "Migrationsgeschichte". Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung lag der Anteil von Menschen aus Einwandererfamilien 2021 bei rund 25,3 Prozent.
- Frauen mit "Migrationsgeschichte" waren 2021 etwas häufiger im öffentlichen Dienst vertreten als Männer: So hatten 14,8 Prozent der weiblichen Erwerbstätigen im öffentlichen Dienst eine "Migrationsgeschichte". Unter den männlichen Beschäftigten kamen 14,2 Prozent aus Einwandererfamilien.
- Baden-Württemberg hatte mit über 20 Prozent den höchsten Anteil von Beschäftigten mit "Migrationsgeschichte" im öffentlichen Dienst. Der Anteil von Menschen aus Einwandererfamilien in der dortigen Bevölkerung betrug rund 33 Prozent.Quelle
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Das Land Berlin hat 2024 eine umfangreiche Befragung unter mehr als 31.000 Beschäftigten durchgeführt. 21,7 Prozent von ihnen haben angegeben, dass sie einen "Migrationshintergrund" haben. Bei jüngeren Beschäftigten ist der Anteil deutlich höher: Bei den bis 29-Jährigen lag er bei 34,3 Prozent.Quelle