Seit der russischen Invasion in der Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht. Die wichtigsten Zahlen:
- Ende Juli 2025 hatten knapp 4,3 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Eurostat zufolge in EU–Ländern, Norwegen und Island Schutz unter der temporären Massenzustromrichtlinie erhalten (Stand: 4. Juli 2025). Hier eine Übersicht zu Regelungen zum temporären Schutz in den Ländern.Quelle
- Insgesamt sind dem UNHCR zufolge im Oktober 2025 rund 5,8 Millionen Flüchtlingeaus der Ukraine im Ausland registriert, davon 5,2 Millionen in europäischen Ländern.Quelle
- Dem UNHCR zufolge waren im April 2025 außerdem rund 3,8 Millionen Menschen Flüchtlinge im eigenen Land ("Binnenflüchtlinge", Stand Oktober 2025).Quelle
- 4,1 Millionen Ukrainer*innen, die zwischenzeitlich ins Ausland oder innerhalb der Ukraine geflüchtet waren, sind der IOM zufolge wieder an ihren Wohnsitz in der Ukraine zurückgekehrt (Stand Juni 2025). Quelle
Hinweise zu den Zahlen:
Die Zahlen in verschiedenen Ländern sind nur bedingt miteinander vergleichbar, da unterschiedliche Gruppen erfasst werden: In Deutschland beinhaltet die Zahl aus dem Ausländerzentralregister nicht nur Ukrainer*innen, sondern auch rund 39.000 Drittstaatler*innen sowie mehrere hunderttausend Personen, die einen Aufenthalt beantragt oder noch nicht beantragt haben. Die Zahl für Polen hingegen bildet nur ab, wie viele Ukrainer*innen dort einen gültigen Aufenthalt als Kriegsflüchtling besitzen ("PESEL"). Seit einer Gesetzesänderung Anfang 2023 ist es wahrscheinlich, dass immer mehr Ukrainer*innen in Polen in ein Arbeitsvisum wechseln und damit nicht (mehr) als Flüchtlinge erfasst sind.Quelle
Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine sich in welchem EU–Land aufhalten, kann nicht genau ermittelt werden. Einige Geflüchtete sind zunächst in ein Land geflohen, haben dort Schutz beantragt und sind anschließend weitergereist. Dadurch kann es zu Verzögerungen oder mehrfachen Registrierungen kommen. Ukrainische Staatsbürger*innen können sich innerhalb des Schengen-Raums frei bewegen.Quelle
Auch die Angaben zu den Schutzsuchenden, die bereits einen Aufenthaltstitel erhalten haben, sind nicht direkt miteinander vergleichbar: Eurostat zufolge brauchen etwa minderjährige Geflüchtete in Frankreich "in der Regel" kein offizielles Schutzgesuch und werden daher statistisch nicht abgebildet (Stand: 8. Februar 2024).Quelle.
Eurostat zufolge waren Ende Juli 2025 von den europaweit registrierten Kriegsflüchtlingen:
- 98 Prozent ukrainische Staatsangehörige.
- 45 Prozent erwachsene Frauen
- 24 Prozent erwachsene Männer.
- 31 Prozent Kinder.Quelle
Wollen die Flüchtlinge in die Ukraine zurückkehren?
Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) und die OECD befragen Flüchtlinge aus der Ukraine europaweit regelmäßig. Die aktuellste Untersuchung vom Dezember 2024 ergab:
- Rund 60 Prozent der knapp 8.000 befragten Flüchtlinge geben an, im Zielland angekommen zu sein.Quelle
- Ein Drittel der Befragten plante sicher oder tendenziell eine Rückkehr in die Ukraine. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu der Vorgängerstudie 2023, als noch die Hälfte zurückkehren wollte.Quelle
- Mehr als 80 Prozent der Befragten flüchtete im ersten Jahr der erweiterten Invasion ins Ausland, die meisten bereits innerhalb der ersten Wochen.Quelle
Ukrainer in Russland und Belarus
Offiziellen Angaben aus Russland zufolge waren zuletzt rund 1,2 Millionen Ukrainer*innen als Kriegsflüchtlinge im Land (Stand: Mitte 2023, aktuellere Zahlen liegen nicht vor) und rund 42.000 in Belarus (Stand: Juni 2025). Das UNHCR kann eigenen Angaben zufolge in den Ländern keine ausreichenden Daten erheben und erhält keine Zahlen von offizieller Stelle. Berichten von humanitären NGOs und Medien zufolge ist unklar, inwieweit die Menschen freiwillig nach Russland gingen. Medien und Hilfsorganisationen berichteten 2024 von rund 20.000 verschleppten ukrainischen Kindern. Quelle