Ukrainische Flüchtlinge in Europa

Millionen Ukrainer sind ins Ausland geflohen, vor allem in europäische Länder. Dort haben die meisten vorübergehenden Schutz unter der Massenzustromrichtlinie erhalten.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht. Die wichtigsten Zahlen:

  • Ende Juli 2025 hatten knapp 4,3 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Eurostat zufolge in EU–Ländern, Norwegen und Island Schutz unter der temporären Massenzustromrichtlinie erhalten (Stand: 4. Juli 2025). Hier eine Übersicht zu Regelungen zum temporären Schutz in den Ländern.QuelleEurostat (2025) "Temporary protection for persons fleeing Ukraine - monthly statistics", LINK; EU Kommission (2022): Operative Leitlinien für die Umsetzung des Durchführungsbeschlusses 2022/382, LINK; EUAA (2023) ' Overview of temporary protection , LINK.
  • Insgesamt sind dem UNHCR zufolge im Oktober 2025 rund 5,8 Millionen Flüchtlingeaus der Ukraine im Ausland registriert, davon 5,2 Millionen in europäischen Ländern.QuelleUNHCR (2025) 'Situation in Ukraine', LINK.
  • Dem UNHCR zufolge waren im April 2025 außerdem rund 3,8 Millionen Menschen Flüchtlinge im eigenen Land ("Binnenflüchtlinge", Stand Oktober 2025).QuelleUNHCR (2025) Countries: Ukraine LINK
  • 4,1 Millionen Ukrainer*innen, die zwischenzeitlich ins Ausland oder innerhalb der Ukraine geflüchtet waren, sind der IOM zufolge wieder an ihren Wohnsitz in der Ukraine zurückgekehrt (Stand Juni 2025). QuelleIOM: Ukraine – Displacements and Returns: Trends, Drivers and Intentions, LINK.

Hinweise zu den Zahlen:
Die Zahlen in verschiedenen Ländern sind nur bedingt miteinander vergleichbar, da unterschiedliche Gruppen erfasst werden: In Deutschland beinhaltet die Zahl aus dem Ausländerzentralregister nicht nur Ukrainer*innen, sondern auch rund 39.000 Drittstaatler*innen sowie mehrere hunderttausend Personen, die einen Aufenthalt beantragtMehr dazu hier in der Rubrik. oder noch nicht beantragt haben. Die Zahl für Polen hingegen bildet nur ab, wie viele Ukrainer*innen dort einen gültigen Aufenthalt als Kriegsflüchtling besitzen ("PESEL"). Seit einer Gesetzesänderung Anfang 2023 ist es wahrscheinlich, dass immer mehr Ukrainer*innen in Polen in ein Arbeitsvisum wechseln und damit nicht (mehr) als Flüchtlinge erfasst sind.QuelleUNHCR (2024), auf Anfrage des MEDIENDIENST INTEGRATION; siehe auch Erklärung zu Daten auf UNHCR (2025), 'Ukrainian Refugee Situation', LINK; Bundesinnenministerium (2024), auf Anfrage des MEDIENDIENSTES; Datenportal der Regierung Polens (2023), LINK; Ministerstwo Cyfryzacji (2023), auf Anfrage des MEDIENDIENSTES; Bundesinnenministerium, auf Anfrage des MEDIENDIENSTES, UNHCR (2023), 'Ukrainian Refugee Situation', LINK; Eurostat (2023) 'Temporary protection for persons fleeing Ukraine - monthly statistics' Juli LINK.
Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine sich in welchem EU–Land aufhalten, kann nicht genau ermittelt werden. Einige Geflüchtete sind zunächst in ein Land geflohen, haben dort Schutz beantragt und sind anschließend weitergereist. Dadurch kann es zu Verzögerungen oder mehrfachen Registrierungen kommen. Ukrainische Staatsbürger*innen können sich innerhalb des Schengen-Raums frei bewegen.QuelleUNHCR (2023) Auf Anfrage des Mediendienstes.
Auch die Angaben zu den Schutzsuchenden, die bereits einen Aufenthaltstitel erhalten haben, sind nicht direkt miteinander vergleichbar: Eurostat zufolge brauchen etwa minderjährige Geflüchtete in Frankreich "in der Regel" kein offizielles Schutzgesuch und werden daher statistisch nicht abgebildet (Stand: 8. Februar 2024).QuelleEurostat (2025) "Temporary protection for persons fleeing Ukraine - monthly statistics": Data sources. LINK.

 

Eurostat zufolge waren Ende Juli 2025 von den europaweit registrierten Kriegsflüchtlingen: 

  • 98 Prozent ukrainische Staatsangehörige.
  • 45 Prozent erwachsene Frauen
  • 24 Prozent erwachsene Männer.
  • 31 Prozent Kinder.QuelleEurostat (2025) " Temporary protection for persons fleeing Ukraine - monthly statistics ", LINK.

Wollen die Flüchtlinge in die Ukraine zurückkehren?

Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) und die OECD befragenAn den Umfragen nehmen jeweils mehrere tausend Flüchtlinge teil. Anmerkung: Aus einigen EU+Ländern nehmen mehr Flüchtlinge an der Umfrage teil, aus anderen weniger. Auch schwankt die regionale Verteilung von Befragung zu Befragung: So war mehr als ein Viertel der Flüchtlinge, die an der Untersuchung 2024 teilnahm, in Deutschland; jede*r Fünfte in Polen (S.3); 2023 haben viele ukrainische Kriegsflüchtlinge aus Norwegen teilgenommen (S. 2), an der Befragung 2024 vor allem Personen aus Rumänien und Polen. Dieser Umstand könnte sich auf die Studienergebnisse auswirken. Flüchtlinge aus der Ukraine europaweit regelmäßig. Die aktuellste Untersuchung vom DezemberMit Laufzeit: Februar bis November 2024 ergab:

  • Rund 60 Prozent der knapp 8.000 befragten Flüchtlinge geben an, im Zielland angekommen zu sein.QuelleEUAA (2025) "EUAA Surveys with Arriving Migrants from Ukraine", 3. Dezember, LINK.
  • Ein Drittel der Befragten plante sicher oder tendenziell eine Rückkehr in die Ukraine. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu der Vorgängerstudie 2023, als noch die Hälfte zurückkehren wollte.QuelleEUAA (2025) "EUAA Surveys with Arriving Migrants from Ukraine", 3. Dezember, LINK.
  • Mehr als 80 Prozent der Befragten flüchtete im ersten Jahr der erweiterten Invasion ins Ausland, die meisten bereits innerhalb der ersten Wochen.QuelleEUAA (2025) "EUAA Surveys with Arriving Migrants from Ukraine", 3. Dezember 2024, LINK.

Ukrainer in Russland und Belarus

Offiziellen Angaben aus Russland zufolge waren zuletzt rund 1,2 Millionen Ukrainer*innen als Kriegsflüchtlinge im Land (Stand: Mitte 2023, aktuellere Zahlen liegen nicht vor) und rund 42.000 in Belarus (Stand: Juni 2025). Das UNHCR kann eigenen Angaben zufolge in den Ländern keine ausreichenden Daten erheben und erhält keine Zahlen von offizieller Stelle. Berichten von humanitären NGOsHuman Rights Watch, September 2022 und MedienAP, Juli 2022 zufolge ist unklar, inwieweit die Menschen freiwillig nach Russland gingen. Medien und Hilfsorganisationen berichteten 2024 von rund 20.000 verschleppten ukrainischen Kindern. QuelleUNHCR (2025) Refugee Situation Ukraine, LINK; UNHCR Pressestelle (Januar 2023) auf Anfrage des MEDIENDIENSTES; Human Rights Watch (2022) 'We had no choice', LINK; AP (2022) 'Ukrainian refugees sent to Russia', LINK; Reuters (2024) "Ukrainian children abducted by Russia left with psychological scars, campaigners say", June. LINK.