Genaue Zahlen zu Doppelstaatler*innen sind nicht bekannt. Die Angaben variieren zwischen 3,1 und 5,8 Millionen Personen in Deutschland, die neben der deutschen (mindestens) eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen.
Die neuesten Daten liefert der Mikrozensus 2024. Demnach gab es rund 3,14 Millionen deutsche Doppelstaatler*innen, davon 71 Prozent mit einer weiteren, europäischen Staatsbürgerschaft. Davon hatten 409.000 auch eine polnische Staatsbürgerschaft, gefolgt von der türkischen mit 338.000 Personen und der russischen mit 311.000 Personen.Quelle
Die Zahlen dürften zu niedrig sein. Denn: Der Mikrozensus basiert auf Selbstauskünften der Befragten. Viele wissen nicht, dass sie eine zweite Staatsangehörigkeit besitzen, möchten es möglicherweise nicht angeben oder sehen die zweite Staatsangehörigkeit nicht als Teil ihrer Identität an.Quelle
Andere Werte liefert der Zensus 2022. Demnach gab es zu der Zeit 5,8 Millionen deutsche Doppelstaatler*innen. Der Zensus beruht auf Eintragungen aus Melderegistern. Diese enthalten häufig Fehler, etwa weil die Behörden des zweiten Landes Deutschland nicht immer darüber informieren, dass eine Person ausgebürgert wurde. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Wert näher an den tatsächlichen Zahlen liegt als der des Mikrozensus.Quelle
Eine Erklärung der Abweichung zwischen den zwei Statistiken finden Sie in diesem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung: Susanne Worbs (2025): Doppelte Staatsangehörigkeit in Deutschland, Daten und Fakten, LINK.
Wie viele Eingebürgertebehaltenihren alten Pass?
Seit der Einbürgerungsreform von Juni 2024 ist Mehrstaatigkeit grundsätzlich möglich. Daher wird in der Einbürgerungsstatistik nicht mehr erfasst, wie viele Menschen ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten.Quelle
2023 durften rund 80,9 Prozent der neu Eingebürgerten ihren alten Pass behalten, dies war ein Höchststand seit Beginn der Erfassung 2018.Quelle