2024 lebten in Deutschland rund 25,2 Millionen Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund – das entspricht 30,4 Prozent der Bevölkerung (2023 lag der Anteil bei 29,7 Prozent). Bei Kindern und Jugendlichen (bis 20 Jahre) liegt ihr Anteil höher, bei 42,4 Prozent. Etwas weniger Menschen mit sogenannter "Einwanderungsgeschichte" lebten 2024 in Deutschland. Genauere Zahlen dazu finden Sie im nächsten Unterpunkt.Quelle
Von den 25,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund:
- haben rund 13 Millionen einen deutschen Pass
- sind etwa 12,2 Millionen Ausländerinnen und Ausländer
- haben rund 15,9 Millionen "eigene Migrationserfahrung", sind also im Ausland geboren und eingewandert.Quelle
Alter: Deutschlands Einwohner*innen mit "Migrationshintergrund" sind deutlich jünger als diejenigen ohne. Menschen mit Migrationshintergrund waren 2024 im Schnitt 36 Jahre alt, diejenigen ohne Migrationshintergrund 47,4 Jahre.Quelle
Geschlecht: Unter Menschen mit Migrationshintergrund gibt es etwas mehr Männer als Frauen (50,5 Prozent Männer, 49,5 Prozent Frauen). Unter Personen ohne Migrationshintergrund liegt der Frauenanteil bei rund 51 Prozent.Quelle
Korrekturen nach dem Zensus 2022
Nach dem Zensus 2022 lebten in Deutschland (Stichtag 15. Mai 2022) 1,4 Millionen Menschen weniger als bisher angenommen. Besonders die Zahl der Ausländer*innen wurde überschätzt: Nach dem Zensus 2022 lebten in Deutschland eine Million Ausländer*innen weniger als nach der bisherigen Fortschreibung. Vor allem wurde die Zahl der Ausländer und Geflüchteten, die weniger als 10 Jahre in Deutschland leben überschätzt. So leben in Deutschland 10 Prozent weniger Syrer*innen als bisher angenommen (das sind 125.000 Menschen). Auch die Bevölkerung aus Afghanistan und der Ukraine wurde um jeweils 9 Prozent überschätzt. Die aus dem Irak um 8 Prozent. Grund dafür ist vermutlich, dass viele Ausländer*innen in dieser Zeit ohne Abmeldung ausgereist sind. Die Bevölkerungsfortschreibung nach dem Zensus ist die Grundlage für zahlreiche Statistiken – u.a. wird sie für die Berechnung der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte und Migrationshintergrund angewandt sowie als Hochrechnungsrahmen für den Mikrozensus. Quelle
"Einwanderungsgeschichte" vs. "Migrationshintergrund"?
Ab 2021 stellte das Statistische Bundesamt seine Statistiken um. Die wichtigste Neuerung: Neben dem "Migrationshintergrund" wird nun auch die "Einwanderungsgeschichte" erfasst. Die neue Kategorie "Einwanderungsgeschichte" ist dabei enger gefasst und umfasst deshalb weniger Menschen (21,2 Millionen im Vergleich zu 25,2 Millionen mit "Migrationshintergrund"). Mehr dazu und die wichtigsten Zahlen für "Menschen mit Einwanderungsgeschichte" finden sie im nächsten Unterpunkt.
In einer Expertise für den MEDIENDIENST erläutert die Sozialanthropologin Anne-Kathrin Will, wie Zuwanderer und ihre Nachkommen in der Statistik erfasst werden. Da der "Migrationshintergrund" seit Jahren in der Kritik steht, hat das Statistische Bundesamt 2023 neue Kategorien eingeführt: Eingewanderte und ihre Nachkommen, zusammengefasst als "Personen mit Einwanderungsgeschichte". Weitere Informationen dazu hier.
Wichtige Quelle:
Zahlen und Statistiken zu Menschen mit Migrationshintergrund 2024 beim Statistischen Bundesamt: LINK