Wie viele Asylanträge werden in der EU gestellt?

Asylanträge in der Europäischen Union gehen 2025 deutlich zurück. Es zeigen sich neue Schwerpunkte bei Herkunftsländern und Zielländern. Aktuell kommen viele Personen aus Venezuela und Afghanistan.

2025

Im ersten Halbjahr 2025 wurden nach Angaben der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) rund 399.000 Asylanträge in der Europäischen Union, Norwegen und der Schweiz gestellt. Das sind ca. 23 Prozent weniger Asylanträge als im Vorjahr. In dieser Rechnung sind Geflüchtete aus der Ukraine nicht enthalten, die in der Europäischen Union einen "vorübergehenden Schutz" erhalten haben.

Die meisten Antragsteller*innen (Erstanträge) kamen aus:

  • Venezuela (ca. 48.100 Personen)
  • Afghanistan (33.000)
  • Syrien (23.300)
  • Bangladesch (16.300)
  • Türkei (13.300).QuelleAsylagentur der Europäischen Union (EUAA) (2025): "Latest Asylum Trends January-June 2025" Annex abgerufen am 8.9.2025 LINK

Die meisten AnträgeDie Zahl der Asylanträge nach Eurostat kann von den offiziellen Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge abweichen. auf Asyl (Erstanträge) wurden im ersten Halbjahr 2025 in folgenden Ländern gestellt:

  1. Frankreich: rund 77.800 Anträge
  2. Spanien: 77.400
  3. Deutschland: 70.300
  4. Italien: 63.800
  5. Griechenland: 27.400.QuelleAsylagentur der Europäischen Union (EUAA) (2025): "Latest Asylum Trends January-June 2025" Annex abgerufen am 8.9.2025 LINK

Ein Grund für den Anstieg der Asylanträge in Frankreich ist, dass viele Geflüchtete aus der Ukraine dort einen Asylantrag gestellt haben, um eine längerfristige Bleibeperspektive zu haben, wie das "Office Français de Protection des Réfugiés et Apatrides" (OFPRA) erklärt. In Deutschland haben bislang nur wenige Geflüchtete aus der Ukraine einen Asylantrag gestellt.

Die durchschnittliche Schutzquote in der Europäischen Union lag bei rund 25 Prozent (Gesamtschutzquote ohne Gerichtsentscheidungen). Die Schutzquoten für die Top-5 Herkunftsstaaten:

  • Venezuela: 2 Prozent
  • Afghanistan: 56 Prozent
  • Syrien: 17 Prozent
  • Bangladesch: 3 Prozent
  • Türkei: 12 Prozent

Rund 917.600 Asylanträge waren Ende Juni 2025 noch in Bearbeitung.QuelleAsylagentur der Europäischen Union (EUAA) (2025): "Latest Asylum Trends January-June 2025", abgerufen am 8.9.2025 LINK

2024

2024 gab es rund eine Million Asylanträge in der Europäischen Union, Norwegen und der Schweiz (1.014.420). Das sind ca. 11 Prozent weniger Asylanträge als im Vorjahr. 

Die meisten Antragsteller*innen (Erstanträge) kamen aus:

  • Syrien (rund 150.800 Erstanträge),
  • Afghanistan (87.400),
  • Venezuela (73.800),
  • der Türkei (55.700),
  • und Kolumbien (51.500).QuelleAsylagentur der Europäischen Union (EUAA) (2025): "Latest Asylum Trends 2024", abgerufen am 3.3.2025, eigene Berechnungen LINK

Die meisten AnträgeDie Zahl der Asylanträge nach Eurostat kann von den offiziellen Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge abweichen. auf Asyl (Erstanträge) wurden 2024 in folgenden Ländern gestellt:

  1. Deutschland: rund 237.300 Anträge
  2. Spanien: 165.800
  3. Italien: 158.900
  4. Frankreich: 158.700
  5. Griechenland: 73.700.QuelleAsylagentur der Europäischen Union (EUAA) (2025): "Latest Asylum Trends 2024", abgerufen am 3.3.2025, eigene Berechnungen LINK

Im Verhältnis zur Bevölkerung wurden die meisten Asylanträge pro Tausend Einwohner*innen in folgenden Ländern gestellt:

  1. Zypern: 7,2 Asylbewerber*innen pro 1.000 Einwohner*innen
  2. Griechenland:7
  3. Irland: 3,5
  4. Spanien: 3,4
  5. Belgien: 3,3
  6. Luxemburg: 3,2
  7. Schweiz: 3,1
  8. Deutschland: 2,8QuelleEUAA (2025), Latest Asylum Trends - Annual Analysis – Applications per capita, abgerufen am 3.3.2025 LINK

Die durchschnittliche Schutzquote in der Europäischen Union bei rund 42 Prozent (Gesamtschutzquote ohne Gerichtsentscheidungen). Die Schutzquoten für die Top-5 Herkunftsstaaten:

  • Syrien: 90 Prozent
  • Afghanistan: 63 Prozent
  • Venezuela: 3 Prozent
  • Kolumbien: 5 Prozent
  • Türkei: 17 Prozent

Rund 980.700 Asylanträge waren Ende 2024 noch in Bearbeitung.QuelleAsylagentur der Europäischen Union (EUAA) (2025): "Latest Asylum Trends 2024", abgerufen am 3.3.2025 LINK