Laut Wanderungsstatistik wandern jedes Jahr zahlreiche Ausländerinnen und Ausländer im Erwerbsalter ab. In den letzten zehn Jahren waren es im Schnitt 750.000 Personen pro Jahr, so eine Antwort der Bundesregierung auf Basis der Wanderungsstatistik. Wie viele davon Fach- oder Arbeitskräfte waren oder welche Schulabschlüsse sie hatten, lässt sich aus dieser Statistik nicht ablesen, so Fachleute.Quelle
Hinweis zu den Statistiken:Die Zuwanderung von ausländischen Fach- und Arbeitskräften kann man aus verschiedenen Statistiken ablesen. Arbeitskräfte aus EU-Ländern benötigen wegen der EU-Freizügigkeit keine Erlaubnis, um in Deutschland zu arbeiten. Ihre Zu- und Abwanderung wird nur indirekt aus den Arbeitsmarktzahlen für ausländische Beschäftigte ersichtlich. Für Menschen aus Nicht-EU-Staaten gibt es klarere Statistiken, da sie ein Visum und einen Aufenthaltstitel (zum Beispiel eine Blaue Karte) benötigen und in den Statistiken zur "Fachkräfte-Migration" erscheinen.
Laut dem Migrationsmonitor der Bertelsmann Stiftung 2024 wanderten in den letzten Jahren jedes Jahr durchschnittlich rund 20.000 Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten aus, die zuletzt einen Aufenthaltstitel zur Erwerbsmigration hatten, und zwar fast ausschließlich Hochqualifizierte.Quelle
Eine Studie des IAW-Instituts von 2022 zeigt, dass internationale Fachkräfte häufiger vorübergehend zum Arbeiten nach Deutschland kommen – und es dann nach einigen Monaten wieder verlassen. Eher länger im Land bleiben laut weiteren Ergebnissen des IAW 2025 Frauen, Personen mit Kindern, junge Menschen, Verheiratete, EU-Staatsangehörige aus südöstlichen EU-Ländern und Erwerbstätige.Quelle
Warum verlassen Fachkräfte Deutschland?
Bei einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung unter 400, oft hochqualifizierten, abgewanderten Ausländer*innen von 2025 waren der Hauptgrund für Abwanderungsüberlegungen die fehlende Willkommenskultur und Unzufriedenheit mit dem Sozialleben in Deutschland. Erst an zweiter Stelle standen berufliche Gründe, zum Beispiel eine bessere Bezahlung im Ausland. Den konkreten Anlass für die Abwanderung stellten dann oft bessere Jobangebote dar (22,6 Prozent) sowie familiäre Gründe (20,7 Prozent).Quelle
Laut einer repräsentativen IAB-Studie unter Migrantinnen und Migranten in Deutschland 2025 sind Auswanderungsüberlegungen besonders verbreitet unter Höherqualifizierten und Besserverdienenden sowie Beschäftigten in Engpassberufen. Gründe sind die Unzufriedenheit mit der "politischen Situation in Deutschland" (44 Prozent), persönliche Motive, eine zu hohe Steuerlast sowie die Suche nach einem besseren Job.Quelle
Eine Expat-Studie (Methodik) aus dem Jahr 2023 kommt zu einem gemischten Fazit: Für viele Expats ist es schwierig, sich in Deutschland anzusiedeln (Deutschland belegte hier Platz 50 von 53). Viel besser sieht es bei der Zufriedenheit mit Job und Bezahlung aus (Platz 17 von 53).Quelle
Eine große IAB-Studie von 2025 zeigte: Migranten verlassen besonders Regionen innerhalb Deutschlands, in denen rechtsextreme Einstellungen stark verbreitet sind.Quelle