Wie wohnen Menschen in der Illegalität?

Viele illegalisierte Menschen leben bei Bekannten oder in behelfsmäßigen Unterkünften ohne Vertrag. Die Wohnbedingungen sind oft prekär, mit fehlender rechtlicher Sicherheit und wenig Schutz vor Ausbeutung.

Die Wohnsituation von irregulären Migrant*innen wurde bisher nur wenig erforscht. Eine qualitative Studie von 2017 zeigt, dass Irreguläre vom deutschen Wohnungsmarkt ausgeschlossen werden: Wegen der allgemeinen Meldepflicht und häufig angeforderte Einkommensnachweisen können sie nicht eigenständig eine Wohnung anmieten. Stattdessen kommen sie häufig bei Bekannten oder Verwandten unter oder diese übernehmen die Hauptmiete.Quelle Hollstein (2017): "Illegale Migration und transnationale Lebensbewältigung" S.47 und 244.

Die Studie zeigt auch: Die Hilfe von Bekannten oder Verwandten ist oft nur eine Übergangslösung. Häufig landen Irreguläre in Wohnungen, die Eigentümer*innen bewusst an Irreguläre vermieten, um hohe Mieten verlangen zu können. Diese Unterkünfte werden zum Teil tage-, wochen- oder monatsweise vermietet und bieten wenig Privatsphäre. Einen Mietvertrag gibt es meistens nicht. Die Mieter*innen haben daher keine Sicherheit und können sich nicht wehren, wenn z.B. die Mieten erhöht werden oder die Zustände in den Wohnungen schlecht sind.Quelle Hollstein (2017): "Illegale Migration und transnationale Lebensbewältigung" S.46