Wer die Kriterien für eine Einbürgerung erfüllt, ist statistisch nur schwer zu erfassen. Das Statistische Bundesamt ging bislang vereinfachend von der Annahme aus, dass ausländische Staatsbürger*innen, die seit mindestens zehn Jahren in Deutschland leben, eingebürgert werden könnten.
Ende 2024 waren das laut Ausländerzentralregister (AZR) rund 5,8 Millionen Menschen. Im selben Jahr wurden rund 292.000 Personen eingebürgert. Das "ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial" lag daher lediglich bei rund 5,1 Prozent.Quelle
Die Einbürgerungsquoten variieren von Bundesland zu Bundesland: Das Schlusslicht bildete Baden-Württemberg mit nur 3,9 Prozent; gemessen am Anteil der ausländischen Bevölkerung ließen sich in Thüringen mit 9,3 Prozent die meisten Personen einbürgern. Das Potenzial ist in allen Bundesländern unausgeschöpft.Quelle
Einem Forschungsbericht der Robert-Bosch-Stiftung zufolge hängen die Quoten oft mit der Zusammensetzung der nicht-deutschen Bevölkerung in den Ländern zusammen. Fallstudien würden allerdings auch zeigen, dass Maßnahmen in den Kommunen – insbesondere Einbürgerungskampagnen – messbare Effekte haben.Quelle
Wenige Einbürgerungen können ein "Problem für die Demokratie" sein, weil viele Menschen dauerhaft in Deutschland leben, die kein Wahlrecht haben. Warum lassen sich so wenige Menschen einbürgern? Und welche Vorteile hat eine Einbürgerung? Weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel.