Am 1. September 2019 wird in Sachsen und Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. In Thüringen finden die Wahlen am 27. Oktober statt. Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund leben in den drei Bundesländern? Wie ergeht es Menschen ohne deutschen Pass am Arbeitsmarkt? Und wie steht es um die Vielfalt in den Landesparlamenten? In einem Informationspapier hat der MEDIENDIENST die wichtigsten Zahlen und Fakten zusammengestellt.
Das Informationspapier finden Sie hier.
BEVÖLKERUNG
In Brandenburg, Sachsen und Thüringen leben vergleichsweise wenige Menschen mit Migrationshintergrund. Mit 7,3 Prozent hat Thüringen den niedrigsten Anteil bundesweit. Die Zahl der "Ausländerinnen" und "Ausländer" ist in den vergangenen Jahren allerdings deutlich gestiegen. Das hat Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung: In Sachsen wäre die Bevölkerung ohne Migration zwischen 2012 und 2018 um knapp zwei Prozent geschrumpft.
Der Anteil von Geflüchteten an der ausländischen Bevölkerung ist in den drei Bundesländern vergleichsweise hoch: Etwa jeder dritte Ausländer ist als Schutzsuchender eingereist. Bundesweit war das bei etwa jedem Sechsten der Fall.
ARBEITSMARKT
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten ist in allen drei Bundesländern gestiegen. Das liegt vor allem am Zuzug von Arbeitskräften aus EU-Staaten. In Brandenburg zum Beispiel machen Polinnen und Polen die Hälfte aller ausländischen Arbeitnehmenden aus.
Menschen ohne deutschen Pass fassen auf dem Arbeitsmarkt besser Fuß als noch vor fünf Jahren: In Brandenburg, Sachsen und Thüringen ist die Arbeitslosenquote von Ausländerinnen und Ausländern gesunken und die Beschäftigungsquote gestiegen.
BILDUNG
Wie in allen Bundesländern machen ausländische Schülerinnen und Schüler in Brandenburg, Sachsen und Thüringen seltener Abitur und brechen häufiger die Schule ab als gleichaltrige Deutsche. Im Vergleich zu anderen Bundesländern schneidet Sachsen jedoch gut ab, was die Erfolgschancen ausländischer Schülerinnen und Schüler betrifft: Etwa jeder dritte Schüler ohne deutschen Pass, der 2017 in Sachsen in der 8. Klasse war, besuchte ein Gymnasium. Das ist der höchste Wert bundesweit.
POLITIK
Ein Blick auf die Landesparlamente zeigt: Menschen mit Migrationshintergrund sind in den drei Landtagen deutlich unterrepräsentiert. In Sachsen hatte weniger als ein Prozent der Landtags-Abgeordneten einen Migrationshintergrund (Stand: 2015). In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil bei 8,2 Prozent.
Von Fabio Ghelli, Carsten Janke, Andrea Pürckhauer und Christina Biel
Sie sind Journalist*in und haben weitere Fragen oder suchen Fachleute zum Thema? Dann können Sie uns gern kontaktieren. Wir helfen schnell und unkompliziert. Unsere Texte und Grafiken können kostenfrei unter den Regeln der Creative Commons und unserer Namensnennung verwendet werden. Dies gilt nicht für Bilder und Fotos, die wir von Dritten erworben haben.