Zur Darstellung von Migranten in den Medien gibt es zahlreiche Untersuchungen. Sie zeigen: Es geht eher selten um die Belange von Migranten in Deutschland, häufiger tauchen sie als Gegenstand der Berichterstattung auf und hier meist in negativen Kontexten. Dabei nehmen emotional aufgeladene Debatten besonders oft Raum ein. Gleichzeitig zählen immer mehr Migranten und ihre Nachkommen zu den Konsumenten: Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass die Mehrheit aller Einwanderergruppen regelmäßig deutsche Medien nutzt.
Dass die Berichterstattung dennoch vergleichsweise wenig auf die Interessen und Perspektiven von Menschen aus Einwandererfamilien eingeht, könnte an der personellen Zusammensetzung in den Redaktionen liegen. Die Vielfalt der deutschen Einwanderungsgesellschaft findet sich in den Redaktionsräumen noch nicht wieder: Die wenigen vorliegenden Untersuchungen zum Anteil der Journalisten mit Migrationshintergrund weisen lediglich auf zwei bis drei Prozent hin.
Erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts im Zentrum für mediale Integration (ZFMI) am Institut für Journalistik der TU Dortmund lassen darauf schließen, dass Medienbetriebe zwar die ethnische Vielfalt steigern wollen. In einem Artikel für den Mediendienst erklärt Prof. Horst Pöttker, dass es bisher jedoch an der Umsetzung hakt.
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