Noch nie zuvor gab es so wenige neue Auszubildende wie in den Corona-Jahren 2020 und 2021. Die Krise traf junge Menschen mit Migrationshintergrund besonders. Nur 29 Prozent der Bewerber*innen mit Migrationshintergrund fanden bis Ende 2021 einen Ausbildungsplatz, im Vergleich zu 43 Prozent bei Bewerber*innen ohne Migrationshintergrund. Gezählt wurde, in wie vielen Fällen eine Bewerbung über die Bundesagentur für Arbeit bis zum Jahresende erfolgreich war.Quellen
Auch wenn das Jahr 2021 durch die Corona-Wirtschaftskrise geprägt war: Die Erfolgsunterschiede zwischen jungen Bewerber*innen mit und ohne Migrationshintergrund bestehen schon seit Jahren. Auch 2016 konnte nur etwa jede*r vierte Bewerber*in mit Migrationshintergrund eine Ausbildung beginnen (27 Prozent). Bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund waren es deutlich mehr (44 Prozent).Quelle
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Schulabgänger*innen mit Migrationshintergrund haben schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Das gilt auch, wenn man Faktoren wie schulische Voraussetzungen, Herkunftsregion, Bewerbungsverhalten oder Wunschberufe außen vor lässt. Vor allem Jugendliche mit türkischer oder arabischer Herkunft finden seltener einen Ausbildungsplatz – oft auch lange nachdem sie die Schule beendet haben.Quelle
An sich gibt es genügend Ausbildungsplätze: 2023 blieben 35 Prozent aller angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt. Betriebe begründen dies mit fehlenden geeigneten Bewerbungen. Gründe dafür seien unattraktive Arbeitsbedingungen sowie das schlechte Image einiger Ausbildungsberufe.Quelle
Warum finden Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener einer Ausbildung? Mehr zu den Gründen dafür und was Expert*innen sagen, > hier.
Die "Ausbildungsanfängerquote" besagt, wie viele Jugendliche in der Bevölkerung insgesamt irgendwann eine Ausbildung begonnen haben. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass das bei ausländischen Jugendlichen seltener der Falls ist. Bei deutschen Jugendlichen lag sie 2022 bei 53,5 Prozent. Bei Menschen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft lag sie mit 31,3 Prozent deutlich niedriger.Quelle