Wie viele Flüchtlinge sind arbeitslos?

Etwa die Hälfte aller Personen aus Asylherkunftsstaaten erhält Sozialleistungen. Viele Geflüchtete belegen Integrationskurse und können solange nicht arbeiten. Doch die Arbeitslosenquoten unter Flüchtlingen sinken.

Etwa die Hälfte aller Personen aus "Asylherkunftsstaaten"Dazu zählen die acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan - unabhängig davon, ob sie als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind. erhält Sozialleistungen, die andere Hälfte arbeitet. Die SGB-II-Quote lag Ende 2024 bei 43,8 Prozent. Die Beschäftigungsquote lag bei 45,9 Prozent.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung: Zuwanderungsmonitor Februar und März 2025, Seite 5, Link

Im Februar 2025 waren rund 833.700 Geflüchtete"Personen im Kontext von Fluchtmigration". Darunter fallen für die Bundesagentur - unabhängig von der Staatsbürgerschaft - Asylbewerber, anerkannte Schutzberechtigte und geduldete Ausländer. Quelle als arbeitsuchend bei der Bundesagentur für Arbeit oder einem Jobcenter gemeldet (mit Ukrainer*innen). Viele von ihnen befanden sich in Integrations- oder Ausbildungsmaßnahmen und waren nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 455.300 Geflüchtete, waren im Februar 2025 als arbeitslos registriert und standen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Eine separate Statistik für Ukrainer*innen finden Sie >> hier. QuelleBundesagentur für Arbeit: Personen im Kontext von Fluchtmigration - Deutschland, Länder, Kreise, Agenturen für Arbeit und Jobcenter (Monatszahlen für April 2025), Tabelle 1a, Link

Die Arbeitslosigkeit unter Menschen aus den "klassischen" "Asylherkunftsstaaten"Dazu zählen die acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan - unabhängig davon, ob sie als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind. lag niedrigerDas liegt vor allem daran, dass hier keine Ukrainer*innen erfasst werden.: Im April 2025 waren rund 511.700 Menschen aus Asyl-Ländern als arbeitsuchend gemeldet und davon 297.400 als arbeitslos"Arbeitslose" haben keinen Job und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. "Arbeitsuchende" haben zwar ebenfalls keine Beschäftigung, stehen aber dem Arbeitsmarkt aktuell nicht zur Verfügung, zum Beispiel weil sie in Sprachkursen sind. In dieser Statistik werden alle Menschen aus Asyl-Ländern gezählt, auch wenn sie schon lange in Deutschland leben oder nicht als Geflüchtete hierher gekommen sind.QuelleZur Arbeitslosigkeit von Personen aus Asylherkunftsländern: Migrationsmonitor (April 2025), Tabelle 3.2., Auswahl "Asylherkunftsländer" Link

Arbeitslosenquoten gehen zurück
Etwa die Hälfte der Personen aus Asylherkunftsländern erhält Sozialleistungen: Die SGB-II-Quote lag im Januar 2025 bei 43,7 Prozent. Die Arbeitslosenquoten lag niedriger. Im Februar 2025 lag:

  • die Arbeitslosenquote von Menschen aus "Asylherkunftsstaaten"Dazu zählen die acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan bei 29,5 Prozent
  • bei Ausländer*innen insgesamt bei 15,7 Prozent und
  • in der Bevölkerung insgesamt 7,5 Prozent (QuelleInstitut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung: Zuwanderungsmonitor April 2025, Seite 5, Link).

Für die Berechnung der ArbeitslosenquoteBei Personen aus Asylherkunftsländern fehlen einige Daten zur Berechnung der Arbeitslosenquote. Die Quoten werden deshalb "mit eingeschränkter Bezugsgröße" berechnet. Aufgrund dieser Berechnung fallen sie bei der Nachkommastelle immer etwas höher aus und müssen mit den Arbeitslosenquoten im Rahmen der Migrationsberichterstattung verglichen werden (die ebenfalls immer etwas höher liegt als die "gängige" Arbeitslosenquote) (vgl. BA-Methodenbericht, März 2016, S.8) muss auf die Daten zu Menschen aus den häufigsten "Asylherkunftsstaaten"Beschäftigte aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan; beim IAB werden diese Länder als "Kriegs- und Krisenländer" geführt zurückgegriffen werden.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung: Zuwanderungsmonitor April 2025, Seite 5, Link

Was sagen die Arbeitsmarkt-Zahlen aus? Und was nicht? Die Bedeutung der einzelnen Statistiken haben wir in einem Artikel erklärt. Ein FAQ der Bundesagentur für Arbeit mit den häufigsten Fragen gibt es hier.
Hinweis: Arbeitslosen-Zahlen sind sowohl für "Personen im FluchtkontextDarunter fallen für die Bundesagentur - unabhängig von der Staatsbürgerschaft - Asylbewerber, anerkannte Schutzberechtigte und geduldete Ausländer. Quelle" (nach Aufenthaltstitel) als auch für "Personen aus AsylherkunftsstaatenDazu zählen die acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan - unabhängig davon, ob sie als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind" (nach Staatsangehörigkeit) verfügbar. In der Grafik beziehen wir uns auf die engere Gruppe der "Personen im Fluchtkontext".
Wichtige Quellen für dieses Thema sind die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit:
> "Personen im Fluchtkontext" (Arbeitslose nach Fluchtstatus)
> "Migrationsmonitor" (Arbeitslose nach Staatsbürgerschaften) sowie der
> "Zuwanderungsmonitor" des IAB (für Arbeitslosenquoten)