Wie viele Ausländer arbeiten in Deutschland?

In Deutschland arbeiten rund sechs Millionen Ausländer. Der Anteil ausländischer Arbeitnehmer hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt. Ohne Migration ist Wirtschaftswachstum kaum noch möglich.

Der Anteil ausländischer Beschäftigter steigt seit Jahren: 2024 lag er bei 16,1 Prozent und hat sich damit seit 2010 mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: In der Bevölkerung lag der Anteil ausländischer Menschen 2024 laut Mikrozensus bei 14,7 Prozent. Es arbeiteten Ende 2024 insgesamt 6,3 Millionen ausländische Beschäftigte in Deutschland (von insgesamt 39,3 Millionen BeschäftigtenSozialversicherungspflichtig und ausschließlich geringfügig Beschäftigte). Der Großteil davon in sozialversicherungspflichtigen JobsZahlen für November 2024 (5,7 Millionen von 35,2 Mio.).QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Zuwanderungsmonitor 02/25, Seite 5, Linkund eigene Berechnung sowie zur Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Bundesagentur für Arbeit (2025): Migrationsmonitor, Mai 2025, darin Tabelle 2.1, Link

Die meisten ausländischen Beschäftigten in Deutschland haben eine türkische Staatsbürgerschaft, gefolgt von den Beschäftigten aus Polen. Besonders stark stieg in den letzten Jahren die Zahl der Beschäftigten aus Rumänien und Bulgarien. Und die Nicht-EU-Staaten werden immer wichtiger, seit die Zuwanderung aus der EU zurückgeht.

Es gibt rund 2,7 Millionen EU-Bürger, die in Deutschland arbeiten. Sie sind ähnlich gut am Arbeitsmarkt integriert wie der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB, 2025): Migrationsmonitor, Februar 2025, Link

Was sind die Gründe?

Ein Grund ist der demographische Wandel: Jedes Jahr gehen mehr Beschäftigte in den Ruhestand als neue nachkommen. Je größer die Engpässe in verschiedenen Branchen werden, desto wichtiger wird Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften. Einschätzungen von Expert*innen finden Sie hier in einem ausführlichen Artikel.QuelleInstitut der deutschen Wirtschaft / Kofa, im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung (2021): Ohne sie geht nichts mehr, Link

Angesichts dieses Rückgangs wächst die Bedeutung von Migration für die Wirtschaft. Aktuell wäre ein Wirtschaftswachstum ohne Zuwanderung kaum noch möglich. Das zeigen Zahlen der Bundesregierung: Demnach sind etwa Dreiviertel der Stellen, die zwischen 2010 und 2023 neu geschaffen wurden,mit ausländischen Arbeitskräften besetzt worden (71 Prozent). Diese seien "unverzichtbar" für "Wohlstand und Stabilität der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland", so die Bundesregierung.QuelleBundesregierung (2024): Antwort auf eine Anfrage der AfD, Bundestags-Drucksache 20/9967, Seite 1, Link


Aktuelle Zahlen zu ausländischen Beschäftigten in verschiedenen Branchen finden sich bei der Bundesagentur für Arbeit im Migrationsmonitor, der monatlich aktualisiert wird.