Die repräsentative Leipziger Autoritarismus Studie (2024) zeigt: 45 Prozent der Befragten hätten Probleme damit, wenn sich Sinti und Roma in ihrer Umgebung aufhielten. Außerdem teilen 49 Prozent die Auffassung, dass Sinti und Roma zu Kriminalität neigen. Antiziganistische Haltungen sind in Ostdeutschland deutlich verbreiteter als im Westen.Quelle
Auch die repräsentative Mitte-Studie (2024/25) zeigt, wie viele Menschen der Aussage "Sinti und Roma neigen zu Kriminalität" zustimmen: 15,4 Prozent, deutlich weniger als bei der Vorgängerstudie (2022/23: 28 Prozent). 26,4 Prozent der Befragten stimmen der Aussage "teils/teils" zu und distanzierten sich damit nicht eindeutig. Der Unterschied zu den Ergebnissen der Autoritarismus-Studie kann an der unterschiedlichen Methodik liegen.Quelle
Laut einer weiteren repräsentativen Studie (2022) stimmen 37 Prozent der Aussage "Sinti und Roma halten sich nicht an unsere Gesetze" zu. Auch eine repräsentative Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2014) zeigte, dass Vorurteile und Abneigung gegenüber Sinti und Roma verbreitet sind.Quelle
Warum kommen die Autoritarismus Studie und die Mitte-Studie zu unterschiedlichen Ergebnissen?
Autoritarismus Studie: Die Interviewer kommen zu den Befragten nach Hause und übergeben ihnen einen Papierfragebogen. Die Befragten antworten schriftlich und geben den Fragebogen in einem verschlossenen Briefumschlag zurück. So erfahren die Interviewer nicht unmittelbar, welche Antworten die Befragten geben.
Mitte-Studie: Telefonische Befragung. Hier müssen die Befragten den Interviewern direkt sagen, was sie denken. In den Telefoninterviews fallen viele Antworten anders aus, da die Menschen ihre Ansichten gegenüber einer fremden Person am Telefon nicht so offen zugeben. Die Autor*innen der Mitte-Studie gehen zudem davon aus, dass rechtsextreme oder wissenschaftsfeindliche Personen seltener an derartigen Studien teilnehmen. Das führe dazu, dass die Mitte-Studie das Ausmaß rechtsextremer oder rassistischer Einstellungen eher unterschätzt.Quelle