Syrische Flüchtlinge am Arbeitsmarkt

Syrische Arbeitskräfte sind ein wichtiger Bestandteil des deutschen Arbeitsmarkts: Viele sind in Engpassberufen wie Pflege, Bau oder Logistik tätig. Die Unterschiede in der Beschäftigung zwischen Männern und Frauen sind groß.

Rund 300.000 Syrer*innenDie Zahlen beziehen sich auf alle syrischen Staatsangehörigen in Deutschland, nicht nur auf Geflüchtete arbeiten in Deutschland, so die Angaben der Bundesagentur für Arbeit (299.730, Stand: April 2025). Davon arbeiten die meisten in sozialversicherungspflichtigen Jobs (249.000) und ein geringerer Teil in geringfügigen Jobs (50.720). Rund 260.000 Syrer waren bei der Arbeitsagentur als "arbeitsuchend" gemeldet (256.100, Stand: April 2025), davon gelten 143.770 als "arbeitslos" – das heißt: Sie stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.QuelleBundesagentur für Arbeit (2025), Migration und Arbeitsmarkt, jeweiligen Indikator auswählen, LINK

Die Arbeitslosenquote von syrischen Staatsangehörigen liegt bei 34,6 Prozent (etwas mehr als der Durchschnitt von Personen aus sogenannten Asylherkunftsländern: 28,7 Prozent). Ein Grund für die relativ hohe Arbeitslosenquote ist, dass syrische Frauen oftmals nicht berufstätig sind: Ihre Beschäftigungsquote liegt bei lediglich 19 Prozent. Bei Männern liegt sie hingegen bei rund 53 Prozent (Stand: Ende 2024).QuelleInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Zuwanderungsmonitor (März 2025), Linksowie Bundesagentur für Arbeit (2025), Migration und Arbeitsmarkt, jeweiligen Indikator auswählen, LINK

Die Arbeitslosenquote sinkt bei längerem Aufenthalt: Syrer*innen, die sieben Jahre oder länger in Deutschland leben, haben in 61 Prozent der Fälle eine Arbeit – so das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) in einem Bericht zur Arbeitsmarktintegration von Syrer*innen schreibt.QuelleIAB (2024), Syrische Arbeitskräfte in Deutschland LINK

In welchen Berufen arbeiten Syrer in Deutschland?

Syrer*innen arbeiten oft in sogenannten Engpassberufen – einer Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft trifft das auf rund 80.000 Syrer zu. Dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge arbeiten Syrische Männer vorwiegend in Verkehrs- und Logistikberufen (22 Prozent), im Lebensmittel- und Gastgewerbe (14 Prozent), im Gesundheitswesen (11 Prozent) oder im Baugewerbe (9 Prozent). Syrische Frauen arbeiten vor allem in "sozialen und kulturellen Dienstleistungen" etwa als Erzieher*innen (28 Prozent) oder im Gesundheitswesen (18 Prozent).QuelleIW (2024): "Wichtig für den deutschen Arbeitsmarkt: 80.000 syrische Fachkräfte arbeiten in Engpassberufen", LINK; IAB (2024), Syrische Arbeitskräfte in Deutschland LINK

Im Verhältnis zu anderen Flüchtlingsgruppen sind syrische Geflüchtete gut qualifiziert. 22 Prozent der Personen mit syrischer Einwanderungsgeschichte im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) hat einen berufsqualifizierenden Abschluss – darunter 106.000 Personen mit einem akademischen Abschluss. Etwa 19 Prozent befinden sich noch in (Aus-)Bildung (Stand: Dezember 2023).QuelleStatistisches Bundesamt (2024), Pressemitteilung 12.12.2024 LINK