2024 gab es rund 1,3 Millionen Fortzüge aus Deutschland (1.264.009), so die Wanderungsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Der Großteil von Ausländern, die Deutschland wieder verlassen (rund 1 Million), ein kleinerer Teil von Deutschen (270.000), die ganz oder zeitweise ins Ausland gehen. Etwas weniger waren es laut Ausländerzentralregister: 2023 waren es hier rund 800.000 Fortzüge von Ausländern (mehr zu den Unterschieden unten).Quelle
Laut Wanderungsstatistik zogen 2024 Menschen am häufigsten in folgende Zielländer:
- Rumänien (178.300 Personen),
- Ukraine (100.500),
- Polen (95.100) und
- Bulgarien (60.900).
Es ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um EU-Arbeitskräfte sowie Ukraine-Geflüchtete handelt, die Deutschland wieder verlassen haben.Quelle
Nicht registrierte Abwanderung
Die Zahlen der Wanderungsstatistik dürften insgesamt zu hoch liegen, da sie unbereinigt sind und etwa sehr kurzfristige Aufenthalte enthalten (mehr dazu unten). Zudem wird Abwanderung teils verzögert registriert, da Menschen häufig das Land verlassen, ohne sich abzumelden. Grundsätzlich besteht in Deutschland eine Abmeldepflicht bei Fortzügen ins Ausland. Stellt eine Meldebehörde fest, dass eine Person ihre gemeldete Adresse verlassen hat, wird eine "Abmeldung von Amts wegen" vorgenommen und statistisch verspätet als Fortzug erfasst.Quelle
TatsächlicheAbwanderungsquotegeringer
Zu etwas niedrigeren Zahlen kommt das Ausländerzentralregister mit rund 800.000 Fortzügen 2023. Demnach sind jährlich im Schnitt 5,7 Prozent der in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer in den Jahren 2014 bis 2023 weggezogen (laut Wanderungsstatistik 1,1 Millionen Fortzüge und 10,5 Prozent). Laut einer Studie des IAB dürfte die tatsächliche Abwanderungsquote von Ausländern "bei maximal 6 Prozent liegen". Quelle
Zur Statistik
Wanderungsstatistik: Die Wanderungsstatistik des Statistischen Bundesamts erfasst alle Fort- und Zuzüge innerhalb eines Jahres. Expert*innen weisen aber darauf hin, dass die Zahlen unbereinigt sind und auch Mehrfachzählungen und sehr kurzfristige Aufenthalte beinhalten, sodass "zu viele" Fälle enthalten seien, um das Migrationsgeschehen realistisch abzubilden. Bei Ausländerinnen und Ausländern waren es im Schnitt für die Jahre 2014 bis 2023 jährlich rund 1,8 Millionen Zuzüge und 1,1 Millionen Fortzüge. Das entspräche einer Zuwanderungsquote relativ zur ausländischen Bevölkerung von 16,6 Prozent und einer Abwanderungsquote von 10,5 Prozent.Quelle
Ausländerzentralregister: Zu etwas niedrigeren Zahlen kommt das Ausländerzentralregister. Demnach habe es durchschnittlich 1,4 Millionen Zuzüge und 621.000 Fortzüge ausländischer Staatsangehöriger zwischen 2014 und 2023 gegeben. Die Fortzugsquote lag bei 5,7 Prozent. Das AZR wiederum hat eigene Schwächen. Quelle