Je nach Herkunft sind die Chancen auf ein Studium unterschiedlich gut. Menschen mit Migrationshintergrund sind an Hochschulen immer noch unterrepräsentiert: Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden ist geringer als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in ihrer Altersgruppe. Im Jahr 2020 hatten rund 30,8 Prozent der Studierenden an Fachhochschulen und Universitäten Migrationshintergrund, in der Gesamtbevölkerung zwischen 15 und 25 Jahren waren es rund 35 Prozent. Langfristig gesehen gibt es aber Verbesserungen: 2005 lag der Anteil der Studierenden mit Migrationshintergrund noch bei 15 Prozent.Quelle
Vor dem Studium
Ein Grund für die geringere Beteiligung am Studium ist, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener Abitur oder Fachabitur machen als ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund (17 Prozent im Vergleich zu rund 23 Prozent). Allerdings gilt auch: Wenn sie das Abitur oder Fachabitur schaffen, neigen sie häufiger dazu, ein Studium zu beginnen als Abiturienten ohne Migrationshintergrund (81 Prozent im Vergleich zu 78 Prozent).Quelle
Häufig hängt es von der sozialen Herkunft ab, ob sich jemand für ein Studium entscheidet. Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien gehen 79 an eine Hochschule, aus Nicht-Akademikerfamilien sind es hingegen nur 27. Diese soziale "Verengung" wird häufig auch als "Bildungstrichter" bezeichnet. Für Studierende mit Migrationshintergrund liegen bislang noch keine vergleichbaren Zahlen vor. Fest steht aber: Bei ihnen gibt es mehr Familien, in denen noch kein Elternteil studiert hat. Das senkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst eine Hochschule besuchen.Quelle
Während des Studiums
Studierende ohne deutsche Staatsbürgerschaft brechen ihr Studium häufiger ab als diejenigen mit deutschem Pass: 2016 waren es 46 Prozent, die ihr Bachelorstudium vorzeitig abbrachen – im Vergleich zu 28 Prozent bei deutschen Studierenden. Als einen wichtigen Grund sehen Experten die soziale Herkunft –und damit verbundene Finanzierungsprobleme im Studium – sowie den schulischen Werdegang.Quelle