Ob Kinder in einer Kita betreut werden, hängt weniger mit der Herkunft der Eltern zusammen als mit ihrem Bildungsstand. Das zeigt eine Untersuchung des SVR-Forschungsbereichs:
- Bei allen anderen Eltern hängt die Betreuungsquote vor allem mit der Schulbildung zusammen: Je höher der Bildungsabschluss, desto eher entscheiden sich die Eltern für eine Betreuung in der Kita.
- Nur Eltern, die selbst eingewandert sind, lassen ihre Kleinkinder besonders häufig zuhause. Das liegt daran, dass sie wenig Erfahrung mit dem deutschen Bildungssystem haben oder andere Erwartungen an die Betreuung und den Eintrittszeitpunkt in die Kita. Weitere Hürden sind fehlende mehrsprachige Angebote oder die Entfernung der Kitas.Quelle
Eltern mit Migrationshintergrund wünschen sich fast genauso oft wie andere Eltern, dass ihre Kinder in einer Kita betreut werden. Aber es fehlt an guten Angeboten. Das zeigt eine Studie des DIW Berlin. Um das zu ändern, müssten den Autor*innen der Studie zufolge nicht nur mehr Kita-Plätze verfügbar sein. Auch die Anmeldung müsste leichter werden, die Kosten für die Betreuung sinken und mehr mehrsprachige Erzieher*innen in den Kitas arbeiten.Quelle
Dass der Bedarf nach einem Kitaplatz bei Familien mit und ohne Migrationshintergrund etwa gleich hoch ist, zeigte 2021 auch eine Studie für Berlin. Es gebe mehrere Gründe, warum Kinder mit Migrationshintergrund dennoch seltener eine Kita besuchen: Eltern mit Migrationshintergrund sind deutlich seltener erfolgreich bei Kita-eigenen Vergabeverfahren. Außerdem fehlen in manchen Stadtteilen deutlich mehr Kitaplätze. Das treffe wohl besonders "bildungsferne" Familien, so die Studie.Quelle