Jüdische Bevölkerung in Deutschland

Nur wenige Juden überlebten den Holocaust in Deutschland. In den 1990er Jahren wanderten viele jüdische Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion ein. Heute leben rund 225.000 Juden in Deutschland.

Die jüdische Gesamtbevölkerung in Deutschland wurde 2021 auf etwa 225.000 Personen geschätzt. Nach Frankreich und Großbritannien handelt es sich damit um die drittgrößte Community in Europa. Diese Zahl beinhaltet alle Menschen, die in der weitesten DefinitionDas heißt: Menschen, deren Vater oder deren Mutter jüdisch ist, sowie nicht-jüdische Familienangehörige von eingewanderten Jüdinnen und Juden. als Jüdinnen und Juden gelten.QuelleBerman Jewish Data Bank 2021: "World Jewish Population", S. 71.

Laut der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland (ZWST) waren 2023 bundesweit rund 90.500 Mitglieder in 105 jüdischen Gemeinden organisiert. Die größten Gemeinden befinden sich in Berlin, München und Frankfurt. Hinzu kommen 19 Gemeinden, die der "Union progressiver Juden in Deutschland" angehören. Deren Mitgliederzahl liegt zwischen 4.000 und 4.500.QuelleZWST (2024): "Mitgliederstatistik 2023", LINK  "Mitgliederstatistik", S. 5ff. sowie Ankündigung zum Thema; Antwort der Union progressiver Juden auf Anfrage des MEDIENDIENSTES (Januar 2025)

2006 hatten jüdische Gemeinden rund 108.000 Mitglieder, seitdem ist die Mitgliederzahl rückläufig. Zur Entwicklung in den liberal-progressiven Gemeinden liegen keine Daten vor. Der Rückgang der Mitglieder liegt unter anderem daran, dass kaum noch Jüdinnen und Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion einwandern. Ein weiterer Grund ist der demographische Wandel: Knapp die Hälfte der Gemeindemitglieder waren 2023 über 60 Jahre alt.QuelleZWST (2024): "Mitgliederstatistik 2023", S. 5, 8
Der Zentralrat der Juden veröffentlicht 2024 ein neues „Gemeindebarometer“, eine Befragung von über 2.500 Jüdinnen und Juden etwa zur Frage, wie oft sie einen Gottesdienst besuchen. Ein Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten lebt säkular. 39 Prozent sagten, sie seien (eher) religiös.QuelleZentralrat der Juden in Deutschland (2024): „Gemeindebarometer. Ergebnisbericht 2024“, S. 12, LINK