Menschen, die sich in der aufenthaltsrechtlichen Illegalität befinden, sind nicht behördlich registriert. Es gibt daher keine gesicherten repräsentativen Zahlen und Fakten dazu, wo und wie sie arbeiten. Fallstudien zeigen, dass irreguläre Migrant*innen häufig in den Bereichen Landwirtschaft, Baugewerbe, Fabrikarbeit, Gastronomie, Sexarbeit, Pflege und Hausarbeit arbeiten.Quelle
Ohne gültigen Aufenthaltstitel zu arbeiten ist in Deutschland verboten. Irreguläre Migrant*innen können daher nicht angemeldet arbeiten. Allerdings hat in Deutschland jede Person, die arbeitet, auch Anspruch auf den Arbeitslohn – unabhängig von der Aufenthaltsberechtigung. Für irreguläre Migrant*innen ist das Problem allerdings, dass sie diesen Anspruch de facto vor Gericht nur schwer geltend machen können. Denn wenn das Gericht von der fehlenden Aufenthaltsberechtigung erfährt, muss es diese Information gemäß §87 Aufenthaltsgesetz an die Ausländerbehörde weiterleiten.Quelle
Arbeitnehmer*innen, die sich in der aufenthaltsrechtlichen Illegalität befinden, können dadurch von ihren Arbeitgeber*innen abhängig werden: Diese können zum Beispiel drohen, die Behörden über die aufenthaltsrechtliche Illegalität zu informieren. Das kann Arbeitnehmer*innen davon abhalten, Ansprüche etwa auf Lohn, Urlaubszeiten oder Arbeitsschutzstandards geltend zu machen. Daher fordern Selbstorganisationen wie PICUM eine "Firewall": Wenn Gerichte die Daten nicht mehr an die Ausländerbehörde übermitteln müssten, könnten Irreguläre risikofrei ihre Lohnansprüche geltend machen.Quelle
In vielen Städten wurden unter dem Titel "Faire Integration" gewerkschaftliche Anlaufstellen eingerichtet, die auch Menschen ohne gesicherten Aufenthalt beraten. In Berlin bietet außerdem der Arbeitskreis Undokumentierte Arbeit Beratung an.