Zahl antiziganistischer Straftaten

Straftaten gegen Sinti und Roma werden in Deutschland erst seit 2017 systematisch erfasst. Mit den Jahren ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen Zivilgesellschaftliche Initiativen gehen zudem von einem großen Dunkelfeld aus.

Von Januar bis September 2025 gab es laut Bundesregierung 113 antiziganistische Straftaten. 2024 zählten die Behörden noch 195 antiziganistische Straftaten. Die Zahl war 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gestiegen und erreichte damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2017.QuelleBundestag (2025): "Drucksache 21/2590", S. 4, LINK; Bundesinnenministerium (2025): "Politisch motivierte Kriminalität 2025", S. 11, LINK; (2024): "Politisch motivierte Kriminalität 2023", S. 11, LINK

Seit Juli 2022 erfasst die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) bundesweit antiziganistische Vorfälle und Straftaten. Für 2024 registrierte sie 1.678 antiziganistische Vorfälle. Darunter waren 10 Fälle extremer Gewalt, 57 Angriffe, 856 verbale Beleidigungen und 666 Diskriminierungsfälle. Unter allen erfassten Vorfällen entfielen 22 Prozent auf den Kontakt mit Behörden wie Polizei, Jobcenter oder Jugendamt. Die gemeldeten Vorfälle sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (2023: 1.233). Laut MIA liege das zum einen daran, dass die Meldestellen bekannter werden und eine zusätzliche Meldestelle am Monitoring teilnimmt. Zum anderen werde das gesellschaftliche Klima gegen Sinti und Roma feindseliger. Das Dunkelfeld sei aber vermutlich weiterhin groß.QuelleMIA (2025): Antiziganistische Vorfälle 2024 in Deutschland, S. 14f, 28, LINK